Satellite
  • Day 26

    Grenzen überschreiten und neue setzen

    September 30, 2019 in Malaysia ⋅ ☁️ 28 °C

    Heute stand wieder Dschungeltrekking an. Wir wollten zu einem Wasserfall wandern. Mit der romantischen Vorstellung wanderten wir beschwingt mit unserem Guide los. Nach etwa fünf Minuten einfachen Weges ging es in die Tiefen des Dschungels hinein. Wir mussten durch den morgendlichen Regen verursachte glitschige Wurzeln, Felsen und schlammige, rutschige Stellen überwinden, während uns der Schweiß durch die feuchtheiße Tropenhitze im Gesicht stand.
    Wir begriffen schnell, dass diese Unternehmung eher einer Kletter-Tour als einer Wanderung glich. Ich war durch meine Wunden an den Knien von Anfang an etwas unsicher, da ich sie mir nicht erneut aufschürfen wollte. Nachdem ich zweimal mit meinen fast profillosen Turnschuhen etwas riskant gerutscht und hingeflogen war, überfiel mich eine Panikattacke drei Meter vor dem Ziel. Es galt über einen Fluss mit rutschigen Steinen zu klettern. Es kam wie es kommen musste: ich rutschte erneut aus und fiel ins Wasser, inklusive der vorher ausgezogenen Turnschuhe. Ein größerer Stein löste sich und fiel auf meinen linken Fuß. Ich wusste nicht mehr wie ich mich bewegen sollte und die Panik erlangte endgültig die Oberhand. Ich weinte wie ein Baby und wollte mich partout nicht mehr bewegen. Im Nachhinein etwas peinlich, aber so war es nun mal. Diana 2 half mir auf, mein Fuß steckte zum Glück nicht fest. Noch drei Schritte und ich konnte mich endlich niederlassen auf einem Stein. Der Anblick stimmte uns alle jedoch sogleich enttäuscht. Der sogenannte Wasserfall war eher ein Witz. Dafür hatten wir uns so abgekämpft?! Nun gut, es war nicht mehr zu ändern. Zumindest können wir hinterher drüber lachen, trösteten wir uns. Nach einer dreiviertel Stunde traten wir den Rückweg mit unserem sehr stillen Guide an. Meine Befürchtungen lösten sich zum Glück in Luft auf. Rückwärts mussten wir nicht mehr klettern und konnten einen entspannten, schnellen Weg zurück zur Unterkunft genießen.
    Dort angekommen, gönnten wir uns ein Mittagessen und ruhten den restlichen Tag am Strand. Für heute war es genug an Aufregung. Während Conny und Diana 1 die Herausforderungen im Klettern genossen hatten, machten Diana 2 und ich einen Haken dran. Wasser ist eben mehr unser Element. Nochmal brauche ich so eine riskante Tour jedenfalls nicht. Die Grenze wurde überschritten und für mich auch wieder neu gesetzt. Klettern war noch nie mein Ding.
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