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  • Day 20

    Ende Chile

    December 19, 2018 in Argentina ⋅ ⛅ 14 °C

    Dauerregen heute morgen. Und ich hatte Piste vor mir. Dirt Road. Also nochmal umgedreht. Dann doch blauer Himmel. Bis Ich dann gepackt hatte wieder Regen.
    Also erst 20 km zurück, dann die südlichste Grenze die noch fahrbar ist angesteuert. Durch den Patagonia Park, das malerische Chacabuco Tal sind es 70 einsame km. Nur 2 Radler aus Boston begegne ich. Sie werden von einem Hund begleitet, der seit Stunden neben den Fahrrädern her läuft. Es ist nicht ihr Hund.
    Ganz so einsam ist es dann aber doch nicht. Viele Vikunjas stehen auf den weiten Flächen und schon auch mal auf der Piste. Und plötzlich laufen zwei Choiques, eine Straußenart vor mir weg. Grau, etwa 1 m hoch liefern wir uns ein paar hundert Meter ein Rennen. Bei 60 halten sie noch mit.
    Dann tauchen im Niemandsland zwei Häuschen mit Schlagbaum auf. Niemand ist zu sehen. Ich nehme meine Papiere und gehe in eines der Häuser. Da sitzt ein einsamer Polizist, der sich über Gesellschaft freut, alles wird ausgestempelt, er öffnet mir den Schlagbaum und ich fahre 11 km weiter zum argentinischen Posten. Hier geht es genauso schnell und freundlich, weder das Motorrad noch das Gepäck interessiert. 90 km bis zur Ruta 40, der Panamericana. Die schlechteste, heikelste und unangenehmste Piste, die Ich bisher hier gefahren bin. Einschließlich tiefen Kiesfeldern, üblem Wellblech und Zylinder unter Wasserdurchfahrten sind alle Schikanen vertreten. Für die 180 km Piste brauche ich mit meinen Fotostopps aber ohne Pause zu machen 9 Stunden. Als ich die hier gut ausgebaute Ruta 40 erreiche könnte ich die Straße küssen, Ich hänge noch gut 100 km gen Süden dran, das sturmfreie Wetter möchte ich nutzen, dann nur noch eine Dusche, ein Steak, ein 🍺 ein Bett.
    Abgesehen von diesem Arbeitstag führt diese wenig befahrene Strecke über den Roballa Pass durch traumhaft schöne Landschaften. Begegnet sind mir insgesamt 3 Autos und die beiden Radler. Es gibt keine Unterkünfte, Shops oder Dörfer an der Strecke.
    Und auch heute war das Wetter perfekt, am Motorrad ist wieder mal erstaunlicherweise alles ganz geblieben und ich habe sie auch nie hingelegt, auch wenn ich schon damit gerechnet hatte.
    Da verschmerze ich die lauwarme Dusche, das nach meiner Dusche gelieferte Handtuch, das fehlende Toilettenpapier, die funzlige Beleuchtung und das lahme WLAN welches diesen Footprint nicht hochlädt zum stolzen Preis von 45 Dollar. Miguel hat sich jedenfalls alle Mühe gegeben es mir recht zu machen.
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