Espana/France

July - August 2022
A 17-day adventure by Marcus Read more
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  • Day 11

    Tour de Lac Salagou

    August 9, 2022 in France ⋅ ☀️ 29 °C

    Starten wir also erstmal mit einer Wanderung in den Tag. Hindurch unser pittoreskes Städtchen Lodeve, begeben wir uns auf den Pfad entlang des ruhig dahinrauschenden Lengue. Vorbeiziehen lassen wir den altindustriellen Komplax einer Textilfabrik, die bis ins 20ste Jahrundert noch exklusiv Stoffe füt französische Militäruniformen produzierte. Weiter geht es entlang der erstaunlich prächtig tragenden Languedoc-Weinreben, obwohl die hier überall vorherrschende rote Erde doch so immens trocken ist - erstaunlich. Wir erreichen Celles, ein altes Dorf, verlassen und sich selbst überlassen am Ufer des Salagou. Doch dadurch eben auch attraktiv. Hier ist viel los. In der Ferne erleben wir ein seltenes Schauspiel: Zwei Löschflugzeuge gleiten im Tiefflug über die Wasseroberfläche, um aufzutanken und drehen über uns gen Norden ab. Wir tippen auf Waldbrand und hoffen, dass es nicht so schlimm ist. Im weiteren Tagesverlauf sehen wir sie jedenfalls nicht mehr.
    Wir machen uns weiter auf um die westliche Seeseite durch zwei verträumte Örtchen bergauf unseres heimlichen Ziels des Rundwegs näherbringend: Dolomies de Mourèze. Diese Felsformationen beeindrucken uns schon sehr. Und gern hätten wir von dem Dorf Mourèze noch mehr gesehen, der brütenden Hitze wegen geht unser Pfad ohne Reue weiter. In Clermont-l’Hérault, schauen wir uns kurz das Stadtzentrum an und beschließen den Rückzug entlang der östlichen Seite des Sees und werfen noch einen Blick auf dem doch überraschen beeindruckenden Staudamm.
    Übrigens, zugegeben, wir waren mit dem Auto gemeinsam auf dieser Wanderung.
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  • Day 12

