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  • Lagos, Faro, Rückflug

    April 11, 2019 in Germany ⋅ ☀️ 6 °C

    Da am Donnerstagmorgen unser Flieger von Faro starten sollte, war der Plan am Mittwoch von unserem lieb gewonnenen Barranco Beach Abschied zu nehmen und Richtung Lagos zu trampen, von wo wir abends den Zug nach Faro gebucht hatten.

    Doch Matze, der sich inzwischen als selbsterklärter Manager unserer Abenteuerreise bezeichnete, konnte Rokky und mich wohl nicht gehen lassen und willigte erst ein uns zum Intermarché und letztlich sogar bis nach Lagos zu fahren, den gesamten Tag noch mit ins zu verbringen und uns abends zum Zug zu bringen.

    Also erkundeten wir

    LAGOS
    einen bei Touristen wie auch Einheimischen beliebten Ort, mit pittoresquen Straßen, süßen Geschäften und Restaurants sowie den schönsten Strand- und Felsaussichten, die wir bisher hatten.
    (Siehe Bilder)
    Zahlreiche Tunnel führen durch die gelb orange leuchtenden Sandsteinfelsen von einem Strandabschnitt zum nächsten, manchmal auch ein abenteuerlicher Weg durchs Gewässer (vor allem beim Flut;)

    In einem Kristallladen, welcher mehr Wohn- und Arbeitszimmer des Besitzers zu sein schien, lernten wir eben diesen kennen: Mark, ein Freund von Matze. Auch er hatte eine sehr lockere Lebenseinstellung und schien nicht viel Wert auf die äußeren Werte seines Ladens zu legen, indem sich unübersichtlich die Waren türmten und sein Fahrrad und Moped ganze Regale versperrten. Außerdem liebte er meine Zahnlücke, da ich an diesem Tag mein Provisorium nicht drin hatte und wehrte sich vehement gegen unser Hirngespinst ein Kristallprovisorium zu basteln 😄

    Nach einem wie erwähnt abenteuerlichen Strandspaziergang mit spontaner Badeeinlage im eisigen Wasser gingen wir auf Matzes Empfehlung mit Ally und Lou, die inzwischen wieder zu uns gestoßen waren, in ein Restaurant "in dem es guten Fisch gibt", so Matze.
    Mehr wussten wir nicht und so saßen wir kurz darauf auf typisch portugiesischen Plastikstühlen im Außenbereich eines kunstlos aussehenden Restaurants, bei dem wir unsicher wurden, was uns erwarten würde. Zumal wir doch schon des Öfteren bei den portugiesischen Restaurants ins Klo gegriffen hatten (in 3 von 3 Fällen, um genau zu sein). Dass es eine Tagessuppe oder auch eine Portion Pommes für nur 1,75€ gab, war erst recht verunsichernd. Doch zu unserer großen Überraschung und Freude für unser Reisebudget war es mega lecker, bloß waren die Portionen nicht so riesig, was sich auf unsere Dessertbestellung zu meinem Jubel wiederrum positiv auswirkte. Danach fuhr uns Matze zum Bahnhof und wir daraufhin nach

    FARO
    Eine für unseren Geschmack nach wie vor eher unspektakuläre Stadt, obwohl sie einen ganz schönen Hafen hat sowie ein größtenteils harmonisches Stadtbild mit weißen Fassaden und malerischen metallenen Schnörkelbalkons. Auch gibt es ganz schöne Restaurants und die Leute sind sehr offen und anlaberfreundlich. Auch wenn sie keine so positiven Vibes in der für uns trotz allem eher trägen Stadt verbreiten.

