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  • Day 259

    Verrückte Buschgeschichten

    April 20, 2020 in Canada ⋅ ☀️ 15 °C

    Wir verbrachten eine Woche mit Sandor direkt am Fluss. Ich beendete mein Buch, bastelte Kiefernkerzen, Taschen aus Birkenrinde, balancierte Steintürme, machte Feuer mit Flint&Iron und versuchte mich an Steinwerkzeugen. Oft kam die Sonne raus, weshalb ich schnell braun wurde.(Viel davon ist wahrscheinlich einfach Dreck, den man sich den ganzen Tag am Feuer unter die Haut reibt)
    Wegen seines harten Humors und direkter offener Ausdrucksweise waren wir noch etwas skeptisch gegenüber Sandor, entschieden uns jedoch mit ihm weiter zum nächsten Platz zu fahren. Seine Geschichten, Fähigkeiten und Werkzeuge waren einfach zu hilfreich. Und natürlich hatte jeder Trouble, das kleine Fellknäuel ins Herz geschlossen.

    Also wollten wir uns am 20. Auf den Weg Richtung Norden machen, jedoch noch einmal auf Höhe von Kamloops halt machen, um Sandor's Cosco Karte auszunutzen. Alles war zusammengepackt und der Camper lief warm. Ich setzte mich in mein Auto und drehte den Schlüssel. Nichts. Batterie mehr als Tod, keine Ahnung warum, hatte nie was geladen. Problem: ich stand so in den Bäumen, dass Sandor mit seinem Auto nicht an meine Motorhaube kam und die Batterie war so leer, dass ich nicht einmal die Gänge wechseln konnte. Dementsprechend, baute Sandor (ehemaliger Mechaniker) meine Batterie aus und seine ein. So konnte ich aus den Bäumen herausfahren, meine Batterie wieder einstecken und sie über seine wieder etwas aufladen. Sandor empfiehl mir eine neue Batterie zu kaufen.
    Wir fuhren zuerst nach Lillooet, nutzten nocheinmal das WLAN aus und machten uns dann auf den Weg Richtung Cash Creek. Wir fanden online einen vielversprechenden See (Sandor will uns endlich Mal was zum Dinner fangen) und folgten der kürzesten Route auf eine Holzfällerstraße. Dieser folgten wir Ewigkeiten durch verbrannte Hügel und Täler. Mitten im nirgendwo stießen wir auf Kühe auf der Straße und kamen bald an einem Bauernhof vorbei.
    Irgendwann hielten Sandor und ich an, da wir den Camper schon länger aus den Augen verloren hatten. Irgendwas mit den Gängen fühlte sich komisch an, doch das Auto stand. Nach einer Weile fuhr Sandor zurück und ich stellte den Motor ab. Als ich versuchte ihn wieder zu starten passierte nichts und mir wurde angezeigt, ich wäre im Rückwärtsgang, obwohl der Schaltknüppel in Park war. Dieser ließ sich nicht bewegen und den Schlüssel konnte ich auch nicht entfernen. Ich verzweifelte total und malte mir schon aus nach Hause zu fliegen. Mit Ellis Hilfe fanden wir einen Schalter, der den Schaltknüppel frei gab, doch der Gang wollte nicht in die Parkposition.
    Wir wussten bald nicht weiter und die anderen waren immernoch nicht in Sicht, weshalb wir uns zu Fuß auf den Rückweg machten. Bald fanden wir den Camper, der sich total überhitzt hatte und Öl verloren hatte. Das war im Handumdrehen von Sandor gelöst und das nächste Problem wartete.
    Nach viel gefluche und dreckigen Händen, ließen wir das Auto auf Ebenen Grund zurück Rollen und schlugen unser Lager auf der Straße auf.
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