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  • Day 25

    Das süße Nichtstun

    September 29, 2019 in Malaysia ⋅ ☁️ 30 °C

    Der Tag fing mit einem entspannten und leckeren Frühstück an. Anschließend ging es an den Strand, wo zahlreiche Liegen aufgrund der Nebensaison auf uns warteten. Wir suchten uns in der ersten Reihe vier nebeneinander stehende aus und ließen uns da für den Rest des Tages nieder. Ich ließ das Meeresrauschen, die grüne Dschungelumgebung und den gelben Sandstrand auf mich wirken und versuchte es so gut wie möglich in mich einzusaugen für die kommenden Monate in Deutschland.

    Während sich Diana 1, die etwas angeschlagen durch die Klimaanlage im Bus war, und Conny eine Massage gönnten, versuchten Diana 2 und ich uns im schnorcheln. Doch bis auf das schöne Gefühl unter Wasser zu sein, konnten wir keinerlei neue Erfahrungen mit der Unterwasserwelt sammeln. Es war zu sandig und ein etwas zu hoher Wellengang, um unter Wasser was zu sehen. Das Salzwasser brannte ein Glück gar nicht in meinen Wunden und das Hüpfen in den Wellen und mit ihnen treiben lassen bereitete mir großen Spaß.

    Später gönnten wir uns für umgerechnet fünf Euro ein Glas Weißwein. Alkohol ist wegen dem hier vorherrschenden Islam so teuer und ich habe mir bisher nur die Biere für je drei Euro erlaubt. Wir sahen den Anfängern bei ihren ersten Surf-Versuchen zu und genossen ansonsten einfach mal das pure Nichtstun. Bis plötzlich der Surflehrer uns den aufregenden Hinweis gab, dass etwas weiter hinten am Strand jetzt Schildkröten ins Meer laufen würden. Wir nahmen sofort die Beine in die Hand und rannten über den unter unseren Füßen einsinkenden Sand bis zur Schildkrötenaufzuchtsstation.
    Dort angekommen, konnten wir die Ausgrabung eines Nestes durch eine Frau beobachten. Daneben ein Fotograf und ein paar wenige Menschen, die das Geschehen von innen unter dem Netzkäfig beobachteten. Außen herum standen viele Touristen und fotografierten fleißig. Eine einzige lebende Schildkröte konnte heraus gesammelt werden. Die restlichen Eier hatte eine Krabbe ausgesagt, welche uns auch präsentiert wurde. Die einzelne kleine Schildkröte wurde zum Wasser gebracht und hatte große Mühe, hinein zu gelangen. Durch den starken Wellengang wurde sie immer wieder an Land gespült. Ein Mann, der für die Aufzuchtstation arbeitet, drehte sie immer wieder um, wenn sie auf ihrem Panzer lag. Schließlich brachte er sie etwas weiter ins Meer hinein, damit sie es schaffen konnte. Diese ganze Aktion und die damit verbundene Aufregung rührte uns sehr zu Tränen, Diana 2 weinte sogar sehr emotional. So schön romantisch, wie es oft in den Medien von anderen dargestellt wird, war es gar nicht. Von einhundert Schildkröten überlebt lediglich eine. Den harten Kampf der zarten kleinen Schildkröte mit anzusehen, hat uns sehr berührt.

    Nach diesem Spektakel buchten wir unsere Wanderung für den morgigen Tag und gingen Abendbrot essen. Plötzlich entdeckten wir vier kleine niedliche Kätzchen vor der Terrasse, die ausgiebig miteinander spielten. Es war so schön ihnen dabei zuzusehen. Zum Abschluss des Tages ging es dann noch an den Strand, wo ein Chinese seine alltäglichen Liebeslieder sang - mit einer mehr oder weniger richtig sitzenden Stimme.
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