Satellite
Show on map
  • Day 203

    Happy Eggstern Coalescence Festival❕

    April 17, 2017 in Australia ⋅ ☀️ 29 °C

    Schon verrückt, so schön die gemeinsamen Erlebnisse mit Ramona und dem Rudel auch waren, seit deren Verlassen, fühle ich mich, wie ein von der Leine gelassener Löwe (warum wohl, Ana!? ;) 🐺

    In Phillip fand ich einen Typen, der genau so tickt wie ich und mit dem ich am Donnerstag das Hardcore Backpackerleben betrat. 🆓
    Nach dem Eindecken mit Essen und Trinken für das bevorstehende Festival Coalescence bei Mission Beach, vergaßen wir zu Gunsten des Gepäckgewichts nochmal gaaaaanz aus Versehen eine Tasche im Hostel und brachen anschließend vollgepackt wie Josefs Esel auf gen Straße, von wo wir zu trampen versuchten. 🎒
    Dabei machte uns der 8kg wiegende Wein am meisten zu schaffen...🍷
    Es folgte eine halbe Stunde Daumen raus halten und erste zweifelvolle Gedanken denken, außerdem Gitarreneinlage von Philipp🎸, um uns weniger gefährlich und mehr sympathisch aussehen zu lassen. Und tatsächlich hielt völlig unerwartet eine italienische Mitdreißigerin, um uns 30km Richtung Shoppingcenter außerhalb des Zentrums mitzunehmen. Die Gute ließ uns an so geeigneter Stelle raus, dass es bloß eine Frage der Minuten war, bis wir uns "Mitreisende des Landrover Jute fahrenden Aussi Opas" nannten, der uns durch abklappern diverser Käffer (Amaloo etc...) noch touristisch was bot, indem er die Sugarcane Fabrik passierte, uns von Überschwemmungen und Krokodilen erzählte, während wir durch einen Traum an tropischer Hügellandschaft im Nebel fuhren🐊 An einer kaum befahrenen Hauptstraße ließ er uns raus und als wir gerade Pläne schmiedeten, wo wir denn campen, wenn keiner mehr anhält, waren wir glücklich genug dass Auswanderer Tim aus Deutschland sowie afrikanische Bananafarminhaberin Gabriella uns noch rund 60km mit nach Innisfail mitnahmen 🍌 So entkamen wir Regen und schlechter Schlafmöglichkeit nochmal gerade so und richteten uns nach einem Tag spannender Begegnungen und interessanter Unterhaltungen mehr als glücklich an dem Roadcampingplatz ein 🏡

    Von dort starteten wir am nächsten Morgen mit einem älteren Australier und dessen Frau die Weiterfahrt, die uns 20min. vor Festivaleröffnung zu bereits wartenden Hippies vorm Festivalgelände brachte 🌻Wobei das Wort Festivalgelände und Festival etwas hoch gegriffen ist, wenn man bedenkt, dass es einfach nur ein securityloses Zusammenkommen etlicher Hippies mit Leidenschaft zu guter Musik an idyllischem Ort inmitten tropischen Jungles war. So wurden weder alkoholische Drinks verkauft, noch Timetables verteilt, die zwar existierten aber auch selten eingehalten wurden✌️Ist auch schwierig, wenn bei Regenwetter die Musikacts von Solarstrom abhängig sind. Auch den Pois Workshop suchte ich vergeblich. Demnach war das Festival, welches die Australier, mit denen ich zurück trampte, als äußerst "organisiert" bezeichneten in puncto Organisation ein Sch****Dreck gegen deutsche Festivals (wie zum Beispiel das ihm ähnelnde Waldfrieden Wonderland). Aber Australien ist ja auch nicht gerade für Organisiertheit bekannt 😉 Eher für Relaxtheit.. Und tatsächlich war durch diese Imperfektion alles relaxter und ungezwungener. Tatsächlich tanzte ich auf einem Festival zwar noch nie so wenig und ging auch noch nie so früh zu Bett, doch die anderen Freaks waren kaum anders und ich blieb trotz üblicher Neigung zum FOMO (Fear of missing out) ganz entspannt und hörte auf das, was mein Körper mir sagte🎶😴😇

