Satellite
  • Day 282

    Ciao, Adios, Adee

    June 11, 2017 in New Zealand ⋅ ☀️ 10 °C

    Gerade schaue ich wieder meine letzten Einträge an und bemerke, auf welch einem alten Stand ihr seid 🙈😨 Ich kam tatsächlich nicht dazu etwas zu schreiben und nun häufen sich die Ergebnisse🙈 Denn in den letzten Wochen ist so viel passiert! Aber jetzt mal von vorne....
    Vor knapp vier Wochen bekamen wir einen neuen Mitarbeiter, der Alfredo nun ersetzen sollte. Anno-so heißt er- ist ebenfalls Philippino und da er eine Familie hat, mussten Tanja und ich unser großes Haus verlassen und in Alfredos altes Heim einziehen. Das Haus ist nämlich kleiner und deshalb für zwei Personen besser geeignet als für eine vierköpfige Familie-verständlicherweise. Doch Alfredo rauchte leider in diesem Haus und somit ging es einige Zeit, bis dieser Mief verschwand und wir uns nach einem Großputz wohlfühlen konnten. In dieser Hinsicht ging es mir also klasse. 🙌
    Auf Arbeit wurde ich jedoch immer genervter. Einerseits hatte ich zwar Tanja an meiner Seite, die es tatsächlich oft geschafft hat mir meine schlechte Laune auszutreiben, doch der neue Kollege hat mich immer wieder-besonders in den ersten Tagen- auf die Palme gebracht.🌴 Er war einfach nur faul, hat die Arbeit “nicht gesehen“ und das Schlimmste: er war ein riiiiiießen Großmaul. Über seine frauenfeindlichen und pervesen Witze habe ich anfangs versucht zu lachen, um höflich zu wirken, doch innerlich platze ich fast. #wiekanneinMenschsodoofsein#sorrynotsorry
    Nach bereits einem Tag habe ich ihm deutlich gemacht und auch gesagt, dass er mal lieber mehr arbeiten sollte und nach wenigen Tagen bekam er dann letztendlich auch mal einen Einlauf vom Manager. Danach wurde es tatsächlich besser und rein vom Arbeiten her verstehe ich mich nun besser mit ihm. Doch die Witze über mich hören nicht auf! Und ich bin ehrlich: es nervt mich wahnsinnig! Denn es sind Witze die mir persönlich nahe gehen. In Bezug auf meine Arbeitsweise, mein Aussehen... Es wird alles ins Lächerliche gezogen und ich fühle mich in keinerlei Hinsicht respektiert, schon gar nicht als weibliche Arbeitskraft.
    Sogar der Manager steigt auf diesen Zug auf und als würden die beiden sich duellieren wollen, reißen sie einen Witz nach dem anderen, immer in der Hoffnung den anderen zu übertreffen.
    Ich war also auf Arbeit wirklich sehr gereizt, weil ich einfach von solch verdummten Kommentaren verschont bleiben wollte, doch das war bei den beiden Kollegen nicht möglich.
    In den folgenden Tagen kam dann auch noch Arsh (ein Inder), der eingelernt wurde, um demnächst Tanja zu ersetzen, deren Arbeitszeit ja bald ablief.
    Ab diesem Zeitpunkt passierten Dinge, die mich so sehr ausrasten ließen, sodass ich Konsequenzen daraus zog!
    Ich wurde mehrmals beschuldigt Fehler gemacht zu haben, für die ich jedoch nicht verantwortlich gewesen sein konnte, weil ich zum besagten Zeitpunkt nicht an Ort und Stelle war. Doch ich -weil Frau- bin wirklich immer der Arsch. Also bringt es nichts zu diskutieren, sondern am besten einfach nur die Klappe zu halten. Doch irgendwann platzt auch mir mal der Kragen und obwohl ich auf mein Gehalt aktuell angewießen bin, habe ich nach 3 Monaten Arbeit und Frust letztendlich gekündigt. Um keinen Streit und keine schlechte Laune in den 3 letzten Wochen zu entfachen, habe ich deshalb auch nicht meinen wirklichen Grund als Kündigungsgrund genommen, stattdessen “körperliche Beschwerden“ dazu genutzt meinen Abgang zu begründen.
    Ich habe wirklich zuuuu lange darüber nachgedacht und wie es mein Papa auch richtig sagte: “Wieso hast du nicht schon eher gekündigt?! Du fliegst doch nicht ans andere Ende der Welt, damit es dir schlecht gehen soll.Schon gar nicht wegen diesen Leuten. Deine Zeit ist begrenzt und soll schön genutzt werden!“
    Nachdem ich kündigte fielen tatsächlich 10 Kilo Last von mir ab und nun zähle ich die letzten 16 Tage bis ich hier das letzte mal Melke!
    Ich habe mich bereits wieder auf Farmen beworben und erstaunlich viele Rückmeldungen bekommen. Und direkt im Anschluss des aktuellen Jobs kann ich nun auf einer neuen Farm arbeiten! 😍 Ich freue mich wirklich sehr, da das Gehalt um Welten besser ist 3,50$ mehr pro Stunde), ich mehr Stunden arbeiten kann (50 statt 42) und nicht nur melken muss. Denn die neue Farm hat nur 150 Kühe (wie haben 540) mit aktuell über hundert Kälber, um die man sich kümmern muss. Ich habe also unterschiedliche Aufgaben und stehe nicht nur den ganzen Tag im Melkstall, wie aktuell. Diesen Job werde ich 5 Wochen machen, dann Reise ich noch kurz in Neuseeland und am 30. August fliege ich Richtung Heimat. Aber da es zu langweilig wäre direkt heim zu fliegen, habe ich einige Stops eingeplant. Man kann mich also noch nicht in Deutschland erwarten. 😝 #seidgespannt
    Die letzten zweieinhalb Wochen muss ich übrigens nun noch ohne Tanja verbringen, da sie vor ein paar Tagen nun weitergezogen ist. Für sie geht es nach einem Trip nach Fidji und Samoa nach Hause- nach nun einem Jahr im Ausland. Es war so toll sie kennen gelernt zu haben und wir sind so enge Freunde geworden, sodass wir fest planen uns in Deutschland gegenseitig zu besuchen! Wir haben gelacht, uns aufgeregt,gelästert, getanzt, uns gegenseitig aufgebaut, Kühe veräppelt und hatten einfach nur eine tolle Zeit!
    Zu ihrem Abschied waren wir an meinem freien Tag übrigens noch feiern und hatten einen wahnsinnig lustigen Abend! 😄🍻🍸🍹 Und nun: Gute Reise, Tanja und bis bald 🙋 It was nice to meet you! 😘 #moohla#showmethemoney#lochinderHose#yolo#schwarzeUnterhosenkaschierendas 💗
    Ich hoffe ich konnte euch nun mal wieder mehr Einblicke in mein Leben geben und spätestens, wenn ich den neuen Job begonnen habe, werden neuere Berichte folgen 😄🐮
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