Armenien und Georgien

June - July 2019
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  • Day 1

    Ankunft in Yerewan

    June 19, 2019 in Armenia ⋅ ⛅ 27 °C

    Unsere Anreise war erstaunlich unkompliziert trotz der Räder. Aber sowohl bis Düsseldorf ging es ziemlich gut und in Yerewan dachten wir erst, die Räder sind in Kiew geblieben, wo wir einen Zwischenstopp hatten, aber dann kamen sie doch mit an. Wir haben direkt am Flughafen schon SIM Karten mit 2 GB für 2 Euro kaufen können, Geld abheben und mit der gg Taxi App ein Taxi bestellt, in dem die Räder gerade so reingepasst haben. Als wir die Sachen verstaut haben, hat der Taxifahrer sich sehr gefreut. Auf Englisch kommt man hier echt schwer weiter, aber eigentlich ist alles ideal gelaufen. Im Vorhinein hat uns ein Freund von Saschko, Mika, der aus Armenien kommt und auch gerade Urlaub in Yerewan macht, viel geholfen und Tipps gegeben.
    Im Flugzeug war leider ein nerviges verwöhntes Schrei-Arschloch-Kind neben uns, die Eltern meinten beim Aussteigen direkt "We have priority." Und ein Mann, der direkt neben denen saß, guckte uns wie ein Verbündeter an und meinte dann "I am alone." Da mussten wir lachen. Wir waren dann gegen 2 Uhr erst am Hostel, das versteckt direkt hinter einem Hotel war. Von Phillipinos geführt, die scheinbar auch kein Armenisch, sondern nur Englisch sprechen. Alles ganz sauber und familiär. Ich glaube, wir sind die einzigen Gäste und es ist einfach ein Mehrzimmer-Privathaus. Die Matratzen sind hart wie aus Holz, aber es gibt eine Klimaanlage.
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  • Day 2

    Ein Tag in Yerevan

    June 20, 2019 in Armenia ⋅ ⛅ 25 °C

    Heute haben wir erstmal ausgeschlafen und die Fahrräder fertig gemacht. Gegen Mittag sind wir dann aufgebrochen, um uns die Hauptstadt etwas anzugucken. Alles ist sehr kompakt und einfach zu Fuß zu erkunden. Erst waren wir auf dem lokalen Obst- und Gemüsemarkt. Ich liebe lokale farmers markets. Wir haben den armenischen Käse probiert, der sehr salzig ist, getrocknete Früchte gibt es in Papierdicke plattgewalzt, alle labern einen an und geben Dir zu probieren. Danach sind wir auf dem Vernissage Market für Souvenirs und lokale Dinge, so Handarbeits- und Tourizeugs gewesen. Da haben wir dann Mika, Saschkos armenischen Freund getroffen, der jetzt seit 5 Jahren in München lebt und in seinem Urlaub seine Familie in Yerevan besucht. Mit ihm sind wir über den Markt gelaufen, haben dann den Republic Square, Opera Square und die Innenstadt durchlaufen. Es war schon superheiß und wir sind dann hoch zum Cafesjian Center for the Arts, eine architektonisch interessante Konstruktion, "Cascade Complex" mit Skulpturengarten davor und jedes Stockwerk mit einer Terrasse, Springbrunnen und sowjetischen Dekorationen. Man kann drinnen die Rolltreppe hochnehmen und daneben sind auch Skulpturen ausgestellt. Oben gab es dann noch ein sowjetisches Denkmal und einen Blick von oben auf Yerevan, durch einen Park kommt man dann zur Riesenstatue auf dem Kriegsmuseum "Mother Armenia", die in den 80ern die riesige Stalinstatue ersetzt hat. Abschließend waren wir dann noch mit Mika armenisch essen im Pantok Yerevan Tavern.
    Insgesamt ist Yerevan mäßig spannend, architektonisch teilweise sehr sowjetisch, große Denkmäler und Statuen, das ist schon interessant, und auch besonders dieser Cascade Complex, aber sonst hat man das Zentrum auch schnell gesehen und bei der Hitze kann man am besten die Cafe-Hopping in Yerevan machen, das scheint sehr armenisch zu sein.
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  • Day 3