    Auch realisierte ich, dass ich seit Langem mal wieder richtig Zeit hatte. Zum Momente aufsaugen. Denn während des im Convoy Reisens war kaum Zeit zum Genießen.
    Nun war endlich Zeit gemächlich und gemütlich eierkochend in den Tag zu starten, Zeit, untätig im Campingstuhl zu sitzen und den Gitarrenklängen und Gesang von Philipp zu lauschen oder der Ukulelenkunst von Pippa, gemeinsam zu Jamen. Zeit für Kreativität, zum schreiben und lesen. Zeit für gemeinsame Mal sessions, die von Bilder über Gesichter bis hin zu Eieranmalen reichten. Zeit für Yoga am Morgen und Partneryoga am Nachmittag (Jo Philipp, da geht noch was;)
    Zeit um schlammverschmierte Kids beim Spielen zu Beobachten oder fahrradfahrende im Schlamm steckenbleibende Kids, die sich herzallerliebst gegenseitig helfen und schockiert Müll aufsammeln, den sie passieren 🚮Zeit um Schmetterlinge zu bestaunen, Sternfrüchte zu pflücken und Kokosnüsse zu knacken. Und natürlich Storytelling time*.

    Mit Freude unterschrieb ich Petitionen zur Erhaltung des Great Barrier Reefs und pflanzte am Samstagmorgen Bäume zur Erhaltung des Regenwaldes ☮️

    Tatsächlich ergatterte ich mir mit meinen extrovertiertem Tanzstil von vielen den Anquatschspruch "Ey, du bist doch die krasse Tänzerin" oder "Bring uns Tanzen bei" (Kein Witz) 💃😂 die selbst nach dem Festival noch von Menschen bei den Josephine Falls genutzt wurden. So machte ich mir ungewollt einen Namen.

    DIE LEUTE

    Am besten war allerdings unser Camp aus 5 Leuten, die ich spontan zusammen gebracht hatte. Darunter Philipp plus Hängematte und meine Wenigkeit mit Zelt, dann Carla und Nico, die Käufer unseres Autos, natürlich mit Beauty und letztlich völlig unerwartet Cairns Bekanntschaft Pippa aus England, die mit ihrem 4WD, Dachzelt und jeder Menge guter Laune anreiste.
    Wir entpuppten uns als super harmonierende Gruppe, die die ein oder anderen *verrückten Stories zsm brachte und Leidenschaften wie Musizieren, Malen oder Crazysein teilten.
    Dies war insbesondere an Ostern (einer meine Lieblingstage im Jahr mit der Sippe daheim ) schön, da ich die anderen zum Ostereierwerfen nötigte und sie Heimweh linderten 💕
    Außerdem war ich so glücklich, bei dem Gewinnspiel der Marke "Modern Day Hippie" das Überraschungspaket zu gewinnen, so dass ich nun mit Bambusstrohalmen, nachhaltigen Zahnbürsten und Salzstein ausgestattet wurde.
    Genial!

    Umso trauriger, dass ich die 4 heute zurück lassen musste, da ich im Neuseeländer Matt und Aussi Jarrah eine perfekte Mitfahrgelegengeit nach Cairns zurück fand.
    Schnell war ich abgelenkt von Gesprächen mit den Regenwaldkids. Gemeinsam stoppten wir außerdem äußerst spontan an den 🌊 Josephine Falls, die mit Naturrutsch- und Schaukelmöglichkeit zum Schwimmen einluden,von der atemberaubenden Kulisse mal ganz abgesehen. Seitdem liebe ich Cairns Umgebung und auch Gespräche mit Locals lässt mir den Ort im Norden Australiens mehr Und mehr ans Herz wachsen🌏 ❣️

    FUNFAKT: 75ct Kuchenmix von Coles kann man durchaus im Hostel backen. Ohne Rührbesen. Ohne Backofen. Ohne Kuchenform. So füllte ich, die mit Löffel gerührte Backmischung in Tassen, die beim Backprozess in der Mikrowelle zu Schokoladenvulkanen mutiert. PS: Grandios! Mein Backtipp schlechthin🍮
    Read more