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  • Day 26

    Feuer und Erde

    April 10, 2022 in Iran ⋅ ☀️ 22 °C

    Die vier Elemente Erde, Feuer, Wasser, Wind: Im Zoroaster-Glaubenssystem elementar, wie wir heute morgen im schön gestalteten Zoroaster-Tempel mit erklärenden Bildern und Tafeln erfuhren. Zentral ist ein 'ewiges' Feuer, das offenbar seit Jahrhunderten genährt wird. Man nennt diesen Ort des Glaubens deshalb auch Feuertempel. Die Parsen/Zoroastrier sollen die älteste monotheistische Religion überhaupt sein und müssen als solche auch von den radikaleren Islamisten geduldet werden.

    Die Erde soll nicht durch Leichengift.. verunreinigt werden, weswegen die Zoroastrier die Luftbestattung praktizieren. Die Verstorbenen werden auf ummauerten Plattformen den Geiern überlassen, während die trauernden Familien sich am Fuß dieser 'Türme der Stille' in einem eigens dafür gestalteten Gebäudekomplex aufhalten.
    Vor etwa 80 Jahren verbot der letzte Schah von Persien diese Bestattungsform und verlangte die landesübliche Bestattung in Gräbern. Dafür wurden den Zoroastriern die bis dahin kassierten Extrasteuern erlassen.
    In einem der aufgegebenen Bestattungstürme fanden wir allerdings den rechten Hüftgelenkskopf eines Kindes - das bestimmt erst vor wenigen Jahren hier abgelegt worden war.

    Hier noch eine kurze Erläuterung aus dem Internet:
    'Das Zentrum des iranischen Zoroastrismus liegt in Yazd. Im Zoroastrismus sind Feuer, Erde, Wasser und Luft heilig und werden vor Verunreinigungen geschützt. Das Feuer, als Symbol des Guten, spielt eine ganz besondere Rolle und wird in Feuerheiligtümern verehrt. Das moderne Feuerheiligtum von Yazd wurde 1900 von indischen Zoroastriern gestiftet. Die Eingangsfassade schmückt ein Relief des Gottes Ahura Mazda aus glasierten Fliesen. Im Hauptraum brennt in einer Schale - das Ewige Feuer - das aus Indien stammt und seit 1500 Jahren brennt. Die Nebenräume dienen den Priestern und Gläubigen für ihre Zeremonien.
    Der Zoroastrismus wurde in achämenidischer Zeit von Zarathustra (griech. Zoroaster) gegründet. Grundprinzip des Glaubens ist der ständige Gegensatz von Gut und Böse. Für das Gute, das Licht steht der Gott Ahura Mazda und für das Böse und die Dunkelheit Ahriman. Die Entscheidung für eine der beiden Seite müssen die Gläubigen selbst treffen. Daher gilt als oberstes Gebot die Reinheit des Sagens, des Handelns und des Denkens.
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