    Le Grotte de Labeil

    August 10, 2022 in France ⋅ ☀️ 28 °C

    Wiederangesagte nahezu 40 Grad vor der Brust, beginnt man sich so langsam mit alternativen Abkühlungsstrategien zu beschäftigen. Eine wäre bspw. den lang anhaltenden Schatten der dicht gewachsenen Pappeln, Eschen und Robinien am kühl vor sich plätschernden idyllischen Fluss zu nutzen. Hängemattenergebend mit einem guten Buch einen guten Teil des Tages zu verbringen... ein Traum für manch einen und heute der meiner Frau.
    Die Kleinste und ich hatten da eine andere Herangehensweise der Hitze ein Schnippchen zu schlagen. Der Plan: gut gekühlt mit 23 Grad Aircondition in die Berge und dann hinein. Hinein in den Berg natürlich. Denn ein Tipp nicht nur unseres
    Wirtes, Kevin, sondern auch hiesiger Fremdenverkehrsämter und nicht zuletzt Google Maps ist der Besuch der Le Grotte de Labeil. Immerhin 12 Grad Innentemperatur versprach jeder von Ihnen fast vollmundig. Das zieht. Wir also auf nach Labeil - mit Navi. Schöne Panoramaroute, die uns kurz vor der Grotte einen Aussichtspunkt versprach. Wurde aber nix. Erst Parkplatz mit ticketeria und Gasthof Le Grotte. Wir: Nö, erstmal Panorama. Also den Pass weiter hoch. Er endete auf einem Parkplatz. Wir halten, steigen aus. Panramafotos. Toll hier. Ich Blicke mich um, sehe unterschiedliche Kleingruppen in unterschiedliche Richtungen marschieren. Sehe auch Schilder "Le Grotte" - auch sie in unterschiedlichen Richtungen deuten. Innerlich verdehe ich die die Augen und sage zur Kleinsten: Wir lassen uns hier nicht verarschen, wir fahren jetzt wieder runter. Wohl wissend freier schattenparkplätze. Dieses Wissen teilen wir noch mit einer herumirrenden Familie. Die Kleinste bekam mit, dass sie sich über mehrere Zehnermeter zuriefen: Nein, hier ist auch nichts von einem Grotteneingang zu sehen. Landsleutenhilfe. Die waren, kurz hinter uns an der Ticketeria, dann auch heilfroh, den Weg nach unten nicht wandernd angetreten zu haben und bedankten sich artig für den Tipp.
    Karten gekauft, in zehn Minuten geht daußen vor der Tür los, so der latent unsympathisch gegenüber Fremden auftretende Kartenverkäufer.
    Nach knapp zehn Minuten kommt derselbe raus und verkündet irgendwas auf französisch, mit den Händen die Straße hoch deuten. I beg your pardon? Frage ihn auf englisch weiter, ob er meine dass wir jetzt zu fuss den halben Kilometer die Passstrasse laufen sollen? Ernsthaft? 500 Meter und dann auf der rechten Sete, wie ich sagte, parierte er in knappen auswendiggelerntem englisch. Ich verdehe wieder die Augen, wende mich zu Kleinsten und offenbare ihr, dass die Franzosen uns letztlich doch noch verarscht haben. Sie: Papa, da hoch? Dein Ernst? Ich zucke mit den Schultern, ziehe die Augenbrauen hoch und wir machen uns auf den Weg, den internationalen Tross von D, NL und F aus von knapp 15 leuten, nach oben zu führen. Keinen Schimmer vom Eingang.
    Ziemlich oben angekommen, stürze ich einer kleinen Gruppe entgegen, die sich gerade aus leichten Jacken pellen. Frage nach Le Grotte. Entre, sagt ein junger Mann, und deutet auf ein unscheinbares hinter einem Felsen versteckten Geländer. Dem Tross ist das auch nicht entgangen und so erreichen wir den Höhleneingang im gesunden Mittelfeld. Nach einiger Zeit ungewissen Wartens drängelt sich ein typisch französisch aussehender Mann mittleren Alters an allen vorbei, zielgerichtet den gusseisenverschagenen Eingang zu öffnen. In einer für mich leicht unverständlichen Konversation entscheided sich die Gruppe für eine Führung in englischer Sprache Und auf französisch. Und als ob es nicht zu erwarten war, fallen die Erklärungen im weiteren Verlauf zuerst mal in Landessprache und ausholend aufgeblümt aus. The english part is slightly brief. Und man muss schon ziemlich auf der Hut sein,alles richtig zu verstehen. So muss man ein akustisch vernommenes "sailing" durch ein korrekt gemeintes "ceiling" ersetzen. Das nur als Beispiel am Rande. Die Franzosen sind ja im allgeinen dafür bekannt große Stücke auf die eigene Identität zu setzen.
    Davon aber ab, alle hatten recht. Kevin, die toristinfo, tausende Rezensenten: es ist kalt! Seit gefühlten Wochen zum allererstem mal. - wie es Peter Maffay über den Sommer so herrlich pathetisch beschreibt.
    Le Grotte selbst ist durchaus beeindruckend. Lagerte hier der Hersteller des allseits berühmten Roquefort seine Käse - wegen der besten Reifebedingubgen bis in die späten 1960er. Heute noch werden ausgesuchte lokale rotweine dort 3-5 Jahre gelagert, bevor sie in den Verkauf gehen. Das Highlight ist natürlich den unterirdische Fluss, der Urheber der ganzen Sache überhaupt. Den Forschern bis heute Rätseln aufgebend, welchen Ursprungs er ist, gräbt er sich bis heute seid gut 10 Millionen Jahren weiter in den Berg.
    Alles kühle hat leider ein Ende und so verlassen die Kleinste und ich den Ort, um noch ein paar Fotos auf dem Weg zu nehmen. Kunstprojekt vor den Toren Lodesves, hier in Form eines Riesenlegomannes. Den Abschluss machen wir aber in einer kleinen boulangerie. Und damit machen wir auch der Frau am Fluss eine Freude.
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  • Day 13

