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  • Day 10

    10. Tag Schwarze Strände und Puffins

    May 20, 2022 in Iceland ⋅ 🌧 9 °C

    Die Schnepfen sitzen auf dem Dach und schnattern laut wie alte Waschweiber. So beginnt unser 10. Tag auf Island.
    Wir finden die Schnepfen, meist Uferschnepfen, lustig. Erstens sehen sie niedlich aus und zweitens machen sie richtig coole Geräusche wenn sie in den Sturzflug gehen.
    Es regnet immer noch auch wenn nicht mehr so stark.
    Beim Frühstück lassen wir uns Zeit. Der Weg bis Vik ist nicht lang. Dennoch wollen wir uns einige Sachen anschauen auf dem Weg dorthin.
    Wir fahren auf der Ringstraße 1, manche nennen es Autobahn, von Hali Richtung Vik. Zuerst kommt wieder Gletscher. Noch ein letzter Blick auf den Diamond Beach. Hinter den drei großen Parkplätzen kommen auf der rechten Seite weitere kleinere. Diese sind nur wenig besucht. Geht man von dort aus über die Hügel kommt man wieder zur Lagune und zu weiteren Eisbergen, welche man von vorne nicht sieht. Wir finden hier sieht man noch viel besser die Lagune ein. Obwohl wir schon Eisbergbilder haben müssen noch welche her. Heute haben wir etwas bessere Sicht und können den Gletscher sehen. Sein Ausmaß allein kann man nicht erahnen.
    Unsere Fahrt führt uns wieder weiter an unzähligen Wasserfällen mit und ohne Namen vorbei. Bei Nupsstapi halten wir nur kurz, da die mit Gras bewachsenen kleinen Häuser niedlich aussehen. Wir verlassen die Region Austurland und kommen nach Kirkjumbaestarklaustur. Hier machen wir auch gleich einen Halt am Fjadargljufur. Eine Schlucht, vor dem Mossy Lava Field, welche sich rund einen Kilometer in das Landesinnere zieht. Die Felsen sind moosbewachsen und die grüne Farbe taucht die Szenerie in etwas Mystisches. Der Weg entlang der Schlucht ist anfangs etwas steil, wird dann aber flacher. Zwischendurch gibt es immer wieder Aussichtsplattformen, welche einem fantastische Motive vor die Kameralinse zaubern. Am Ende angekommen, soll jeder auch belohnt werden mit einem Wasserfall der sich aus dem Felsen quält. Übrigens kann man am Beginn der Schlucht auch übernachten und zwar im Hunkubakkar gistiheimili. Keine Ahnung, wie es da ist, aber wir fanden den Namen einfach witzig.
    Auf unserem Rückweg beginnt es wieder zu regnen. Aber der Weg dauert vielleicht 20 Minuten, wenn man normal läuft und wir sitzen schnell wieder im Auto.
    Hin und wieder sehen wir immer nochmal die fingerartigen Ausläufer des Gletschers. Manche sind wirklich fantastisch und überwältigend anzusehen.
    Mittlerweile haben die Berge zauberhafte Formen angenommen und manchmal könnte man denken, man erkenne Gesichter oder Figuren in oder an ihnen.
    Kurz vor Vik geht es links auf eine holprige Schotterstraße. Diese muss man weit hinein fahren. Auch wenn man glaubt es kommt nichts mehr, einfach weiter fahren, denn dann wird man mit dem Gigjagja belohnt. Eine riesige Felsformation in die sich eine Höhle gefressen hat. Man muss es einfach gesehen haben.

    Wir haben Vik erreicht und wollen noch nicht zu dem Hostel für unsere Übernachtung. Somit statten wir der Stadt und dem ansässigen Kr Supermarket einen Besuch ab. Dann aber zum Hostel. Was sollen wir sagen? Gut wir sind nur eine Nacht hier, aber wir wissen, dass wir für diese Art Unterbringung einfach nicht geschaffen sind. Das Zimmer klein mit einem Doppelbett, einer Lampe, einem kleinen Hocker, kleiner Stuhl und einem kleinen Mülleimer. Mehr nicht. Kein Kleiderhaken oder sonst etwas in diesem Zimmer. Doch ein Fenster, hu welch Luxus. Sonne hat dann erstmal unsere Betten bezogen, denn das muss man hier genauso selbst machen, wie das Abziehen wenn man die Unterkunft wieder verlässt. Auf unserer Etage haben 13 Leute ein Nachtlager aber alle nur eine Toilette. Schullandheim 2.0. Es geht also immer noch um eine Schippe "besser". Und jetzt der Hammer. Wir können froh sein das wir frühzeitig gebucht hatten zu einem, wie wir jetzt wissen, Specialpreis von 128 Euro für zwei Personen und eine Nacht. Hätten wir heute gebucht, wären wir mit knapp 200 Euro am Start. Da haben wir aber nochmal Glück gehabt. In der Unterkunft sehen wir aber das sich die Besitzer um etwas mehr Komfort bemühen. Wir werden es nicht überprüfen.
    Vor dem Abendbrot gehen wir noch zum Black Sand Beach. Wie der Name es schon vermuten lässt ist der Strand tiefschwarz und die Wellen schlagen mit voller Kraft ans Ufer.
    Es beginnt wieder zu winden und zu regnen. Von weitem sehen wir Möwen in der Felswand brüten und plötzlich sind auch sie da. Wir haben echt gehofft, dass wir sie sehen. Aber hier haben wir gar nicht mit ihnen gerechnet. Puffins, oder Papageientaucher. Ach nein, sind die Dinger süß. Wir hoffen natürlich dennoch das wir sie morgen auf Hemaey noch besser sehen werden. Aber nun haben wir sie schon mal gesehen. Wir sind begeistert.
    Mit diesem Gefühl lässt es sich jetzt auch im Hostel eine Nacht aushalten, eng zusammengekuschelt.
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