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  • Day 2

    Torre del Time

    October 27, 2017 in Spain ⋅ ⛅ 22 °C

    28.10.2017
    Früh gegen 8 machten wir uns auf den Weg zum Bus nach Los Llanos noch im Dunkeln. Von der Straße konnten wir auf Santa Cruz und das Meer sehen.
    Nach ca. 1 stündiger Fahrt gingen wir einkaufen – 1500g Vollkornbrot, 300g Wurst und 300g Käse – und dann einen Kaffee trinken – der Letzte erstmal...
    Um halb 11 standen wir in dem Outdoorladen und bekamen unsere Gaskartusche, dann noch Wasser besorgen – 6 Liter zum Start – und eine Flasche Wein, die wir in Plastik umfüllten – die gönnten wir uns. Wir hatten alles beisammen und die Rucksäcke waren voll und schwer.
    Nun Busfahrt nach Puerto de Tazacorte, ein letztes vernünftiges Mittagessen, dazu zwei Bier. Wir saßen in einem Restaurant draußen direkt am Meer, es war warm, aber windig und leicht bewölkt. Während dem Essen riß es auf, es wurde immer heißer, die Sonne knallte auf uns herab bei über dreißig Grad, wir schwitzten bereits vor dem Start und liefen los im T-Shirt, die Hosen hochgekrempelt.
    Der Anstieg war hart und schweißtreibend, beide die schweren Rucksäcke nicht mehr gewohnt und gleich richtig steil rauf, Felswand, Südausrichtung. Auf ca. 600hm kamen wir, was wir beide nicht auf dem Schirm hatten, noch an einem Aussichtspunkt mit Kiosk vorbei, wo wir uns noch mal 2 Liter Wasser besorgten, Eiswasser, was wir zunächst zum Kühlen unserer erhitzten Schädel benutzten bis es geschmolzen war – dann tranken wir es. Weiter ging es durch Bananenplantagen hindurch, teils Schotter, teils Teer, aber immer steil bergan. Am Weg standen Kaktusfeigen en masse, und ich hatte die dolle Idee, eine zu essen. Sie schmeckte lecker, nur was ich nicht bedachte, waren die feinen Stacheln, die ich danach zu hunderten in den Fingern hatte, in der Lippe und im Gaumen. Ich rieb sie einfach ab und Flo zog mir ein paar aus den Lippen, aber die Stacheln sollten mich noch ein paar Tage begleiten. Zum Glück entzündeten sie sich nicht, denn die Wanderstöcke waren ständig in Gebrauch und nicht wegzudenken.
    Schon von Weitem entdeckten wir den Torre del Time, einen Feuerwachturm, unter dem wir unsere erste Zeltübernachtung erleben sollten. Auf dem Turm stand ein Mann, und als wir ankamen (die ersten 7km waren geschafft) wußten wir nicht recht, was dessen Aufgabe war. Wir warteten mit dem Zeltaufbau, aber er beachtete uns kaum und fuhr bei Sonnenuntergang davon. Unser Zelt stand direkt am Aussichtspunkt, es war kein Wind und so befestigten wir es lediglich mit Steinen und am Geländer. Wir aßen noch ein Brot und tranken einen kleinen Becher von unserem Wein im Teelichtschein und Softshell- bzw. Fleecejacke, bevor wir uns in die Schlafsäcke hüllten. Sehr kalt war es nicht, auch wenn dann über Nacht doch noch Wind aufkam. Ein bißchen unruhig waren wir noch. Es fuhr ein Auto her und wendete, dann ein Zweites, bei dem Flo aus dem Zelt kroch, aber der Fahrer fragte nur, ob wir einen großen Hund gesehen hätten – sie suchten einen. Nein, ein Hund war hier nicht vorbeigekommen, nur in der Ferne hörte man Gekläffe aus allen Ecken, was ein bißchen nervig war.
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