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  • Day 20

    Hacienda und Uxmal

    April 19, 2018 in Mexico ⋅ ⛅ 26 °C

    Durch die Jahrhunderte

    In nur einem Tag durch verschiedene Zeiten reisen, das geht auch nicht überall :-)

    Der Tag startet morgens mit der mir so sehr empfohlenen Hacienda Tour, die wirklich gut gemacht ist, ich schlafe nämlich eigentlich in einem Freiluftmuseum hier. Etwa zwischen 1850 und 1950 wurde Yucatan durch den Anbau von Sisal reich und berühmt (das grüne Gold Yucatans), die Hacienda wurde in dieser Zeit gebaut und bewirtschaftet, aber durch günstigere Kunstfasern wie Nylon wurde dieser Wirtschaftszweig ab Mitte des 20. Jahrhunderts nicht mehr rentabel und die Hacienda verlassen. Aber nach etwa 20 Jahren fand sich ein Investor, der das Potenzial sah und heute kann die Hacienda vom Tourismus leben, einerseits als Hotel, andererseits durch die Touren tagsüber. Wir bekommen den gesamten Prozess der Herstellung von Seilen aus Sisal gezeigt, sowohl manuell als auch mit Maschinen. Anschließend fahren wir mit einer Art Bahn (auf Schmalspurschienen von einem Esel gezogen) durch die Sisalfelder und kommen an eine Cenote (natürliches Wasserloch unter der Erde, die über die ganze Halbinsel verteilt sind) und wer möchte kann dort baden.

    Ich möchte aber nach kurzer Verschnaufpause in der Cenote weiter zu einer Mayaruine: Uxmal.
    Sie war eine der drei großen Maya-Stätten und da auch sie mir empfohlen wurde, bin ich mal gespannt.

    Man kommt an und sieht sofort die große Pyramide des Magiers, aber es ist eine ganze Schule da, wie es aussieht, also gehe ich den Rundgang anders herum und bald sind es nur noch Individualtouristen, also sehr angenehm. Der Vorteil der Nebensaison (auch wenn natürlich die Hitze damit einhergeht) :-)
    Ich habe also gemütlich Zeit mir die verschiedenen Überreste der Gebäude anzusehen. Obwohl die große Pyramide für den Aufstieg gesperrt ist, gibt es weiter hinten noch eine weitere, die man erklimmen darf, was ich natürlich gerne tue :-)
    Generell fällt mir auf, dass es hier viel mehr Einzelheiten gibt, also die Reliefs und Steinformen viel besser zu sehen sind als noch in EkBalam, ich fürchte aber es handelt sich bei vielem um Repliken. Aber genau das gibt dem ganzen etwas mehr Leben und man kann sich besser vorstellen, wie es wohl im ersten Jahrtausend ausgesehen haben muss.
    Kurz bevor ich alles gesehen habe, kommt ein heftiger Regenschauer - nachdem ich meine Tasche mitsamt Kamera sicher untergestellt habe, eine sehr willkommene Abkühlung nach diesem Tag mit seinen ca. 36/37 Grad.
    Aber von der Ruine hat man dann leider nicht mehr viel, da ich vor allem eher Angst hatte auszurutschen mit meinen Turnschuhen. Deshalb geht es raus und gegenüber ins Schokoladenmuseum. Immerhin waren die Mayas die ersten, die aus der Bohne etwas anzufangen wussten und heiße Schokolade herstellten. Im Museum erfährt man alles von der Pflanze und deren Bedeutung bis hin zur Geschichte der ersten Praline. Natürlich darf man den Maya Trunk auch probieren, ohne Zucker war er mir dann aber doch zu bitter und ich hab etwas gesüßt.

    Zum Abendessen war ich dann zurück in der Hacienda.
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