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  • Day 107

    Piet Retief, South Africa

    November 29, 2016 in South Africa ⋅ 🌙 2 °C

    Eigentlich nur eine Zwischenstation zum Krüger Nationalpark, aber unerwartet checken wir dann in die deutsche Gemeinde von Südafrika ein.

    Rund um diese Stadt (Dorf) gibt es ein große deutsche Gemeinde, welche nicht neu eingewandert ist, sondern seit ca. vier Generation hier ansässig ist. Es sind also Nachfahren von Leuten, die vor 1900 nach Afrika gekommen sind, so erzählt man uns. Also Deutsche, (müssten das dann nicht Buren sein?) die nicht aus der Nachkriegszeit Deutschlands kommen, sondern aus dem alten Deutschland bzw. weit davor. Wir sind etwas überrascht, da wir nicht damit gerechnet hatten und geschichtlich eigentlich nur die Niederländer & Engländer erwähnt werden.

    Die "deutsche" Familie (vom Pass gesehen Südafrikaner), die wir kennen lernten sind auch unsere Gastgeber. In perfekten Deutsch werden wir begrüßt und uns unsere Unterkunft gezeigt. Diese ist natürlich tip top und das ganze Anwesen ist auch sehr gepflegt. Da kann sagen was man will, aber wir fühlten uns auch wohl, wenn alles sauber und gut organisiert ist. Zusätzlich werden wir von ca. 4 Hunden bewacht oder mehr unterhalten.

    Später am Abend erzählte uns dann die Dame des Hauses, wie zurzeit die Lage in Südafrika ist und auch wie ihre Familie und die anderen "Deutschen" fühlen.

    Ohne wenn und aber stellte sie sich gegen die Apartheid und deren negativen Folgen. Sie gab aber auch zu bedenken, dass die jetzige schwarze Regierung (kennt man ja aus den Nachrichten) nicht gerade bekannt ist für ihre Bemühungen, egal um welche Hautfarbe es auch geht. Dazu werden seit dem Ende der Apartheid min. 3000 Weiße Farmer von Schwarzen ermordet.

    Nachweislich und legal hat die jetzige Regierung viel Land von den Weißen gekauft und dann zum Teil den Schwarzen zu Verfügung gestellt. Die Erträge sanken sogleich um 90% und es ist erst mal keine Besserung in Sicht, da die Schwarze laut der Presse wenig bis keine Erfahrung mit der Landwirtschaft haben. Zudem bekommen viele die Felder nur für 5 Jahre zugeteilt, so dass es auch schwierig ist so zu planen. Südafrika muss nun Nahrung dazu kaufen obwohl mehr als genug angebaut werden könnte.

    Es wird wohl leider kein schnelles gutes Ende in Südafrika geben, da die Schwarzen es wohl nicht in absehbarer Zeit mit der Landwirtschaft auf die Kette bekommen werden und die Weißen auch keine Lust haben ermordet zu werden und für immer die Bösen zu sein.

    Natürlich gibt es auch Weiße, die die Schwarzen auf ihren Farmen extrem schlecht behandeln oder gar töten. Auch der Alltag in Südafrika ist durchaus rassistisch geprägt und zeigt leider täglich wie weit die verschiedenen Haufarben voneinander getrennt sind.

    Der Klassiker, loose loose für alle.

    Morde in Südafrika: "Wir ziehen in die letzte Schlacht" | ZEIT ONLINE
    http://www.zeit.de/2012/07/DOS-Farmermorde/komp…
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