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  • Day 9

    Richtung Norden

    June 8, 2019 in Ireland ⋅ 🌧 12 °C

    Wir verlassen Limerick und es geht weiter Richtung Norden. Den Weg, den wir gestern zurück gekommen sind, fahren wir wieder aber diesmal bis nach Galway.
    Schon bei der Einfahrt in die Stadt sind wir uns einig, dass dies eine schöne Stadt ist die einiges zu bieten hat. Der Stadtrundgang bestärkt uns in dieser Feststellung. Ein großer Platz und die dazugehörige Fußgängerzone laden zum Entspannen ein. Ein regionaler Markt kommt dazu und irische Kirschen schmecken sehr gut. In den Straßen ist Leben. Dass es zwischendurch immer wieder einmal regnet, stört uns nicht. Die Parkpreise in Galway sind dann schon ein wenig heftig aber immer noch besser als eine Kralle am Reifen zu haben.
    3 Stunden später verlassen wir Galway und wen sehen wir zu unsere Überraschung wieder? Das Pärchen aus Nürnberg. Sie wollten ebenso wie wir nach Galway, nur wollten sie hier bleiben. Es ist schon verrückt wie klein die Welt ist und man bestimmte Menschen immer wieder sieht.
    Friary of Ross ist im Navi nicht verzeichnet und irgendwie auch nicht die Orte drum herum. Mmmmmh Niemandsland? Okay wir fahren Richtung Cong und wenn wir sie sehen dann haben wir Glück. 16 km vor Cong sehen wir das erste Schild, klein und versteckt. Ein kurzer Weg durchs Dorf und dann eine kleine Strasse raus über Felder und dort ganz einsam steht sie. Ein altes Kloster, verfallen und von Krähen in Besitz genommen, umrahmt und beschützt von Kühen. Zu unser Freude kann man dieses Kloster auch betreten. Es windet recht doll und da hier keine Menschenseele ist ausser uns hören sich die Geräusche durch den Wind doch sehr spooky an. Es macht Spaß alles zu erkunden. Schön das wir diesen Punkt noch gefunden haben.
    Der nächste Stopp soll Cong, ein kleines aber schönes Dorflein sein. Und das ist es auch. Ein kleiner Dorfkern, dazu Cong Abbey und der Wald. Durch den Ort zieht sich der Cong River und überall sieht es ein wenig märchenhaft aus. Der Wald ist dicht und wild und doch gibt es gute Wege zum Wandern oder Radfahren. Hier in Cong wurde "The Quiet Man" mit John Wayne gedreht und darauf ist der Ort auch stolz, das sieht man. Unser Weg führt uns aber weiter durch eine wunderschöne Landschaft, immer wieder den Wild Atlantic Way kreuzen, vorbei am Lough Mask und Lough Nafooey über Berge und durch Weiden. Man muss schon ein wenig vorsichtig auf dem Lough Mask Scenic Drive fahren, denn die Schafe sind hier frei. Normalerweise stehen sie auf den Weiden in den Bergen aber immer wieder verirrt sich ein Schaf auf die Straße . Man ist hier oft allein unterwegs und nur wenige Autos kreuzen den Weg. Ein Fleck Erde voller Ruhe und Abgeschiedenheit.
    Wir erreichen Leenane, direkt am einzigen Fjord Irlands gelegen. Viel gibt es hier eben nicht. Die Bewohner sind verstreut und man trifft sich abends im Pub. Das war es. Die Landschaft ist dafür wundervoll. Unsere Unterkunft, das Portfinn Lodge liegt direkt am Fjord und wir haben eine super Aussicht auf die Landschaft um uns herum. Wir können bequem vom Zimmer aus Ebbe und Flut beobachten.
    Dennoch stört uns etwas, was wissen wir nicht. Die Ruhe? Der fehlende Fernseher? Die Toilettenbrille mit der man abstürzt wenn man nicht Acht gibt? Oder das Wetter für morgen? Keine Ahnung was es ist aber wir entscheiden uns, doch schon morgen Richtung Dublin zu fahren. Gesagt getan und schnell ein Hotel gebucht in der Nähe von Dublin. Dennoch werden wir Kylemore Abbey besuchen, aber das Wandern werden wir uns verkneifen. Gute Nacht und das ganz ohne Fernseher nur mit dem liebsten Mensch an seiner Seite.
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