    La Vierge

    August 11, 2022 in France ⋅ ☀️ 28 °C

    Wer in Lodeve verweilt und sich aufmerksam umschaut, entdeckt hier und da immer wieder Kurioses und Überraschendes. Das können nette kleine Gassen mit gut besuchten kleinen Cafés, Kneipen oder Bistros sein, Künsterateliers und Galerien die mit Extravaganzen protzen oder mit scheinbar Profanem einladen einzutreten, oder einfach nur die Menschen, die im vorbeigehen immer ein mit einem Lächeln versehenen 'bon jour' übrig haben.
    Meine Aufmerksamkeit lenkte sich die letzten Tage nebenbei immer mal wieder auf einem der stadtnah liegenden und sehr dicht bewaldeten Hausberge. Genauer auf dessen Spitze und noch genauer auf ein offenbar sakrales Bauwerk. Es ist dort ganz repräsentativ thronend, aus einigen Winkeln der Stadt immer mal wieder zu erspähen. Mystisch angestrahlt nach Sonnenuntergang.
    Karte der Touristeninfo brachte keine Informationen darüber, worum es sich denn hier ganz genau handelt, auch die einschlägigen internetportale hatten dieses vermeintliche Highlight nicht berücksichtigt. Fand ich schon etwas stiefmütterlich.
    Nach einer gründlichen Suche im Satellitenbild des Ortes, wurde ich dann doch fündig, Ein Mariendenkmal mit Statur. Na klar, was auch sonst. Nehme mir, denn meine beiden liebsten Mitreisenden waren für den Gedanken nicht zu begeistern, also vor, Maria wandernd zu erobern. Nehme mir also die dicke Kamera mit und lasse mir von unser aller liebsten Helferin aus Palo Alto, California, den Weg leiten. Munter und fast schweissfrei erklimme ich das Ziel. Und finde die Mutter unserer Zivisation gnädig thronend zwischen mächtigen Felsen auf dem Berge. Habe nebenbei das Glück, dass die Sonne gerade noch im Rücken des Berges steht.
    Alle Anstrengungen sind verflogen beim Blick auf das Panorama. Und ich nehme mir, vor diesen Blick auf das abendliche Lodeve zu wiederholen.
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  • Day 14

    Cirque de Navacelles

    August 12, 2022 in France ⋅ ☀️ 22 °C

    Landschaftlich außergewöhnliche Orte bekommen in diesem Land ein ganz besonderes Label: Le Grand Sites de France.

    Ein solches Gütesiegel zu tragen scheint Segen und Fluch zugleich. Zuerst mal insbesondere für die Einwohner solcher Orte, die sich auf prosperierende Touristen-und damit Umsatzzahlen freuen dürfen, die aber auch reichlich Nebefeffekte, wie Müll, Lärm und eben reichlich Menschen befürchten müssen. Für die Touristen wiederum gilt das in gewisser Weise ähnlich. Wo ich da lieber nicht "die Touristen" verallgemeiner. Sie erscheinen zwar als homogene Gruppe, vor Ort hat das Individuum Tourist allerhöchstens die im selben Auto Mitreisenden gemein. Vor Ort heisst es denn eher: ab hier jeder für sich und mir das Meiste. Das Meiste, das Beste, ... Begriffe, die eigentlich synonym anwendbar sind. Na gut, nicht alle sind so, zugegeben.
    Eigentlich wollte ich darauf hinaus, dass Frankreich m.E. etwas mehr als 30 dieser Grand Sites ausgewiesen hat. Etwas angeberisch möchte ich hier anmerken, dass rund ein halbes dutzend davon in unserer unmittelbaren Umgebung schnell erreichbar sind. Den Lac Salagou hatten wir ja bereits umrundet.

