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  • Day 4

    Sutomore

    May 6, 2016 in Montenegro ⋅ ⛅ 21 °C

    Der letzte Abschnitt des Trips war mit Meer und Strand verplant. Ok, soweit die Theorie. Strand ist kein ernst zu nehmender Anreiz, da spätestens nach einer Stunde die Hummeln im Hintern mir Gebieten irgendwas zu tun. Deswegen ist es wenig verwunderlich, dass man in Sutomore, neben Strand auch noch einige andere interessante Dinge zu bieten hat. Darunter eine Festungsanlage auf Klippen direkt am Meer und eine alte Burg die auf einem Bergsporn 180 Meter über Sutomore thront.
    Auch hier schien die Touristensaison noch nicht gestartet zu sein und ich war wieder der einzige Gast. So suchte ich mir mal wieder meinen ganz eigenen Weg zur Festung über den Klippen. Ich hatte bereits gelesen, dass an der Küste zwei Schlangenarten gibt die giftig sind und bereits nach kurzer Zeit geriet ich in einen gemein gefährlichen tierischen Hinterhalt! Drei knuffige flauschige putzige kleine und süße Hundewelpen überfielen mich hinterrücks. Cutness overload!!! Nicht nur das sie süß waren, nein, sie waren auch anhänglich und folgten mir für gut 2 Kilometer und bildeten meine Vorhut. Mit dem Knuddelkommando war es kein Problem die Festungsanlage einzunehmen. Nachdem ich ihnen noch den Rest meines Wassers gegeben hatte, verabschiedete ich mich von ihnen und ging zurück in den Ort.
    https://www.youtube.com/watch?v=wf8gdhW32TA
    Dort kam ich direkt an einem schönen Steinstrand raus, an dem ich noch etwas gelesen habe (richtig old school mit Papier und so), bevor mich die erwähnte Ungeduld ergriff und mich in der Mittagssonne zur Burg Haj-Nehaj trieb. Vorab ließ sich kaum etwas herausfinden, außer das es sich um eine alte venezianische Anlage zur Abwehr der Ottomanen handelt. Es handelt sich hier um ein Ehda Bauwerk, es ist eh da, aber niemand kümmert sich darum. Einen Weg dort hoch verriet mir wieder einmal meine digitale Karte, wobei Weg vielleicht etwas übertrieben ist. Eine Machete wäre als Hilfsmittel sicher nicht verkehrt gewesen. Oben angekommen ernannte ich mich in vollem Übermut zum Herrscher der Burg, widerstand erwartete ich keinen. Die Ruinen waren schon fast zu perfekt, gerade so als wären sie aus einem Disneyfilm dort hingesetzt worden. Ich betrat die das Gelände durch das einzige Tor und kam aus dem staunen kaum raus.
    Bis es auf einmal leicht schräg vor mir im Gebüsch raschelte und ich etwas längliches braunes in einer Steinspalte verschwinden sah. Im Versuch mich selbst zu belügen sagte ich mir, dass es nur eine Eidechse war und das diese "Eidechse" mit Sicherheit ein Territorium hat, so groß wie eine mittelalterliche Burgruine. Nachdem ich die Ruine weiter erkundet hatte, sehe leicht links vor mir auf einmal einen bekannten braunen Farbton. Wie vom Blitz getroffen bleibe ich stehen und verfolge das längliche braune Ding bis zu seinem Ende, welches irgendwie mit der Umgebung verschwamm. Auf den zweiten Blick erkannte ich, dass das Ende grün war und der Kopf. Mit einem großen Satz nach hinten, den Blick fest auf den Kopf, rettet ich mich aus der Gefahrenzone. Nach einer halben Ewigkeit schlängelte sich das Vieh flink in die andere Richtung davon.
    Der Plan mich auf die Mauer zu setzen und mit Blick auf Sutomore und das Meer entspannt zu lesen war dahin. Zwar genoss ich den Blick, kam aber keine Seite, da ich bei jedem rascheln Schreckhaft aufguckte. So verließ der Herrscher seine Ruine nach viel zu kurzer Zeit, denn wie eine spätere Recherche herausstellte, begegnete ich dort Scheltopusiken (im deutschen auch Panzerschleichen). Diese Echsen sind ebenso nützlich für die Umwelt sind, wie sie ungiftig sind. Ich bin vor Tieren geflohen, die am ehesten mit unseren Blindschleichen verwand sind, halt nur 1,4m lang werden können. https://de.wikipedia.org/wiki/Scheltopusik
    Diesen süß spannenden Tag ließ ich dann entgegen meiner Gewohnheit am Strand ausklingen, den ich tatsächlich für mich alleine hatte. Inklusive des Sonnenuntergangs.

    Dinge auf die ich nicht näher eingehe, aber wahrscheinlich in den meisten Reiseführern zu finden sind: Stände, Schnorcheln, Eisenbahn, Bar (die Stadt)
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