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  • Day 10

    Hoch hinaus und tief hinab

    August 27, 2021 in Croatia ⋅ ⛅ 25 °C

    Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein… oh - wo ist sie denn heute? Die Liebe Sonne, versteckt sich heute hinter dicken Wolken. Na ja, davon lassen wir uns nicht runter ziehen. Clemo hat dann eine Idee. Er schlägt einen in den letzten Tagen schon oft besprochenen Höhlenbesuch vor. Dank seines neuen Smartphones, sucht er auch direkt eine aus. Der Weg dorthin führt uns weit hinauf auf einen Berg und über winzige unbefestigte Straßen. Zugegeben mussten wir auch zweimal wenden, weil Google Maps wahrscheinlich die Streckenführung für Smarts konzipiert und nicht für Busse. Zum Glück haben wir den besten Fahrer der Welt, der souverän rückwärts die V-Klasse zwischen Büschen und Gräben hindurch zirkelt. Schlussendlich finden wir dann doch noch den Parkplatz, schnappen uns unsere Pullis und laufen einige hundert Meter hinab. Immer dem Schild Vranjaca Cave folgend. Vor einem kleinen Steinhaus steht ein netter Herr und empfängt uns mit einem Lächeln. Er erklärt uns, dass die Höhle seit mehreren Generationen in Familienbesitz ist und sein Bruder unten in der Höhle gern Auskunft gibt. Natürlich gibt es auch einige Regeln, die er uns noch erklärt. „Auf den Wegen bleiben“, „Nichts abbrechen und beschädigen“, „kein Blitzlicht beim fotografieren“ etc. Aber das ist ja eigentlich Alles klar. Die Höhle verfügt nicht etwa über einen kleinen Eingang, nein, man steigt über Treppen in eine Art riesigen Krater hinab. Und die Temperatur sinkt gefühlt von Stufe zu Stufe auf frische 15 Grad. Na zum Glück haben wir Pullover dabei. Gleich zu Beginn stehen wir in einer Art riesigen Saal, wo laut dem netten Herrn, des öfteren Konzerte abgehalten werden. Es ist schön beleuchtet und faszinierend anzusehen. Wir steigen weiter in die Höhle hinab und bekommen immer neue Formationen zu sehen. Einige sehen aus wie Orgeln, andere wie Throne aus Fantasyfilmen, die im warmen Licht der Lampen glitzern. Und man mag es kaum glauben, aber selbst unseren Pubertieren scheint es zu gefallen. Als wir die Treppen zum „Saal“ wieder hinaufsteigen, gebe ich nach ein paar Om-Mantras noch ein kleines „Dona nobis pacem“ zum Besten. Klang gar nicht mal so schlecht…
    Stufe - Stufe - Stufe und die Temperaturen klettern mit uns gemeinsam nach oben. Aber was ist das für ein Geräusch? Es regnet doch nicht etwa? Nein - das ist kein Regen, das ist die Sintflut. Wir flüchten uns schnell unters Vordach des „Kassenhäuschens“ und hoffen auf Erbarmen des Wettergottes. 10 Minuten und zwei hausgemachte Sherrys (der Brüder mit der Höhle) später, beschließen wir nun doch los zu laufen, auch wenn der Regen zwar nachgelassen hat, aber immernoch nicht unerheblich fällt. Wir kommen dann mehr oder minder nass am Auto an und beschließen noch nach Omîs zu fahren, was laut Reiseführer ein schönes Städtchen an der Riviera sein soll und eine beeindruckende Landschaft bieten soll. Dort mündet nämlich ein Fluss ins Meer, welcher sich zwischen hohen Felsen hindurch bis zum Meer kämpft. Man soll dort auch hervorragend „Raften“ können, aber das liegt zeitlich leider außerhalb unserer Möglichkeiten, denn früh aufstehen ist leider nicht so unsers. Zwar sind die Großmutter und unser Schokohase schon immer zeitig wach, aber ehe wir dann mit Yoga, schwimmen, Brötchen backen und Frühstück fertig sind, ist es meistens schon nach 10 Uhr. Unser Weg führt uns über eine Panoramastraße hinab und uns bieten sich traumhafte Aussichten auf den leuchtend grünen Fluss und die hohen Felsen an dessen Ufern. In Omîs sind wir kaum losgelaufen und schon tröpfelt es wieder. Es ist doch wie verhext. Wir flüchten uns also in ein Restaurant, was von meiner verfressenen Bande natürlich dankend hingenommen wird. Nachdem der große Hunger gestillt ist, laufen wir noch ein wenig durch die malerischen, kleinen Gassen, kaufen einige Mitbringsel für daheim und essen noch ein Eis. An der Uferpromenade erweckt dann ein Fitnessplatz das Interesse meiner Jungs und so üben die sich noch ein wenig in körperlicher Ertüchtigung. Zurück am Auto entscheiden wir uns für den etwas längeren, aber dafür aussichtsreicheren Weg entlang der Panoramastraße und werden dabei mit einem zauberhaften Sonnenuntergang belohnt.
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