    Gestern jedenfalls, Frau und Kind bevorzugten den nachmittaglichen Pool, ich die Idee mal eben nach Saint Guilhem Le Désert. Praktischerweise gleich in nächster Nähe und auf dem Weg: Gorges de l'Hérault, ponte Diabolo und noch irgendwas. In gut gelaunter Aussicht auf schöne Motive mache ich mich auf. Es ist Nachmittag. Um es kurz zu machen: Von Teufelsbrücke und irgendwas kann ich gleich absehen und weiterfahren. Kein einziger smartfortwo hätte hier irgendwo zwischengepasst. Inzwischen befahre ich bereits die straße in der Schlucht. Rechts wie links nur Blech. Dann Abschnitte an den an Halten, an denen sogar das gegeseitige Passieren fragwürdig erscheint. 3 kilomter weiter - ich komme nach Saint Guilhem. Der Ort hat die Besonderheit, dass er seinerseits abseits der Gorge sozusagen in einer eigenen Gorge liegt, sprich vom heiöigen Wilhelm iist eigentlich nichts zu sehen. Und als hätte man's geahnt - bereits am Orteingang sind mögliche Parkplätze außer Reichweite- Einfahrten mit Ketten versperrt. Teils halbnackte Menschen kreuzen wie in trance die Strasse, um entweder vom Fluss ins Dorf oder andersherum vom Dorf zum Fluss die Schlucht hinabzusteigen. Verkehr nehmen sie (nicht mehr) wahr. Fahre verzweifeltaus dem Ort. Leicht gereizt. Ist auch heiss. 2 kilomter keine Möglichkeit, die Karre abzustellen. Dann endlich ein etwas größerer Parkplatz. Dauercamper füllen ihn zur Hälfte. Ich ergattere einen sonnigen Stellplatz. Mühevoll trete ich in die Hitze und begebe mich in die Schlucht Ri htung Wasser. Stelle aber fest, dass ein Verweilen nicht lohnt. Schön. Ja, schön ist's. Aber Lust auf Baden habe ich jetzt nicht und fremde badende Familien sind auch nicht gerade Pulitzermotive. Mache auf dem Hacken kehrt und fahre mit erhobener Nase und ersichtlichen Blick auch an Saint Guilhem vorbei. Grand Site de France - das ging mal in die Hose.