    LOW BUDGET
    Gerade wegen der ursprünglichen Pläne sowie dem Titel dieses Trips sollte ich darüber doch noch ein paar Worte verlieren.
    Wie ihr bei möglichem Lesen der anderen Blogeinträge gemerkt haben könntet, sind wir insbesondere am Anfang unserer Reise nicht besonders sparsam gewesen. So haben wir während dem Uni Surfcamp meist luxuriös gekocht und uns wie im Urlaub gegönnt.
    Weiter ging es mit Hostelkosten in Lissabon, da es zwar viele CS gibt, aber leider wenig, die sich melden. In Faro hingegen haben sich btw mehr CS gemeldet, die uns nur zeitlich nicht hosten konnten. Außerdem verlockten die Shopping und Essensmöglichkeiten in Städten grundsätzlich zum Geldausgeben. Immerhin unser geschätzter Decathlon Laden hat uns, ebenso wie das völlig zufällige Wehen einer Isomatte in meine Hände im Park Lissabons, ein günstiges Ausstatten mit grundlegender Campingausrüsting für die weitere Reise ermöglicht.
    Vor der Pizza Party, die den Mittel- und Höhepunkt unserer eigenständigen Reise markierte, waren wir nochmal für 6€ pro Person Essen kaufen, womit wir die nächsten 3 Tage versorgt waren und unser sparsames sowie naturnahes Reisen startete. Trampen hat leider nicht so gut funktioniert (bzw haben wir zu wenig probiert, da zu viert:) und Bus und Bahn wäre oft nicht wirklich günstiger, als ein Uber zu viert gewesen, sodass wir uns des Öfteren mit den Privattaxis rumkutschieren ließen 😁🚕
    Da wir den letzten Teil unserer Reise nach 2 Nächten in der alten Schule Tojeiros auf Matze trafen und mit ihm rumreisten, einmal in einer Hütte, 2 Mal in einem Zelt schliefen und noch einmal die Nacht bis zum Flug in einem 5€ pro Person air bnb room verbrachten und überwiegend selbst kochten, reisten wir endlich maximal günstig.

    Zwar ohne Couchsurfing und Containern, da wir in keiner großen Stadt waren, dafür aber mit günstigem Obst und Gemüse vom Markt.
    Campen ist übrigens insbesondere im Süden des Landes bei den ganzen Aussteigern oder Hippiestränden möglich, allerdings offiziell verboten und kann Strafe kosten.
    Naja, dafür muss man eben ein paar Tricks oder versteckte Ecken kennen, sodass einem Campingerleben nichts im Wege steht, außer die Kälte im April, wenn man, so wie ich, nur einen dünnen Schlafsack dabei hat 🤦‍♀️😃

    FUNFAKT: Da Rokkys Hose gerissen und nur noch mülltauglich war, suchten wir bei letzter Gelegenheit in Lagos noch nach neuen Goa Hosen, als Matze uns plötzlich, nachdem wir 3 Tage mit ihm verbracht hatten erst sagte, dass er solche Hosen en masse in seinem Wagen habe, die er uns "gegen kleine Spende" gebe würde. Und so wühlten wir am Bahnhof in Lagos, 15min. vor Zugabfahrt überglücklich über diese Gelegenheit in dem Sammelsurium von Matze herum und ergriffen so die allerletzte Chance sogar noch 3 neue Hosen zu erhalten 👖🌸

    PORTUGAL RÉSUMÉ
    Portugal ist ein geniales Land zum Surfen, mit wunderschönen Felsen und zahlreichen Aussteigern und Rumreisenden, davon sprechen die wenigsten Portugiesisch. Mit Englisch kommt man glücklicherweise überall sehr weit. Mit Trampen zu viert erwartungsgemäß nicht so. Die schlechte Esskultur wird nur durch die exotischen Früchte, die dort wachsen und die demnach vielseitigen und günstig erhältlichen Gemüse und Obstsorten wettgemacht.
    Im April ist es ein bisschen kalt für komplettes Low Budget Reisen, allerdings ist ansonsten campen sinnvoll und nah an der Natur ♥️
    Die Städte sind mit ihrem portugiesischen Pflasterstein zwar absolut skaterunfreundlich, aber oft in Kombination mit weißen und balkonreichen Häusern ziemlich malerisch. Oft auch wenig bewohnt und unspektakulär, aber deswegen umso geeigneter für Künstler, Aussteiger und inspirierende Menschen, wie auch wir sie zu genüge trafen 🤗 definitiv eine Reise wert 🌏
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