    Aufbruch aus Yerevan zum Tempel Garni

    June 21, 2019 in Armenia ⋅ ⛅ 20 °C

    Aufbruch um 6.30 Uhr aus Yerevan, um der Hitze zu entgehen. Morgens ist es schön kühl, aber auch nur so bis 9.00 Uhr, dann knallt die Sonne schon ganz schön. Es ging nur bergauf, mit Gepäck so scheiße anstrengend, man kriecht den ganzen Tag in ca. 3 km/h nach oben, ab und zu hupen A Autos zum Gruß, aber man kämpft sich nur ab. Der erste Stop war der römische Tempel in Garni. Wir sind früh angekommen, bevor die Reisebusse hauptsächlich deutsche Rentnergruppen angekarrt haben.Read more

  • Day 3

    Immer weiter bergauf nach Geghard

    June 21, 2019 in Armenia ⋅ ⛅ 21 °C

    Nach Garni ging es noch weiter bergauf - kaum zu glauben - bis zum Kloster Geghard, ein im 13. Jahrhundert direkt aus dem Felsen "geklopftes" Kloster. Als wir ankamen, war ich superfertig und es hat angefangen zu regnen. Das Wetter ist hier echt krass wechselhaft. Auf dem Weg nach oben war es unerträglich heiß, da hat man es kaum ausgehalten und der Schweiß tropfte nur so runter, dann mit dem Gewitter und Regen war es direkt richtig kühl und man musste sich etwas überziehen. Ich musste dann erstmal 1,5 Stunden auf einer Bank am Kloster pennen, um wieder klarzukommen und dann kam auch die Sonne raus und es war direkt wieder megaheiß. Im Kloster kam dann auch von dem Deckenloch ein Sonnenstrahl, und wenn man sich eichtig hingestellt hat, sah man aus wie erleuchtet. Hab ich natürlich gemacht (neben den Kindern, die Kommunionsfotos mit dem Licht gemacht haben). Geghard ist echt lohnenswert!Read more

  • Day 3

    Abenteuer auf dem Berg

    June 21, 2019 in Armenia ⋅ ⛅ 11 °C

    Der Titel klingt wie eine Folge von Heidi, was auch fast stimmt, wenn man den Alm-Öhi durch ein armenisches Ehepaar ersetzt, das in einer Wellblechhütte lebt und 144 Kühe (davon 14, die Milch geben) und 15 Pferde hat, dazu einen Wellblechschuppen voller Kuhscheiße zum Feuermachen und Kochen. Den Bernhardiner ersetzt man durch 3 Hunde, die allen vorbeifahrenden Fahrzeugen kläffend hinterherrennen. Gaspare Magnifico (geiler Nachname) und wir sind dann die Überraschungsgäste in der Folge.
    Seit gestern abend haben wir wirklich Gefühlslagen durchlebt!
    Nachdem wir vom Kloster Gebhard aufgebrochen sind, ging es NOCHMAL unendlich lange bergauf ins Dorf Gebhard, von wo aus man in die Berhe kommt. Auf dem Weg fing es richtig heftig an zu gewittern und zu hageln, wir haben uns in der Zufahrt zu einem Haus untergestellt. Als es aufhörte, kam auch der Besitzer und meinte, in den Bergen würde 2m hoch Schnee liegen, man könnte gar nicht mit dem Rad dahin. Wir haben dann schon überlegt, wieder irgendwie über Yerevan zum Sewan See zu fahren und sind dann erstmal weiter durchs Dorf. Auf einmal kam ei Italiener mit einem Landrover 4x4 vorbei, wir konnten unser Glück kaum fassen und meinte, wir könnten unsere Räder oben aufschnallen und er würde den Berg mal erkunden wollen und gucken, wie weit man kommt. Der Weg war total matschig vom Regen, steinig und völlig unbefahrbar, besonders mit Rädern nicht. Wie sind dann so 1000m hochgekommen und da kamen wir nicht weiter. Allerdings war da eine Schäferfrau in der besagten Wellblechhütte und sie meinte, mit ihrem russischen Van würde das gehen. Unsere Idee war dann, dass wir ihr Geld geben und sie uns hochfährt, wir da campen und am nächsten Tag mit dem Rad runterfahren zum Sewan See. Stattdessen haben wir hinter deren Hütte alle gecampt, Gas in seinem Auto, wir im Zelt. Der Mann kam irgendwann nach Hause, wir haben den beiden beim Melken zugeguckt und dann haben sie uns zum Essen eingeladen und der Mann hat Gas gefühlte 2 Stunden über sein Auto ausgefragt, wieviel l es verbraucht, was es gekostet hat, wie hoch Bezinpreise sind, nochmal den Benzinverbrauch des Autos, nochmal die Literpreise, wieviel l der Tank fasst...kurzzeitig kam man dann zu Literpreisen von Milch (sie bekommen 20cent pro Liter). Irgendwie haben wir dann dem Mann erklären können, dass wir gerne auf den Berg möchten, und ob er uns bringen kann gegen Bezahlung, da Gas in den Iran fährt, würde er wieder runterfahren und eine andere Route nehmen. Wir konnten dann als Abfahrtszeit 10 Uhr ausmachen und da kam dann das böse Erwachen...die 180 Grad Drehung von Gastfreundlichkeit zu Abzocke! Dranbleiben bis zur nächsten Folge... :)
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  • Day 4