    Heute aber soll alles anders werden. Frau und Kind - immernoch auf Pool geeicht - lassen mir freie Hand.
    Ich entscheide mich für die Grand Site "Cirque de Navacelles". Zum einen war's der wärmste Tipp von Kevin, dem Hauswirt, zum anderen die wirklich einzige namhafte deutschsprachigen Broschüre der hiesigen Touriinfo - dann kann es ja nur gut sein. Beschließe, mich um punkt 8 Uhr auf die Strecke zu begeben, um rechtzeitig dort zu sein. Ohne jetzt ganz große geologische Entstehungsgeschichte aus dem Hut zu zaubern, ein kleiner Exkurs, was zu erwarten ist: Die Cirque de Navacelles ist, wer hätt's gedacht, eine tiefe Schlucht mit unten Fluss, kleines Dörfchen. Hatten wir das nicht schon?, denkt jetzt der aufmerksame Leser. Ja. Hatten wir schon, richtig. Jetzt in Navacelles aber anders, größer, tiefer, schöner, spektkulärer und hopefully nicht voller. Kevin sprach davon, dass es einen kleinen Parkplatz unten im Dorf gebe, er aber schnell überfüllt sei. Die Authorities würden dann die Zufahrt zum Dorf in die Schlucht schließen. Hinab käme man dann nur zu fuss oder mit der Buslinie, die im Dorf oberhalb der Schlucht an einem weiteren Parkplatz eine Haltestelle bediene.
    Mein Plan, früh zu fahren geht gut auf. Während Frau und Kind vielleicht gerade den Kaffegeruch wahrnehmen, bin ich schon auf dem Weg in die Berge dem Hochplateau entgegen. Kurve rechts, Kurve links den Serpentinen folgend immer weiter in ... den dichten Nebel. Nanu. Sicht kilometerweit gerade mal 100 Meter. Werde langsam nervös und frage mich, ob das mit Schluchten, Dörfern, Flüssen vielleicht so etwas wie schlechtes Karma für mich ist. Fahre unbeirrt weiter. Schließlich klart es fast vollends auf und schon stehe ich vor meinem ersten Ziel. Der Halt, um vom höchsten Punkt des Plateaus hinunter nach Navacelles zu blicken. Sightseeingpunkt mit großem Lokal. Alles totenstill, keiner zu sehen in der Frühe. Ich gehe zur Mauer an den Rand der Schlucht. Wahrlich ein Augenöffner. Etwa 300 Meter tiefer liegt das Dorf noch im Halbschatten von Plateau und dem eigenen Hügel der es in zwei Teile teilt. Der Hügel selbst sieht von oben aus, als hätte ein rieges Fabelwesen in grauer Urzeit dort sein Ei verwahrt und vergessen. Ich erspähe nur noch das versteinerte Relikt. Erkenne von hier oben aber auch, daß auf der Spitze des Hügels/Eis ein Denkmal steht. Bestimmt Maria, denke ich.

    Mach mich runter auf den Weg, bevor noch weitere Autos auftauchen 12% Gefälle. Die Abfahrt ist eng und kurvenreich. Vorm Dorf noch 138 Sekunde auf grün warten, dann ab zum Parkplatz. Da stehen zwar schon 5 weitere Fahrzeuge, ich fühle mich dennoch als Gewinner. Entgegen meiner Erwartung, befindet sich noch alles im Dornröschenschlaf. Ich gehe zum Fluss. Glasklar rauscht er sachte unter den dichten Platanen in einem Kiesbett. Ich gehe schnurstracks Richtung Wasserfall. In mehreren Kaskaden fällt das Wasser erwa 15 - 20 Meter hinunter. Die Kaskaden sind teilweise gut begehbar und so mache ich mich auf den Weg sie zu erkunden. Zwei Männer springen schon munter von einer unteren Stufe aus etwa 3 meter Höhe in das untere Becken. Das schließe ich für mich aus. Habe beim Kreuzen des Flusses - bin in etwa Oberschenkelhöhe durchgewatet - kurz vorher festgestellt, daß er sich eher für Kneippbehandlungen, denn zum Planschen eignet. 12 Grad, wie das Gefälle vorher. Macht nix. Ich sage alles auf, grüsse jeden freundlich mit einem inzwischen bombensicheren "bon jour", bewundere das aus feldsteonen errichtete Dorf und erklimme mit meinen Flipflops den steinigen steilen Pfad zur Jungfrau auf dem Drachenei. Herrlich. Und fast niemand zu sehen. Unter Marias Schoss hat man allerdings eine gute Rundumsicht (wusste jetzt auch nicht wie das eleganter vormulieren sollte) und so entgeht mir nicht, dass Autos wie Perlen an einer Schnur ins Tal fahren. Ich setze meine Wanderung fort und erkunde noch den zweiten Teil des Dorfes. Nach knapp 1 1/2 Stunden zurück am Fluss, die Grußhäufigkeit ist schon recht hoch, fällt mir auf, wie eine ältere Frau vom Parkplatz kommt. In der Hand große Polyethyleneinkaufstasche, aus der ein dickes Brot lugt. Klarer Fall, jetzt kommen die Art von Besuchern, die meinen gedtrigen besuchsversuch (ok, an anderer Stelle) haben scheitern lassen. Ich entscheide ich mich, noch einen anderen Spot anzufahren. Eine Wassermühle mit Wasserfällen erwa 6 kilomter von hier.
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  • Day 14

