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  • Day 161

    Tag 161 - Tomatenfarm

    December 22, 2019 in Iran ⋅ ☁️ 7 °C

    0 km / 5695 km - 0 / 566 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 162,1 € Transport (Fähre, etc.)
    0 € / 1255,5 € Lebensmittel
    0 € / 938,5 € Unterkunft
    0 € / 262,1 € Eintrittspreise
    0 € / 164 € Anschaffungen
    0 € / 89,5 € Ersatzteile
    0 € / 52 € Visum

    0 € / 3053,2 € Gesamt

    Als Kaveh gestern meinte, dass wir zu ihm fahren würden, um am nächsten Tag zeitig los fahren zu können, rechnete ich nicht damit, dass die beiden so lange schlafen würden.
    Es ist bereits zehn und ich bin wach und spiele mit Pheobe. Dem kleinen Stubentiger ist langweilig und es auch nicht recht, dass ihre untergebenen noch schlafen und sie gar nicht füttern.
    So beschäftigen wir uns noch wartend für zwei weitere Stunden.

    Gegen zwölf wachen die beiden langsam auf und wir starten in den Tag. Es gibt gutes Frühstück und gegen eins brechen wir auf. Zuerst setzen wir Mina bei ihrer Arbeit ab und fahren dann zu Kavehs Elternhaus, um hervorragendes Malzbier zu holen.
    Ein recht langer Weg. Generell scheinen hier alle Wege etwas länger zu sein, als ich es von zu Hause gewohnt bin. Das macht die Weite.

    Eine schöne Weite!
    Das bringt auch Abgeschiedenheit und Ruhe. Und die kann man auf der Farm bestens genießen. Weit weg von der Straße ist hier eine kalte Stille. Es weht nur ein kleiner Wind und die Sicht ist sehr weit. In der Ferne kann man die schneebedeckten Berge ausmachen.
    Es ist wunderschön hier und ich bereue es keine Sekunde lang, dass ich mitgekommen bin.

    Im Gewächshaus ist es sommerlich warm. Keine Spur vom Winter.
    In der Mitte auf dem Hauptgang sitzen Frauen und sortieren Tomaten und lesen die ausgesuchten in die Verpackungen. In den einzelnen Tomatenreihen arbeiten die Männer an den Pflanzen.
    Weiter hinten steht Kavehs Vater. Er ist erfreut, über den Gast auf seiner Farm und zeigt mir stolz alles, gibt mir Tomaten und stellt mich den Arbeitern vor. Diese glauben nicht, dass ich mit dem Fahrrad aus Deutschland gekommen bin. Auch Fotos schmälern die Skepsis nur um das Fahrrad, nicht aber um die Strecke. Aber das spielt keine Rolle. Auch sie freuen sich über den Gast in ihrem Land.
    Und ich freue mich meinerseits darüber, dass ihnen die Arbeit sichtlich Spaß macht und alle hier im Gewächshaus wohl zufrieden sind, mit dem was sie tun und dem was sie bekommen.

    Zufrieden gehe ich erst mal wieder an die frische Luft.
    In der Zwischenzeit zeigt mir Kaveh das Areal und den Wohncontainer, in dem wir die Nacht verbringen werden. Er ist sehr geräumig und bietet allen Komfort, den man braucht, um eine Nacht in der Kälte hier draußen angenehm überstehen zu können. Nicht nur eine Heizung, sondern auch ein Computer mit Spielen, Filmen und gemütliche Sitzgelegenheiten warten hier.
    Nachdem die Arbeiter gegangen sind, lassen wir die Hunde raus.
    Die beiden sind so lieb, verspielt und freundlich zu mir, dass ich sie am liebsten behalten möchte. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob sie Einbrecher abhalten, oder anziehen, aber das ist nicht meine Sorge. Die zwei sind so, wie ich Hunde möchte.
    Später am Abend verbringen wir die Zeit mit Gesprächen, Computerspielen, Musik und Malzbier.
    Zum krönenden Abschluss schauen wir noch den „Joker“. Den Film wollte ich schon sehen, seit er während meiner Reise in die Kinos kam. So viel gutes, was ich über ihn gehört habe. Und alles ist wahr. Sogar noch viel besser.

    Es ist schön hier draußen im Container am Gewächshaus. Ich bin zufrieden, hier zu sein.

    Song des Tages
    Barracuda - Heat
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