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  • Day 145

    Bus nach Buenos Aires

    January 6, 2017 in Argentina ⋅ ⛅ 31 °C

    Während den 20h Fahrt fallen die ganzen Baustellen an den Straßen auf. Ein grandioses Infrastrukturprogramm oder längst überfällig? In der Städten (Dörfern) dann neben den geteerten Hauptstraßen Schotter und Lehmpisten, welche doch sehr an die vergangene DDR erinnern, nur eben rötlich.

    Dieses Bild wird sich im Verlauf nicht mehr großartig ändern bis man in die Nähe von Buenos Aires kommt. Die Gebäude ansich sind aber meistens sehr ordentlicher Natur und wirken solider als in so mancher Hinterlandstadt in Brasilien. Viele der Bewohner sitzen gegen Abend vor ihren Häusern und trinke Matetee mit der ganzen Familie. Ein recht idyllisches Bild aus dem Fenster des Busses betrachtet. In unserem Bus wird auch Matetee bis zum abwinken getrunken, um dann sofort auf das Busklo zu gehen und die ganze Nummer von vorne zu beginnen. Aus diesem Grund wird auch ununterbrochen eine Thermokanne mit zwei Liter heißem Wasser mit sich herum getragen um eben den Becher mit Matetee zu befüllen. Auch sieht man hier in der Mitte von Südamerika nun wesentlich mehr indigene Menschen. In Brasilien ist das gar nicht so aufgefallen. Warum viele Menschen ihre Cola, wenn sie aus Flaschen trinken, ausschließlich mit dem Strohhalm zu sich nehmen müssen wir noch ergründen. In Indien haben wir ja ähnliches gesehen was aber religiösen Ursprung hatte. Wir sind gespannt. Ansonsten ist die Busfahrt komfortabel und man wundert sich immer wieder, wie es hier möglich ist dass Kinder zwischen 2 und 8 Jahre so eine Busfahrt (20h) problemlos mitmachen und nicht die ganze Zeit nur heulen und schreien sondern schlafen und Lieder zusammen singen. Ja sehr kitschig, aber wahr!

    Ach ja, nach ein paar Stunden dann Bus kaputt und wir warten auf einen Mechaniker oder jemanden ähnlichen. Dafür sehen wir einen wunderschönen Sonnenuntergang und eine Wiese voller Glühwürmchen! Aussteigen darf auch keiner, die ganze Zeit nicht, auch nicht die Raucher. Nach einer Stunde kommt ein Mechaniker im orangenen Overall und macht die Kiste wieder flott. Eine Stunde später geht es weiter. Easy.

    Etwas später sind wir dann noch einer Kontrolle der Polizei entkommen, ein andere Bus vor uns wurde schon angehalten und durchsucht und war damit unser Freifahrtsschein. Gefühlt haben wir in Argentinien schon 10x mehr Polizei Kontrollen auf der Straße auf der einen Busfahrt gehabt als in ganz Brasilien. Ist da was im Busch oder nur so wegen der Nähe der Grenzen zu Brasilien, Uruguay und Paraguay? Auch bei den Wasserfällen in Argentinien standen Polizisten mit Maschinenpistolen in der Hand rum. Zwar nur 4 an der Zahl aber in Brasilien gab es gar keine Polizei mit MPs, jedenfalls keine sichtbare.

    2h später die nächste Kontrolle. Aber auch hier Glück gehabt.

    Dann nach 10min wieder ein Stopp. Unerwartet, kommt ja doch öfter vor als man denkt, es gibt Essen & Cola. Freundlich ja fast charmant durch einen der Fahrer im Bus serviert. Die Busfahrer waren beide sehr angenehme Gesellen mit weißen Hemden und bester Laune die man oft laut lachend aus der Fahrerkabiene gehört hat.

    Erneut ein Posten der Polizei mitten im Nix, wir können passieren.

    Die Einfahrt nach Buenos Aires ist etwas anders als nach Rio. Nicht erst 20min Slums und dann ein paar richtige Häuser, sondern gleich von Beginn alles relativ normal. Insgesamt auf den ersten Blick ist Buenos Aires aber keine Schönheit. Aber wir lassen uns überraschen und werden unser Gesamtbild über die nächsten 10 Tagen entwickeln. Die Top Attraktion ist laut Lonely Planet ja ein Friedhof...
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