    Les Moulins de la Foux

    August 12, 2022 in France ⋅ ☀️ 31 °C

    Läuft bei mir wie am Schnürchen. Von zwei jungen Damen, die gerade einen kleinen Stand des touribüros aufbauen, bekomme ich den Tipp, die Karre doch lieber hier im Schatten zu lassen. Ein Pendelbus käme gleich. Die Fahrerin würde sie kurz Instruieren mich, beim Abstieg zur Mühle rauszulaasen und später könne ich an gleicher Stelle wieder für den Rückweg zusteigen, erklärt eine der beiden mir. Bin begeistert und nehme dankend an. Stelle auf der Busfahrt fest, dass due Mühle verdammt weit weg ist. Und es geht immer weiter nach oben. Mir ist jetzt schon klar, dass ich diese Differenzen mit Muskelkraft werde ausgleichen müssen, aber sei's drum. 6 kilomter Schlucht ... musst du schon gut vorbereitet sein. Oben angekommen, bedanke ich artig für die Fahrt. Nebenbei, der shuttle ist ein Nachhaltigkeitsbeitrag der örtlichen Kommune und soll den Individualverkehr minimieren.
    Das Schild sagt 1,1 Kilomter. Trotz Flipflops, Geröll, wurzeln und steilen, engen Pfaden komme ich zügig runter, überhole sämtliche Wanderschuhträger auf dem Weg. Dennoch immer Obacht ist kein Selbstläufer. Unten angekommen, zweiter Augenöffner des Tages. Fühl mich wie in einer Indiana Jones Szenerie. Mächtige ausgehöhlt Felsvorsprünge, halb von oben verdeckt bewachsen, Quellwasser strömt aus unterschiedlichen Spalten und Klüfte der Schlucht. Sich weiter nach unten zwischen Felsspalten seinen Weg zum irgendeinem Flussbett zu suchen. Dir Wassermühle selbst ist nur noch in ihren Außenmauern erhalten. Innen spärliche Reste einer vergangenen Epoche. Ich Kraxle noch zum Flusslauf, der zum Baden einlädt, dessen Temperatur aber auch davon abschreckt.
    Langsam füllt es sich hier. Und langsam steigen due Temperaturen auch in der Schlucht merklich rasant an, was ich insbesondere beim Wiederaufstieg merke.
    Oben angekomen warte ich noch etwa 10 minuten in der prallen sonne, bevor mich der pendelbus Mut klimatisierter Kühlschranktemperatur wieder aufnimmt.
    Zurück in Navacelles mache ich Platz für die nächsten Besucher. Mögen sie meine Eindrücke teilen können. Navacelles, Grande Site!
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  • Day 16

