Satellite
  • Viel Feel

    July 14, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 21 °C

    Viel Gefühl und wieder mal viel Vielseitigkeit erwartete mich am vergangenen Wochenende auf dem Feel Festival.
    Zwar war ich aufgrund der aktuellen Klausurenphase, die in Kombination mit meiner Arbeit und Wochenendplanung nach wie vor wuchtig ist, zum ersten Mal in meinem Leben nur knappe 2 Tage auf einem Festival. Denn ich kam Freitagabend in Gesellschaft von 4 echt inspirierenden Bla Bla Car Fahrern erst gegen 18 Uhr an und musste Sonntag zu selbiger Zeit den 4h, bei meinem Fahrstil inklusive traditioneller McDonaldsPause 6h dauernden Trip in Mamas Auto wieder antreten, da erneut Bla Bla Car Fahrer auf mich zählten und Herr Müller auf meine Anwesenheit bei der Grammatiklausur am Montagmorgen.
    Doch was ich zwischen besagter Klausur und der Vorbereitung am Freitagvormittag erleben durfte, war unbezahlbar. Und tatsächlich unbezahlt. Denn aufgrund der tüchtigen Arbeit, die Freundin Rokky im Aufbauteam des Feel Festivals absolviert hatte, erarbeitete sie nicht nur ein sondern glatt 3 Festivaltickets. Herzlichen Dank dafür! ♥

    Das Feel Festival, direkt am Fuße der Braunkohlebaggerriesen F60 sowie angrenzend an den Bergheider See bietet eine unvergleichliche Festivallocation, die mich nostalgisch und euphorisch an die paradiesischen Orte der Fullmoonparty in Koh Phangan, Thailand zurück denken ließ. Nur leider war es nicht so warm... ☔ Doch wenn man bedenkt, dass in meinem Heimatdorf ganze Straßen überflutet wurden, will ich mich nicht darüber beschweren, dass wir barfuß im Fieselregen tanzten 💃
    Darüber hinaus ist das Feel für mich die optimale Kombination aus folgenden Festivals wegen den dahinter stehenden Faktoren:

    Open Flair Eschwege - selbe Größe (nicht zu groß und nicht zu klein) von rund 20.000 Besuchern (sodass man sich easy wiederfindet) und genau so dreckig, wie der Campingplatz dort... Was der einzige und schwerwiegende Kritikpunkt ist, zumal das Feel inmitten eines Waldes stattfindet und dazu ermahnt, sorgsam mit der umgebenden Natur umzugehen 🗑🍃

    Waldfrieden Wonderland- mit diesem Goa Festival teilt das Feel sich nicht nur die teils verbreite Goamenschenmentalität und daran angepasste Workshops 💆‍♀️(Yoga, Akrobatik, Makrame Workshop...) sondern auch die lässigen Richtlinien bzgl. Camppositionierung und die liebevolle Campgestaltung.
    So stellten alle kreuz und quer ihre Zelte auf, teilweise überlappten diese sich und es entstanden herrlich verwinkelte und süß dekorierte Camps und Ecken. Wir mussten sowieso, um zu unserem Camp zu gelangen, durch eine Art Dschungel aus Birkenwald, eine Baumsorte, deren Name uns noch brennend interessiert, und Zeltschnüren.

    Fusion - obwohl nur ein Viertel der Menschenmasse steht die Feel der Fusion in Sachen Angebot in kaum etwas nach: auch hier gab es an die 20 Bühnen, Workshop Areas, leckere und teilweise dieselben Essensstände (wenn auch fleischlastiger und mit einem Preisaufschlag, der einen ärgert, wenn man dasselbe vor 2 Wochen für 2€ weniger hat essen können ;), Hippiestände, ein Kino und ganz viel Kunst und Spiel Möglichkeiten🤹‍♂️ Juhuuuu
    Auch wenn wir im Internet angekündigte Halfpipe und Wasserrutsche leider nicht gefunden haben, gibt es definitiv Pluspunkte für das Bällebad, zahlreiche Rutschen, Schaukeln und den kleinen Dingen auf die es im Leben ankommt😊
    Desweiteren absolut eindrucksvoll, war die detaillreiche Bühnengestaltung, die unter den Künstlern bereits im Voraus ein wahres Battle hervorrief, wie Rokky uns von hinten den Kulissen verriet. Offenbar trieb es diese demnach zu ihrem besten Schaffen an, sodass ich schier beeindruckt war vom bunten Goa Moa Floor oder der Piratenschiffbühne, bei der man durch eine Schatztruhe in den Schiffsbauch klettern kann und plötzlich buchstäblich die Menschen einem auf dem Kopf rum tanzen. Apropos tanzen, mit der Erwartung funkig abzuzappeln begaben wir uns am Samstagabend ins Zirkuszelt namens Manege zu den Funky Monkeys, nichtsahnend, dass sich hinter diesem Wort eine weltklasse Akrobatengruppe verbirgt (und keine Funkband mit Blasinstrumenten;) 🎷

    Feelseitig war das Feel abgesehen von gebotener Akrobatik, Bands und DJs auch, wenn man die kirmesflairverbreitende Existenz des Autoscooters oder eines Kettenkarussels 🎠 mit ebenso stumpfer Rummelplatzmusik bedenkt.
    In eine ähnliche Richtung ging die Disco del Mar, eine mit bunten Girlanden und Plastikpalmen geschmückte Bühne am Strand, die nicht nur aussah, wie ein Junggesellenabschied- oder Mallorcafans-Nirwana, sondern eben jene mit Aktionen wie Songbingo, Speeddating, Schnapsyoga oder Völkerball lockte 😃

    Paradox war die Lage des Festivals am ehemaligen Braunkohle Abbaugebiet, wenn man beachtet, dass es zahlreiche Workshops zum Thema "Klimagerechtigkeit" und in Richtung "Umweltbewusst Leben" dort gibt. Nimmt dem Ganzen allerdings nicht die Faszination, die man verspürt, wenn man ehrfürchtig auf Acts wie Milliarden (Rockband) unterm Bagger vor der Hauptbühne tanzt.

    Meine Highlights waren
    🤸‍♀️das morgendliche Rumtollen auf dem Sandstrand Richtung Wasser,
    🌊das Abkühlen im viel zu eisenhaltigen See (da der Bergheider See ja mal ein Kohleabbaugebiet war, was geflutet wurde;),
    🌮das Essen,
    ☕ der Chai an einem Stand an der Bühne Fata Morgana ,
    🤸‍♂️die Funky Monkeys,
    🎊das Bällebad,
    🤘barfuß mit Rokky pogen (zum Leidwesen ihres nun gebrochenen Zehs, "aber", O-Ton "das wars Wert!"),
    🎤der andere Galaxien herbei singende Auftritt von Alice Phoebe Lou (die ich bis zum nächsten ernüchternden Morgen für die vor 2 Jahren auf dem Open Flair gesehenen Künstlerin Phela hielt, weswegen ich mir den ganzen Abend den Kopf zerbrochen hatte, wie sie sich SO verändern konnte ;)
    und mein Gesamteindruck von dem Fe(el)stival.

    Gerne wieder, dann aber im Dekoteam, damit ich das Backstage Bändchen, was mir aus Versehen gegeben wurde, weil Rokky für mich gearbeitet hatte (sie selbst hatte aber keins - oups!) auch rechtmäßig verdiene 🎠💛
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