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  • Day 25

    Auf schmalen Pfaden…

    October 27, 2021 in France ⋅ ⛅ 16 °C

    Heut Morgen nutzen wir nochmal, das wahrscheinlich letzte Mal für längere Zeit, die Möglichkeit früh ins Meer zu hopsen. Da die Lufttemperatur nur 13 Grad beträgt und das Meer wahrscheinlich noch um die 20 Grad hat, fällt es uns auch gar nicht so arg schwer. Dann verstauen wir noch unser Treibholz, packen die Fahrräder wieder ordentlich in die Hülle und verlassen den Strand in Richtung Berge. Ich hab noch zwei kleine Örtchen rausgesucht, die ich gern sehen würde. Nur steht noch gar nicht ganz fest, ob wir dort überhaupt hinkommen. Denn in meinem online Reiseführer hab ich gelesen, dass man dort mit dem Wohnmobil nicht hin kommt, aber in der Park4Night App schrieb wieder jemand dass er mit seinem 3,10 m hohem Fahrzeug dort war. Da mein Schatz ja aber wagemutig ist, will er es drauf ankommen lassen. Wir legen noch einen kurzen Boxenstop am Supermarkt ein und versorgen uns mit Lebensmitteln für die nächsten Tage. Fürs Frühstück sind dabei gleich ein paar gegrillte Kasslerrippchen und Hühnerschenkel dabei. Es lebe der gesunde Lebenswandel. Na ab November wird dann wieder alles anders. Soweit zumindest die Theorie.
    Gut gestärkt geht’s also in die Berge. Wir fahren wieder einmal unsere geliebten Serpentinen rauf und passieren mehrere kleine Bergdörfer. Da in fast jedem ein Trinkwasserbrunnen vorhanden ist, füllen wir gleich nochmal den Wassertank auf. In Cervione, dem ersten Ziel, befindet sich laut Reiseführer eine hübsche Kirche und man hat eine tolle Aussicht aufs Meer. Wir parken also gleich am Ortseingang und haben dort schon eine phantastische Aussicht. Zu Fuß erkunden wir die Stadt, wobei wir an einigen gut besuchten Cafés und Bars vorbeikommen. Die Leute schauen uns recht mürrisch an und Rüdi meint, dass das sicher alles Mafiosi sind. Davon gibt es in Korsika ja reichlich, was anhand von zerschossenen Straßenschildern und Graffiti immer wieder deutlich wird. Na dann gehen wir mal lieber ganz fix in die Kirche. Da mein lieber Papi heut Geburtstag hat und 80 geworden wäre, möchte ich natürlich unbedingt eine Kerze für ihn anzünden. Danach bummeln wir zurück zum Auto. Nur ein paar Kilometer später erreichen wir Santa-Maria-Poggio. Ein noch viel kleineres Örtchen, wo schon der erste Engpass, der Panoramastraße „Corniche“ sein soll. Wir parken wieder am Ortseingang und wir schauen uns das Ganze erstmal zu Fuss an. Die Häuser stehen an einer Stelle wirklich sehr nah beieinander, aber laut Warnschildern, wäre es wohl 2,40m und somit easy für uns zu passieren. Aber bevor wir dies tun, laufen wir noch eine Runde durch die schmalen, kleinen Gassen. Man sieht kaum Leute und lediglich zwei Hunde stören sich an uns. Zumindest äußert der eine laut seinen Unmut. Na dann wollen wir mal zum spannenden Teil des Weges starten. Die Häuserenge passieren wir souverän und die „Rue de la Serpentine“ macht ihrem Namen alle Ehre. Die Straße ist so schmal und kurvig, dass hier definitiv niemand entgegen kommen darf. Nicht einmal zwei Pkw würden hier aneinander vorbei passen. Gott sei Dank kommt aber nix und so sehen wir ihn kurze Zeit später vor uns: den Tunnel!!! Er ist einfach durch den Berg gebaut und echt klein. Aber da wir ja dank Erfahrungsberichten wissen, dass hier schon ganz andere Kaliber durchgekommen sind, passieren wir diesen langsam. Direkt dahinter ist ein Parkplatz mit einer Aussichtsplattform an der einen Seite und einem Wasserfall auf der Anderen. Wir schauen kurz und fahren dann weiter. Denn es muss noch ein zweiter Tunnel kommen. Dieser ist kürzer, aber auch wieder schön anzuschauen. Und natürlich passieren wir den ebenfalls mit Bravour. Es ist inzwischen schon wieder fast 14 Uhr und wir haben genug Berge, Tunnel, Kirchen und Serpentinen für heute. Also geht’s zurück ans Meer.
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