    Eden

    August 14, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 19 °C

    Immer wieder auf's Neue teilen wir uns unweigerlich das unvermeidliche Schicksal eines jeden Reisenden: Das Ende des Urlaubs. Wobei uns da Ende nicht unmittelbar trifft. Eher ist es ein Ende auf Raten. Denn bevor wir wieder zurück in unserer Heimat sind, müssen wir noch eine ganz ordentliche Entfernung hinter uns bringen. Gut Fünfzehnhundert Kilometer. Nicht in einer Tour, sondern mit Stop over im schönen Breisgau.
    Vorher heisst es aber Abschied nehmen. "Au revoir", der Lemonaderie, Kevin, ihrem Wirt, Lodeve und dem landschaftlich wunderbar reizvollen Haute Languedoc. Genossen haben wir es hier, sagen wir Kevin beim checkout. Schwören halb, uns in nicht allzu ferner Zukunft wieder bei ihm blicken zu lassen. Wir tauschen Nettigkeiten aus. Er zeigt uns noch die andere Wohnung, unter unserer. Sie war das erste Sanierungsprojekt, dass seine Frau Anne und er umgesetzt haben, nachdem sie das Anwesen erworben hatten. Sie ist etwas anders als unsere, etwas mehr en detail ausgestattet. Möbel, Accessoires, Bilder sehr geschmackvoll, mit gelungenem Mix von Jugend- bis Kolonialstil. Derweil geht mir noch ein anderer Gedanke durch den Kopf, nämlich der Wahl der angenehmsten Streck bis nördlich von Lyon. Die Erfahrung der vergangenen Rückfahrten aus der Provence, haben gezeigt, dass die Rhonetalautobahn, insbesondere der Abschnitt der zwischen Orange und Lyon, immer knackevoll ist. Gerade an einem Samstag im August prädestiniert für lange Staus, extreme Hitze, keine bis wenig Ausweichrouten und größte nervliche Anspannung. Auoroute de Soleil nennen die Franzosen sie liebevoll. Klares Beispiel dafür , dass man sich von bedeutend klingenden Namen nicht in die Irre führen lassen darf. Der Name hält nicht, was er zu Versprechen suggeriert. Vorhof zur Hölle wäre ein durchaus passenderer. Meine Meinung. In Bezug auf die angenehmere Route frage ich Kevin nach seiner. Wir sollen lieber die Route direkt nach Norden bis Clermont-Ferrand und dann Richtung Lyon oder Dijon nehmen, so Kevin. Sie sei definitely best choice für deutlich weniger Verkehr. Wir danken für den Tipp und treten die etwas längere Fahrt über die Caausses et Cevennes und die Auvergne an. Fährt sich gut. Überraschenderweise die meiste Zeit über Höhen von 700 - 1000 Meter, Ausreißer drüber und drunter und reichlich lanschaftliche Eyecather wie auch bauwerkliche, wie bspw. Viaduc de Millau (imposante Hängebrücke) oder Viaduc de Garabit von Gustav Eiffel - Traum in Stahl aus dem 19. Jahrhundert. Der Autobahn haben die Franzosen auch einen Namen gegeben: Le Meridienne. Offenbar orientiert sich der Name daran, dass sie relativ schnurgerade, parallel an einem Medridian verläuft. Ahnung, was die Franzosen uns damit sagen wollen, mir gefällt's irgendwie. Und staufrei fahren wir - nenbei bemerkt über scheinbar ausreichend Wasser führende Loire & Rhone - bis Lyon und sogar darüber hinaus bis zu unserem Etaappenziel: Hotel Eden in Bad Krozingen im Breisgau. Klasse Hotel, klasse Zimmer - zum Glück. Denn wir sind nach 850 km und knapp 10 h erstmal fertig und fallen quasi nach öffnenn der Zimmertür direkt ins Bett.
    Der nächste Morgen, die Sonne scheint gibt es ein sehr gutes Frühstücksbuffet und wir kommen reichlich gut gestärkt und in der Zeit zurück auf die Bahn. Der Rest ist eher unspektakulär und mit Wiedererkennungswert für den jeden Reisenden: Stau A5 Karlsruhe (A8), Stau Kreuz Walldorf/Wiesloch (A6), Stau Frankfurt (A3) und Stau Hattenbach (A7), wobei wir dem über Marburg entkommen konnten. Ach, und die allseits besonders rücksichtsvoll agierenden, betont defensiven und zuvorkommenden deutschen Autofahrer nicht zu vergessen… Da weißt Du gleich , dass der Urlaubsspaß spätestens jetzt vorbei ist. Naja.
    Noch kurzer Stopp in der alten Heimat, einige Habseligkeiten einsammeln - Liebe Mama, Lieber Papa, herzlichen Dank nochmal für Kaffee, Kuchen und die Stärkung - und wieder zurück auf die gute alte A2, die wir hier ganz liebevoll "Warschauer Allee" nennen. Ein schöner Schluss.
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