    Wechselbad der Gefühle

    June 22, 2019 in Armenia ⋅ ⛅ 11 °C

    Der Tag fing eigentlich noch ganz schön an. Nachts gab es doch kein Gewitter, blauer Himmel und Sonnenschein, als wir aufgewacht sind und noch gemütlich Tee getrunken haben. Die Frau hat Gas dann gebeten, dass wir doch 5000 Dram (10€) dalassen für ihre Medikamente für die Rückenschmerzen. Fanden wir auch ok zu dritt und dann auch mit dem Abendessen. Dann ist Gas aufgebrochen und der Mann, Robert, kam vom Milchverkauf wieder, wir haben die Fahrräder eingeladen und dann ging es zur Sache: Wieviel wollen wir ihn zahlen für die ca. 15km auf die Bergspitze. Nachdem er ernsthaft 1.000 Dollar (nicht Dram) haben wollte, und auch nicht davon abwich (auch nachdem wir ausführlich am Abend davor über Benzinpreise und Verbrauch gesprochen haben), haben wir dann Fahrräder und Gepäck wieder ausgeräumt und sind erstmal selbst weiter, was aus ungefährt oder gefühlt 2 Stunden Schieben bergauf bestand. Irgendwann haben wir dann eine Schäferfamilie gesehen mit einem russischen Pick-Up Truck und waren da schon vom Hochschieben so genervt, dass wir mit dem Fahrer den Deal gemacht haben, dass er uns für 20 €, nicht 1.000 Dollar, zur Bergspitze fährt. Der Weg war wirklich richtig kacke, mit vielen losen Steinen, aber landschaftlich echt schön, ähnlich wie die Mongolei! Als er uns rausgelassen hat, mussten wir nochmal weiter hochschieben, bis es dann über 2 Stunden auf Rasen, Geröll und Erde bis zum ersten Dorf runtergefahren sind. Landschaftlich superschön, aber meine Arme tun mir vom Schieben und Runterfahren so weh! Als wir auf Asphalt getroffen sind, war es wie eine Erlösung!Read more

  • Day 4

    Wechselbad der Gefühle 2

    June 22, 2019 in Armenia ⋅ ⛅ 19 °C

    Endlich wieder auf Asphaltwegen! Man kommt soooooo viel besser voran. An einer Wassertrinkstelle haben wir einen Pausenstop eingelegt. Dort kamen immer wieder Dorfbewohner zum Trinkwasser auffüllen vorbei und haben Wasser getrunken und versucht, mit uns zu quatschen, während wir gekocht haben. Eine Gruppe Männer hat uns dann den Tipp gegeben, wo man gut am Sewan See zelten kann. Kurz vor Sonnenuntergang sind wir auch da angekommen, die perfekte Zelt- und Badestelle. Wir sind direkt ins Wasser gesprungen und danach kam eine Frau an, die sogar Englisch und etwas Deutsch konnte und hat uns selbstgemachtes Gepäck geschenkt. Da haben die Armenier nach dem Bergdesaster wieder Pluspunkte gesammelt. Die Frau meinte, sie haben den Geburtstag der Tochter gerade gefeiert. Danach kam sie mit einem riesigen Stück Torte, Kirschen und Aprikosen an. Während Ico nur das Obst gegessen hat, hab ich den ganzen Zuckerkrams weggehauen, geiler Scheiß! Die Frau meinte dann auch, das wär ok, direkt am Wasser zu zelten, wir seien ja immerhin in Armenien, da ginge alles. Ein schöner Tagesabschluss nach so einem langen anstrengenden Tag! Das konnte auch nicht mehr getrübt werden, nachdem irgendein Tyo ankam und meinte, wi müssten fürs Zelten zahlen. Wir haben stumpf gesagt, dass das kein Problem ist, wir hätten das geklärt und verstehen ihn nicht. Dann ist er auch einfach wieder gegangen.Read more