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  • Day 101

    Ein Stück Kolumbien

    March 10, 2019 in Colombia ⋅ ⛅ 29 °C

    Gerade mal 260 km weiter nach Norden sind wir heute gefahren. Rechtzeitig zum Frühstück legt sich der Regenwald noch mal ins Zeug. Es regnet unüberhör auf das Blechdach unserer Lodge. Bei knapp unter 20 Grad starten wir aber doch im trockenen. Noch kurz 600.000 Soles vom Geldautomaten, mehr gibt's da nicht, umgerechnet ca. 180€, eigentlich wollte ich eine Million in Händen halten.
    Nach San Agustin wird die Landschaft zunehmend trockener, aber bleibt grün. Wir fahren am tief unten fließenden Rio Magdalena entlang, der nahe San Agustin entspringt und in die Karibik mündet. Immer wieder bieten sich imposante Ausblicke.
    Ich setze mich an eine Blechhütte von denen es entlang den Straßen viele gibt. Ein paar Stühle und Tische und etwas zu essen und trinken. Es beginnt zu regnen und hört eine halbe Stunde später wieder auf. Typisch für die Jahreszeit. Wir haben schnell Kontakt mit anderen Zweiradfahrern, die ebenfalls dem Regen entgehen wollen. Von diesen Mopeds und kleinen Motorrädern gibt es Unmengen. Sie tauchen neben, hinter oder vor einem auf und verschwinden wieder. Man kann sie schwer einschätzen. Ähnlich ist es mit den Schlaglöchern, die in schöner Unregelmäßigkeit und an den unmöglichsten Stellen auftauchen. Immer mal wieder übersieht man dann doch eines.
    Etwas weiter wird Zuckerrohr in einer hölzernen Presse gequetscht bis der süße Zuckerrohrsaft herausläuft. Gefiltert probiere ich einen Becher. Wie Zuckerwasser, ich bekomme eine grüne Orange, die ich hinein tropfen lasse und habe einen wohlschmeckenden Saft.
    Dann eine der Militärkontrollen. Normalerweise werden wir durchgewunken, diesmal wollen sie unser Gepäck sehen. Ich öffne gemütlich meine Koffer. Oben liegt das was am meisten verschwitzt ist. Der Soldat hat keine große Lust darin zu wühlen, noch ein neugieriger Blick in den Tankrucksack, fertig. Ich frage ihn ob ich ihn fotografieren dürfe. Die beiden jungen Soldaten postieren sich mit ihren Kalaschnikows vor der GS. Die BMWs haben hier eine große Sympathie.
    Durch die große Stadt Neive das übliche Chaos und wir biegen nach Villavieja, einem Dorf in der Desierto de la Tatacoa ab. Hier übernachten und essen wir trucha, Forelle.
    Nach 260 km sind wir aus dem Regenwald in einer Wüste angekommen, gut 400 m hoch, abends als es längst dunkel ist hat es immer noch über 30 Grad. 50 Grad sind hier nichts ungewöhnliches.
    Nur ein kleines Stück Kolumbien.
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