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  • Day 18

    Bier in Buenos Aires

    April 18, 2016 in Argentina ⋅ 🌫 16 °C

    Nach der gestrigen Aufregung in Ushuaia starteten wir den Tag erstmal ohne Wecker. Da der Vermieter unserer Ferienwohnung um 10:30 Uhr vorbeikommen wollte, um die Bezahlung abzuholen, waren Chris und Annabelle allerdings schon ab 8 Uhr nervös, da wir noch Geld holen mussten. Spätestens um 9 Uhr hielt es die beiden nicht mehr im Bett oder eher auf der gemütlichen Couch im Wohnzimmer, denn die große Frage nach dem gestrigen erfolglosen Versuch Geld zu holen war, wo kriegen wir das Geld nun her.

    Im vom Chris angeschlagenen Stechschritten eilten wir durch die Stadt. An der nächsten großen Straße fanden wir auch Geldautomaten, wovon uns sogar auch welche nach ein paar Versuchen Geld gaben. Interessanterweise können wir in Argentinien und Chile immer nur gut 100€ gleichzeitig abheben (gar nicht so viel, wenn man zu viert ist und die Unterkunft meist in bar bezahlen muss) und das Limit pro Kreditkarte ist auch bei 200€ schon erreicht. Glücklicherweise haben wir immer mehrere Kreditkarten dabei, so dass wir irgendwann doch den notwendigen Betrag aus den Automaten kriegen. Endlich mit Geld in der Tasche beehrten wir eine nette Panaderia und fanden ein paar Goldstücke des süßen Gebäcks für unser Frühstück!

    Zurück in der Wohnung hieß es warten, warten, warten. Eine Stunde nach der vereinbarten Zeit mit dem Vermieter schrieben wir eine verärgerte Mail, um uns zu beschweren, schließlich wollten wir Buenos Aires sehen und nicht unsre 4 gemieteten Wände. Wortreich wurde sich von der Gegenseite entschuldigt und ein Termin für morgen früh ausgemacht. Mal sehen, ob das besser laufen wird. Bisher waren wir so unglaublich begeistert von der Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit der Chilenen und Argentinier, von dieser Erfahrung waren wir nun doch etwas überrumpelt.

    Aber Ärger bei Seite und los in die Stadt: zu Fuß erkundeten wir unsere Nachbarschaft im Viertel Palermo und erreichten den berühmten Friedhof Recoleta. Wir waren beeindruckt von seiner Andersartigkeit gegenüber den uns bekannten europäischen Friedhöfen. Was man wohl tun oder sein muss, um sich hier seine letzte Wohnung als eines der riesigen Mausoleen zu mieten? Wir hatten sogar das Glück, eine argentinische Beerdigung in Recoleta mitzuerleben, die mit viel fröhlichem Gesang und einer bunt gekleideten Trauergesellschaft abgehalten wurde.

    Zu Fuß ging es weiter durch die Stadt. Wir waren überrascht, wie wohl wir uns fühlten. Die Stadt kam uns zwar groß vor, aber weder hektisch noch eng. Die Autofahrer waren meist sehr freundlich, es wurde wenig gehupt. Auch um unsere Sicherheit waren wir wenig besorgt, genauso wenig wie um unsere Wertsachen in den Taschen, wobei wir das meiste sowieso im Appartement gelassen hatten.

    Nachmittags schlossen wir uns einer free guided tour an, die uns durch's city center bringen sollte. Eigentlich war die Tour auch ganz gut, allerdings setzte bald ein beständiger Regen ein, der unsere dünnen Hosen und Schuhe schnell durchnässte. Nur ein Spiel, wo ausgewählte Worte wie Danke und Gracias nicht mehr gesagt werden dürfen, und die Aussicht auf ein Bier hielten uns bei Laune. Die heutige Kneipe für das Bier war ein Schmuckstück nahe des Palazzo Barolo, sehr gemütlich und bunt dekoriert. Wir genossen intensive Gespräche und nutzten die Ruhe, um unsere gemeinsame Zeit und die Gruppenstimmung zu rekapitulieren.

    Für den Abend wollten wir zurück in das empfohlene Ausgehviertel Palermo. Wir aßen hervorragend in einem authentischen Restaurant in der Fitz Roy Straße, wie passend! Basti als Gewinner unseres Wortspiels durfte für die anderen drei essen aussuchen, die anderen drei gemeinsam für den Basti. Alle hatten mit dem schlimmsten gerechnet, aber Basti überraschte mit einer perfekten Wahl für jeden, während die anderen drei mit einem vegetarischen Gericht für Basti aufwarteten, das ihm dann aber glücklicherweise doch schmeckte. Danach suchten Chris und Basti eine klasse Rockkneipe für den Rest des Abends bis 2 Uhr aus. Wir genossen gute Rockmusik und mal mehr, mal weniger gutes Bier, aber man muss ja mal was neues und vor allem argentinisches probieren. Die Bartender hatten unglaublich viel Spaß mit uns, freuten sich über Bier zu philosophieren und spielten im Gegenzug unsere Lieblingssongs! Einmal in Buenos Aires zu Unearth head bangen, check!
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