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  • Day 4

    Pico de la Cruz

    October 29, 2017 in Spain ⋅ ⛅ 14 °C

    29.10.2017
    Der Wecker stand auf 6.30. Es wurde diese Nacht die Zeit umgestellt, also schon eine Stunde früher hell. Wir sahen einen schönen Sonnenaufgang über den Bergen hinter Los Llanos. Der Morgen war lau, der Himmel wolkenlos, schon jetzt Traumwetter für unsere Tour.
    Ein Brot, Tee kochen für den Tag, dann los.
    Der steile Aufstieg setzte sich bald fort, erst bewaldet, dann immer freier und die Sonne brannte vom Himmel. Wir achteten auf regelmäßige Trinkpausen und kurz was essen zwischendrin, trotzdem war ich abschnittsweise ziemlich geschafft. Flo drängte darauf, noch etwas von meinem Gepäck zu übernehmen, aber ich wollte das nicht. Die Herausforderung war für mich, die Tour so zu schaffen, und ich wußte, daß ich es packen würde.
    Gegen Mittag trafen wir am höchsten Punkt der Insel ein, dem Roque de los Muchachos auf 2426m. Es war heiß auch hier. Man kann hier mit dem Auto rauffahren, somit waren wir nicht allein und das Erlebnis hielt sich in Grenzen, aber wir waren zu Fuß hier. Wir sahen die ersten Teleskope (es sollten noch mehr werden) und die Wetterstation, und wir trafen einen Wanderer, der auch mit schwerem Rucksack unterwegs war – der einzige auf unserer Tour. Er ging in die andere Richtung und hatte auf der Hütte, der wohl einzigen, übernachtet – machte nur 2 oder 3 Tage...
    Oben kochten wir unsere erste große Mahlzeit – Nudeln mit Hackfleischsoße aus der Tüte – lecker und viel. Schwarze Raben umkringelten uns. Bevor wir weiterzogen füllten wir unsere Wasserflaschen auf. Es war fast alles leer. Das Wasser lief langsam und so dauerte es eine Zeit, aber immerhin – auch das hatte geklappt.
    Der Weiterweg ging jetzt mehr bergab, aber doch hoch und runter – einige Kilometer bis zum Nachtlager, dem Pico de la Cruz auf 2351m. Wir hatten phantastische Aussichten auf unseren bereits zurückgelegten wie auch noch bevorstehenden Weg, Schäfchenwolken unter uns, Blick auf das Meer im Norden der Insel, Steinformationen, Mauern, als wären sie dorthin gemauert worden, Bilder und Blicke des Wahnsinns, und wir landeten an einem irrsinnig tollen Gipfel, um unser Zelt aufzubauen. Der Sonnenuntergang war bezaubernd, wir blickten in die Ferne, sahen das Meer und die Berge, die Insel gehörte uns. Es gab Brot und einen Becher Wein dann im Zelt, weil der Wind aufkam. Daunenjacken waren angesagt.
    Es war hier noch ein etwas seltsamer Typ aufgekreuzt mit einer Klappliege und Steppdecke – um die 50 – er kam hoch, begrüßte uns (ein Deutscher) und legte sich von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang auf die Liege keine 10 Meter neben uns...
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