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  • Day 26

    9 Stunden - Korsika-Toscana-Gardasee

    October 28, 2021 in Italy ⋅ ☀️ 15 °C

    Wie sollte so ein großer Reisetag nicht starten? Richtig - mit Migräne… aber genau das tut er heut leider. Mein Schatz wachte schon nachts kurz nach 3 Uhr mit Kopfschmerzen auf und musste Medikamente nehmen. Leider haben die nicht geholfen und als der Wecker 6 Uhr klingelt, sind sie sogar zu einer echten Migräne herangewachsen. Das brauchen wir nun echt nicht. Also nimmt Rüdi wieder eins seiner Hammer-Medikamente und trinkt seinen Morgenkaffee. Dann starten wir auch schon Richtung Hafen. Dort angekommen ist es nicht besser und ich versuchs mit Kopfmassage. Aber auch das hilft leider nur sehr wenig. Die Sonne zeigt sich mittlerweile in ihren schönsten Farben, als sie aus dem Meer emporsteigt, aber wir haben kaum einen Blick dafür. Als wir aufs Autodeck fahren, wird es ein wenig besser und wir schnappen unsere Sachen und gehen rauf aufs Sonnendeck. Da ist es aber echt windig und kalt, also gehen wir doch lieber rein. Ich hole uns dann noch ein warmes Getränk und unterhalte mich in der Schlange an der Bar noch mit einer jungen Frau aus Chemnitz. Sie ist ganz allein den G20-Fernwanderweg gelaufen. Und hat unterwegs ganze 4 Leute getroffen. Hat nachts bei Minusgraden im Zelt geschlafen und all ihr Essen, Zelt, Schlafsack etc. im Rucksack mitgeschleppt. Ich bin echt beeindruckt. So mutig wäre ich manchmal auch gern. Als ich Rüdi von ihr erzähle, fragt dieser sofort, ob die denn keine Angst vor den Wildschweinen hatte. Danach hab ich nun nicht gefragt, aber musste insgeheim schon schmunzeln, weil wir unsere Miniwanderung wegen ein paar Schweinchen abgebrochen haben, während eine junge Frau komplett allein 10 Tage durch die Berge zieht. Wahrscheinlich hat sie sich einfach weniger Gedanken gemacht. Nachdem wir uns einen bequemen Fensterplatz gesucht haben, schauen wir unseren Amazon-Film weiter, den wir vor einigen Tagen begonnen hatten. Rüdi ist wieder fit, aber dafür bekomme ich jetzt Kopfweh. Die Luft ist hier extrem schlecht und ich hab das Gefühl sofort raus zu müssen. Gesagt - getan… also gehen wir wieder aufs Sonnendeck und lassen uns die mehr oder wenige frische Luft um die Nase wehen. Obwohl der Megadampfer die Luft derartig mit Abgasen verpestet, dass man die sonst so gute Meeresluft gar nicht mehr riechen kann. Jetzt stiebt auch noch das Wasser bis aufs Deck und mir ist wieder kalt. Also wollen wir wieder rein. Die Tür am äußersten Ende des Decks geht aber nicht auf, weil der Schalter defekt ist. Also nehmen wir den anderen Eingang. Eine Etage tiefer schauen wir dann nach der Treppe, die durch besagtes, obern verschlossenes, verglastes Treppenhaus führt. Es hängt eine kleine, rot-weiße Kette am Treppenaufgang, mit dem Vermerk „kein Zutritt - Tür defekt“. Na mir doch egal, denn ich will ja nicht raus, aber eben gern die Treppe rauf. Denn wenn wir uns auf die Stufen setzen, können wir schön hinaus gucken, haben Platz und unsere Ruhe. Also steigen wir schnell über die Kette, die Treppe rauf und haben unsere eigene Lounge. Der Boden ist mit Teppich versehen, der sogar recht sauber ist und so sitzen wir gemütlich, schauen den Film zu Ende an. Danach legen wir uns für ein kurzes Nickerchen hin. Bald schon sehen wir das Ufer Italiens, also kann es nicht mehr so weit sein. Wir packen zusammen und gehen an der Seite des Schiffs auf die Terrasse, um die Einfahrt in Livorno zu beobachten. Dann ab aufs Parkdeck und nix wie runter von dem Kahn. Wir haben zwar noch keinen genauen Plan, aber die Richtung steht ja schon mal fest. Dresden liegt nördlich, also müssen wir gen Norden fahren. Wir eiern eine Weile, über die oft grauenvollen Straßen, wo der Blitzerwarner in jedem Ort mindestens einmal kreischt und entscheiden nach einer Stunde, dass wir entgegen unserer sonstigen Vorlieben für Land-und-Leute-Strecken, heut mal Autobahn fahren. Die Jungs aus der „Kastenspasten-WhatsApp-Gruppe“ haben uns nämlich nen coolen Standort am Gardasee geschickt, den wir heut ansteuern wollen. Dank der Autobahn sind wir 17:45 Uhr da und ich konnte sogar nochmal ins Wasser springen. Das Wasser war aber kälter als das Meer die letzten Tage. Nach einer anschließenden warmen Dusche, sind wir noch in den Nachbarort gelaufen und gaaaanz lecker Essen gegangen. So und jetzt geht’s ins Bett.Read more