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  • Day 3

    Kandy

    September 15, 2015 in Sri Lanka ⋅ ⛅ 17 °C

    Eine Zugfahrt die ist lustig, eine zugfahrt die ist schön ...

    Heute hieß unser Ziel Kandy. Also hieß es nach dem Aufstehen, frühstücken und dann ab zum Bahnhof. Zum Frühstück wurden wir gefragt ob wir Singhalesisch oder Amerikanisch essen wollen. Ich sagte ein bisschen von Beidem, da ich nich wusste was kommt und ob es schmeckt. Dann war noch die Frage Rührei oder Omelette? Wieder sagte ich beides. War aber egal, denn es gab zweimal das gleiche: Omelette, Toast, Würstchen und Rotys (so was ähnliches wie Tortillas nur dicker).

    Dann ging es los. Netterweise hat uns der Fahrer vom Hotel gefahren, sonst hätte man mit den großen Rucksäcken Tuktuk fahren müssen. Wäre wohl gegangen, aber ob wir da jemals pünktlich angekommen wären, ist unsicher.

    Am Bahnhof haben wir dann auf den Zug gewartet. Und der kam sogar pünktlich. Die Tickets die wir hatten, waren 1. Klasse und ganz hinten am Zug. Mit uns stiegen noch andere Deutsche, Schweizer usw. mit ein, aber auch Singhalesen nutzen dieses Abteil. Da wir noch ein paar Minuten am Gleis standen, konnte man das geschäftige Treiben draußen beobachten, doch irgendwie kam mir ein komisches Gefühl. Die Leute starrten uns regelrecht im Zug an. Die Blicke waren schwer zu erraten ... irgendetwas zwischen Argwohn, Zweifel, abwehrende Zurückhaltung und noch etwas, dass sich nicht in Worte fassen lässt ... gefühlt habe ich mich wie (Bitte nicht falsch verstehen) in einem Wanderzug. Wir Touristen sitzen im Wagen hinter Scheiben und sind die "Affen" und draußen laufen die Leute vorbei und schauen uns an wie seltsame Geschöpfe. Dies blieb so an allen Bahnhöfen bis Kandy.

    Die Zugfahrt an sich war sehr schön. Man bekommt einen guten Eindruck vom Land. Nach den glänzenden Fassaden in der Stadt, kommen am Rand die Armenviertel aus Wellblechhäusern. Da an diesen Häusern viele Tuktuks stehen, gehe ich mal davon aus, dass man vom Tuktuk fahren keine großen Sprünge machen kann. Nach der Stadt kommen dann die Felder und Dörfer und kurz vor Kandy dann die Berge, die sich in allen möglichen Formen erheben. Nach ca. 120 km und 3.5 h Fahrt kommen wir in Kandy an und werden von unserem Fahrer abgeholt. Der bringt uns dann erstmal ins Hotel. Erst denken wir, er bringt uns in irgendeine Bruchbude, weil er immer weiter aus der Stadt fuhr, aber als wir ankamen, erschien ein kleines Schmuckstück. Ein weißen Haus mit Terasse und Ausblick auf das Tal. Die Zimmer sauber und ordentlich. Für den Preis mehr Leistung als für das Hotel in Colombo.

    Nach einer kurzen Pause ging es dann nochmal in die Stadt. Unser Fahrer Tampike (oder so ähnlich) fuhr uns zu 'Kandy Dance'. Irgendwie fühle ich mich aber so da hin gezwängt und bin etwas schlecht gelaunt. Die Vorführung dauerte ca. eine Stunde und bestand aus Trommelmusin und Tänzen, Zum Schluss sind noch 3 Tänzer über heiße Kohlen gegangen ... im Großen und Ganzen ganz nett, aber für mich zu gezwungen.

    Danach ging es noch in ein kleines Restaurant und dann zurück ins Hotel (oder eher Guesthouse) ...

    Verkehrslage: Chaos pur. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Oder einfach hupen und fahren. Auf Nachfrage bei Tampike müssen die hier auch einen Führerschein machen ( geht ab 18 Jahren) aber Verkehrsregeln scheint es keine zu geben.

    Tourismus: ist noch in den Kinderschuhen. Die Grundzüge sind schon gelegt, aber viele hier müssen noch lernen, was Tourismus bedeutet und das dieser auch gut für die Wirtschaft des Landes ist. Die Gäste dann voll zu maulen oder zu ignorieren, wirft einen Schatten über die doch sehr nette und freundliche Art der Singhalesen. Das Land ist auf jeden Fall sehr sehenswert.

    Tretminen: Gibt es hier auch und die stinken widerlich ... :-p

    Warteraum für Männer: Damit man nicht vom weiblichen Pöbel gestört wird, kann Mann auch in gesonderten Bereichen auf den Zug warten ;-)

    Gute Nacht!
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