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  • Day 11

    Torre - Serra da Estrela

    May 21, 1985 in Portugal ⋅ ⛅ 10 °C

    Am nächsten Vormittag fahren wir auf den höchsten Berg (1991 m) Portugals, den "Malhao" oder "Torre" in der Sierra Estrella. Die Landschaft hier ist wie aus einem Reiseprospekt für altgediente Guzzifahrer. Die Baumgrenze beginnt schon bei ca. 1000 m. Danach wächst fast nur noch Heidekraut, und manchmal glaubt man sich bereits im Hochgebirge unserer Alpen zu befinden.

    In einem kleinen Gebirgsdorf machen wir Mittag. Große blaue Trauben, wunderbare Tomaten, etwas Käse und ein frisches Weißbrot schmecken zu einer halben Flasche Vino Verte.

    An der Dorfkirche und am dazugehörigen Pfarrhaus sehen wir zum erstenmal die berühmten portugiesischen Azujalo Kacheln. Diese gebrannten Fließen sind mit ihrer blauen Farbe in perfektem Einklang zu den weißen Wänden der umgebenden Häuser. Das Pfarrhaus ist im gleichen Baustil gebaut wie die Kirche und besitzt auch die gleichen blauen Kacheln als Putz.

    Der Gipfel des Torre dient wie so oft der Wissenschaft. Ein kleines Teleskop steht da und natürlich Radiostationen und weitere technische Geräte. Nach der Bergspitze, die man direkt mit dem Fahrzeug erreichen kann, kommt nach einer Kurve plötzlich ein größerer Parkplatz. Ringsum liegen wie Findlinge gewaltige schwarze Felsbrocken. Diese Steine erinnern mehr an eine Mondlandschaft, als an eine Gegend im sonst so freundlichen Portugal. In einen dieser Felsen haben Pilger eine übermannsgroße Mutter Gottes Statue hineingemeißelt. Nach dem Aufstieg über die hohen Steintreppen erkennt man erst die gewaltigen Ausmaße der Figur.
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