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  • Day 212

    Semuc Champey

    May 9, 2019 in Guatemala ⋅ ☀️ 35 °C

    Unter natürlichen Felspools, die von Bergquellen bespeist werden, fließt ein rauschender Fluss entlang. Sprinty schlängelt sich eine holprige steile Schotterpiste entlang und kommt im ersten und zweiten Gang nur langsam voran. Unterwegs unterhalten wir uns kurz mit einer jungen vierköpfigen argentinische Familie, die seit drei Jahren in einen Sprinter mit der Aufschrift "Argentina - Alaska" unterwegs ist. Die Piste wird immer anspruchsvoller. Plötzlich klappert es merkwürdig unter dem Auto. Jens findet ein loses Fahrwerksteil. Nicht sehr bedrohlich, aber leider nicht mit unserem Werkzeug zu reparieren, was uns einen kurzen Werkstattbesuch ins Fahrtenbuch diktiert. Wir holpern weiter die Piste entlang und passieren zum Schluss eine klapprige, hölzerne Hängebrücke. Einige Bretter sind marode, andere fehlen gänzlich. Wir kommen erst nach Einbruch der Dunkelheit an und stehen vor einer verschlossenen Schranke. Regina verschafft uns mit ihrer Überredungskunst eine Übernachtungsmöglichkeit auf dem abgesperrten Parkplatz mitten im Dschungel. Am nächsten Morgen werden wir von wildem Vogelgezwitscher geweckt und sind die ersten Besucher in den natürlichen Pools. Morgens um acht Uhr genießen wir die einsame Natur im Regenwald. Wir wandern eine Stunde hoch hinauf zum Aussichtspunkt. Von hier aus haben wir einen tollen Blick auf die kristallklaren, smaragd-grün bis türkis schillernden, natürlichen Becken. Es ist bereits so warm, dass wir total durchgeschwitzt sind. Wieder unten angekommen, erfrischen wir uns erstmal in den Wasserbecken. Als wir uns kurz ausruhen und die Beine vom Beckenrand im Wasser baumeln lassen, knabbern kleine Fische an unseren Füßen und Beinen. Dies kitzelt sehr, aber es ist auch gleichzeitig eine tolle Pediküre.
    Zur Mittagspause kehren wir zum Sprinty zurück und kochen mit unserem mobilen Kocher in einem Picknick-Pavillon. Plötzlich beginnt es heftig zu regnen. Der Regenwald macht seinem Namen alle Ehre und die Tropfen knallen auf das Blechdach des Pavillons. Während sich der Pavillon mit schutzsuchenden Badegästen und Hunden füllt, stürzt kurz hinter Sprinty ein dicker Ast rauschend zu Boden. Zum Glück ist nichts passiert! Nach dem zweistündigen Starkregen erfrischen wir uns noch einmal in den Pools. Wir haben ja schließlich für den ganzen Tag bezahlt! Den Abend genießen wir bei angenehmen Temperaturen in unserem Casa Roulante.
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