Satellite
  • Day 34

    Tengo frio

    January 2, 2019 in Argentina ⋅ ⛅ 13 °C

    Ushuaia zu verlassen ist mir nicht schwer gefallen. War doch schon mein Airbnb Zimmer ein Reinfall und mein Sylvester Essen endete mit drei Empanadas und meinem restlichen Biervorrat auf meinem Zimmer mit Blick über Ushuaia. In keinem Restaurant war ohne Reservierung ein Platz zu bekommen.
    Also wartete ich auf das Feuerwerk, das von meinem Zimmer imposant aussehen musste. Foto auf Stativ nur Feuerwerk Fehlanzeige. Keine einzige Rakete stieg in den Nachthimmel, nur Böller waren zu hören

    Ich packte am 1. früh meine Sachen, schlich mich an meiner Vermieterin vorbei, die auf dem Canape schlief und noch nicht ansprechbar war und setzte mich ungefrühstückt, was ich gar nicht schätze auf die GS. Die sprang entgegen ihrer Gewohnheit ungern an, es hatte so um die feuerländisch sommerliche 0 Grad und ich kam mir vor wie das Michelin-Männchen.
    Am gerade mal gut 400 m hohen Paso Garibaldi hinter Ushuaia fielen dann einsame Schneeflocken vom dunklen Himmel. Tengo frio - mir ist kalt im Sommer am Ende der Welt. Und so sollte es bleiben. Nach 100 km die erste Möglichkeit das Frühstück nachzuholen. Kaffee und zwei Medialunes, Halbmonde oder Croissants , das wird bis heute Abend reichen. 600 km, 2 Grenzübergänge, eine Fährüberfahrt über die Magellanstraße und 9 Stunden später stehe ich zum Auftauen unter der Dusche im Hotel in Rio Gallegos.
    Den ganzen Tag hatte ich mit eiskaltem Wind zu kämpfen. Auf der Schotterpassage drückte er mich quer über die ganze Piste nach links. Das zeigte sich auch im Spritverbrauch, der mit 6.5 l deutlich über den üblichen 5 l lag. Ähnlich kalt aber mit mehr Wind von hinten bin ich heute bis Puerto San Julian gefahren. Nach 250 km argentinischer Pampa kommt der erste Ort, Tankstelle und Café im schönen Piedrabuena.
    Unterwegs viele Guanacos und Strauße direkt an der Straße, Flamingos in den seichten Gewässern.
    Aber etwas mehr Sommer in Patagonien könnte ich mir schon vorstellen.
    Read more