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  • Vom Gruppenfeeling zur Zweisamkeit

    April 1, 2019 in Portugal ⋅ ⛅ 15 °C

    Vom Bergfest am Mittwoch beginnend ging es in die Endphase unseres Uni Surftrips und es wurde ekstasischer in jeglicher Richtung.
    So veranstalteten wir auf mein Bedürfnis hin am Donnerstag ein Flunky Ball Turnier am Strand.
    Dank Paulines Persönlichkeit und fabelhaft gepackten Backpack schleppten wir neben dem Strandtuch zum Draufsitzen, Flunky Ball Equipment und uns außerdem ihre qualitativ hochwertige Musikbox und die gute alte Ukulele und meine Pois an den Strand 🎶 Und aus einem Sitzkreis, bei dem alle frierten und drohten schlechte Laune zu bekommen, verbreiteten wir nach einigen Flunky Ball Runden eine raveartige Stimmung, tanzten auf Sia in Leinenhemden barfuß durch den Sand, entdeckten die krassesten Poisspiel- und Singtalente innerhalb unserer Gruppe und endeten schließlich in pädagogisch wertvollen Gruppenspielen ✨🎉🙌🍻 Mit Hi Ha Hu begann der Spaß, darauf ein bisschen Kotzendes Känguru und letztlich der Psychiater im Form von Lou, die wir fast in den Wahnsinn trieben. Wer solche Spiele nicht kennt, sollte diesem Satz nicht so viel Bedeutung beimessen und den breiten Interpretationsspielraum ignorieren😜 oder auch nicht...

    Trotz der Party, welche im mummeligen Wohnzimmer des Surfhouses mit einen Werwolf Spiel ihren fabulosen Abschluss fand, war Freitag ein super Surftag mit traumhaften Wetter aber ziemlich schlechten, überteuerten Fotografen, für die ich wegen des Gruppenzwangs ungewollte 7€ hinblättern musste. Low Budget geht anders, das Produkt seht ihr aber immerhin unten ;) 📸

    Da Samstag die ersten abreisten war Freitag eine abschließende Wanderung auf einem naheliegenden Berg bei dem die gesamte Gruppe einschließlich Gastgeber Zoli auf einen Wein den Sonnenuntergang genoss 🍷 Das darauf folgende Essen in einem typisch portugiesischen Restaurant war zwar auch weinreich (die verkaufen hier doch tatsächlich 4€/Flasche Wein) aber leider kein Genuss.
    In meinem vegetarischen Omelett war Schinken, um nur ein Fauxpas dieser ekelerrengenden Speisen zu nennen, die uns aufgetischt wurden. Hm, man sollte meinen, immerhin Pommes kann ja jeder, aber weit gefehlt.
    Abgesehen von dem ein oder anderen dicken Schädel, trugen zahlreiche Leute aus unsere Gruppe und insbesondere unserem Zimmer Unwohlsein davon, welches sich am nächsten Tag in Kopf und Bauch bemerkbar machte.
    Deswegen lagen Lou, Rocky und ich fast den ganzen Tag nur im Bett. Obwohl ich solche Tage meist absolut nervig finde, konnten wir es mit einem guten Gefühl, denn der Körper hat es uns gesagt und wir wussten, morgen würden alle abreisen aber wir haben noch mehr Zeit in Portugal 😄

    Das Unwohlsein des Tages schwand in der Nacht von Samstag auf Sonntag zu einem Unwohlgefühl aufgrund der Unwissenheit, wo wir am Abend schlafen würden. Oder wie. Ob meine Zweisamkeit mit Pauline langweilig werden würde oder nicht.
    Ich habe mal wieder die Macht der Gedanken am eigenen Leib gespürt, da ich mir Druck gemacht habe, dass die neu gewonnen Zweisamkeit ganz toll sein muss und dabei fast übersah, dass die tatsächlich ganz toll war und Pauline nun wirklich der letzte Mensch in meinem Leben ist mit dem es langweilig werden könnte.

    Und da wir beschlossen hatten auf dem Berg zu schlafen, der es uns seit Beginn der Surffreizeit angetan hat, verabschiedeten wir uns gegen 9 Uhr von der herzlichen Gastgeberin Eva, die besorgt unsere viel zu riesigen Backpacks betrachtete und marschierten los. Der Tag war insbesondere nach einem Gespräch mit Pauline über meinen Perfektionsdruck ein wunderbarer Tag, erfüllt vom Wandern, Rumrennen, Erkunden gruseliger, verlassener Ruinen einschließlich Graffities, (vor)Lesen und Jammen.
    Abends wurde es etwas primitiver, da es kalt war und windete, unsere ins Feuer gelegten Kartoffeln eine Stunde dauerten und wir uns wegen Fieselregen alle 3h abwechselnd raus und wieder in einen der "Bunker" legten. Aber wir hatten es nicht anders gewollt...
    That's wildcamping ♥
    Und außerdem haben gute Gespräche und die finale Freude über die verkokelten Kartoffeln jegliche Primitivität wett gemacht.

    Dennoch ist der Berg, wie viele Orte in Portugal, leider auch ziemlich von Menschen verdreckt und nach ausgiebigem Yoga am Montag war ich mehr als gewillt aus dieser Schäbigkeit Richtung Lissabon aufzubrechen 🏙
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