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  • Day 63

    Kampong Cham

    January 22, 2023 in Cambodia ⋅ ⛅ 32 °C

    Boxenstop in Kampong Cham: Neben den nennenswerten Touristen-Spots in Kambodscha wollten wir mal wieder an einen Ort, der nicht im Reiseführer steht. Da es logistisch günstig und direkt am Mekong liegt, fiel die Wahl auf Kampong Cham. Hier leben knapp 40.000 Menschen und die Landschaft ist hier geprägt vom mächtigen Mekong, der die Landschaft in 2-3 größere Inseln unterteilt.

    Die 6-stündige Busfahrt von Siem Reap war relativ angenehm, da der Bus nicht überfüllt war und der Fahrer keine kambodschanischen Pophits bei 90 Dezibel durch die Lautsprecher schmetterte. Wir werden echt genügsamer was die Reiseumstände angeht :)

    Die Hauptattraktion in Kampong Cham ist eine reine Bambusbrücke zu einer der Inseln. Diese wird jedes Jahr in der Trockenzeit neu gebaut, um dann in der Regenzeit vom Hochwasser wieder weggespült zu werden. Seit einigen Jahren gibt es auch eine "richtige" Brücke und die Bambusbrücke ist eigentlich überflüssig. Da es eine Attraktion ist, wird die Brücke trotzdem jedes Jahr wieder aufgebaut. Früher fuhren auch Autos und Motobikes drüber, jetzt ist das Ding schmaler und man kann nebeneinander herlaufen oder entgegenkommende Personen passieren lassen. Als wir drüberliefen, um an den gegenüber liegenden Strand zu gelangen, musste Anna für ein Selfie mit 2 Girls posieren, die ihren Mut zusammennahmen und sie nach einem Foto fragten. Anna Superstar! Wir chillten etwas in einer Schaukel am Strand und liefen dann wieder zurück, um was zu essen und uns für den nächsten Tag schlau zu machen. Wir landeten in einem Strandrestaurant mit einer durchschnittlich freundlichen Besitzerin. Es stellte sich heraus, dass sie Roller und Fahrräder vermietet. Wir würden uns das überlegen und am nächsten Morgen zurückkehren.

    Dirk ging morgens joggen, da Bewegung nach dem abendlichen Burger notwendig war und wir uns für den Roller entschieden und es auf dem Roller zwangsläufig nicht so viel Bewegung gibt. Zwei Mädels, die wir abends im Restaurant kennengelernt hatten, empfahlen uns als Reiseziel einen Holztempel, der knapp 40 Minuten mit dem Roller entfernt lag. Wir fuhren entlang des Mekong durch weniger dicht besiedeltes Gebiet und sahen einiges von den Menschen und der Landschaft:

    - Häuser auf Stelzen
    - Tiere und Hängematten unter den Häusern und in Vorgärten
    - verrückte Fahrzeuge
    - Frau, die in einer Kokospalme herumkletterte und dort über eine Mini-Bambusleiter hochgeklettert ist
    - winkende Kinder
    - farbenfrohe Mais- und Reisfelder
    - tiefe Nebenflussläufe mit kleinen Booten und halbtrocken liegenden Fischkuttern

    Am Tempel angekommen, stellten wir den Roller ab und fotografierten eine Statue mit einer schlafenden Buddhistin. Also die Statue schläft, nicht eine Buddhistin auf der Statue (manchmal sagt ein Bild mehr als tausend Worte). Wir wollten zum dahinter liegenden Tempel laufen, als ein Mann auf uns aufmerksam wurde, der soviel Englisch sprach wie wir Khmer. Er deutete auf den Roller und zeigte mach draußen. "Aaaah, der Roller muss da weg!" Wir folgten dem Mann mit dem Roller unter eine Palme außerhalb der Anlage, die etwas Schatten warf. Dort angekommen, zeigte er jedoch weiter wild in der Gegend herum und wollte etwas per Google Maps erklären. Wir wussten wirklich nicht, was er von uns wollte und zeigten zum Tempel. Da wollen wir hin. Er machte eine "Ungefähr-Feuer-Bewegung" mit seiner Hand in den Himmel, die hier ungefähr so viel bedeutet wie: "Hmmmm, naaaaajaaa, ich weiß auch nicht so richtig, neeeee, eher nicht". Dann stellten wir die entscheidende Frage per Google Translator: "Dürfen wir in den Tempel?" Ein Wort kannte er dann aber auf Englisch: "No.". Na gut, dann ist es so. Also heizten wieder zurück. Wir entschieden uns aufgrund der fortgeschrittenen Zeit gegen einen weiteren Trip auf die Insel mit der Bambusbrücke und brachten den Roller wieder zurück.

    Am nächsten Morgen suchten wir uns was zum Frühstücken und packten unsere Rucksäcke. Abfahrt um 10 nach Kratie. Ab 9.30 Uhr bekam Anna 7 Anrufe, auf Khmer und auf Englisch, wann wir denn endlich zum Treffpunkt kommen würden. Wir beeilten uns und waren um 9.50 Uhr da. Kein Bus war da. Ein Mann telefonierte hektisch und fuhr mit seinem Roller weg. Die Ticketfrau schrieb auf ein Blatt Papier "9.30 AM" und zeigte es uns. Dirk zeigte ihr das Ticket, darauf stand "10.00 AM". Sie lächelte und gab uns 2 Stühle. Wir setzten uns, danach kam der Telefonierer mit seinem Roller mit dem Minivan im Schlepptau wieder. Irgendwie funktioniert hier immer alles.
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