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  • Day 42

    ÖNV in Uganda

    November 13, 2016 in Uganda ⋅ ☀️ 26 °C

    Ohne Tram, U- und S-Bahn oder Busfahrpläne weiß der öffentliche Nahverkehr in Uganda trotzdem zu überzeugen. Denn bis auf den täglichen Verkehrsinfakt zu den berufsverkehrzeiten Richtung Kampala-Downtown funktioniert das System erstaunlich gut. Die dominierenden Fortbewegungsmittel sind Matatus (Taxibusse) sowie Boda-Bodas (Motoräder für 1-2 Personen). Eher exotisch ist das klassische Taxi, das sich neben der neu erstarkten privaten Konkurrenz durch die Uber-App, behaupten muss. Und das war’s schon: Beförderung in fast jede Himmelsrichtung und zu fast jeder Tageszeit garantiert! Und das (zumindest für Europäer) zu sehr überschaubaren Preisen.
    Wenn ich mich auf mache zum Gelände von CHAIN, stehen entweder in der kleinen Straße vor unserem Haus oder an der nah gelegenen Hauptstraße immer Boda-Boda-Fahrer bereit. Nach kurzer Preisabsprache lasse ich mich entweder zum nächst gelegenen Sammelpunkt der Taxibusse (Matatus) bringen oder gleich direkt zur Gayaza Road am nördlichen Ende von Kampala. Dort wimmelt es förmlich an Matatus und länger als 3 Minuten musste ich auf einen Platz im Bus nie warten. Die Definition eines Busplatzes ist hier jedoch auch eine besondere. Denke ich an die langen Linienbusse bspw. in Frankfurt und deren großzügige Aufteilung der Sitzplätze, transportieren die max. ein Drittel so langen Busse die selben Kapazitäten, durch Belegung des Fahrzeugraums bis zur letzten kleinsten Lücke. Bei der oft gähnenden Leere der Busline 44 bei uns in F-Fechenheim transportiert ein Matatu im Tagesdruchnitt sicher sogar mehr Insassen. Richtige Haltestellen oder Anschriebe zum Fahrziels gibt es bei den Bussen nicht, dafür meist eine Beklebung mit “Praise The Lord” oder "God bless U” etc :) Haltepunkte werden flexibel durch das Klopfen der Insassen gegen die Decke bestimmt. Die Richtung wird durch den Verlauf der Hauptstraße bestimmt, eher selten gibt es Linien, die links oder rechts auf eine andere Straße wechseln. Abends sollte man sich im ländlichen Gebieten jedoch rechtzeitig vor Anbruch der Dunkelheit zur Straße begeben, weil es sonst schon mal dauern kann oder sehr sehr eng wird. So kam es nicht selten vor das ich zum Feierabend in Kiwenda mit 22 anderen Personen in einem Matatu saß (welches 14 normale Sitzplätze besitzt). Da fährt der Kontakter, der für das Einsammeln der Fahrtkosten und dem lautstarken umwerben freier Plätze zuständig ist, auch schon mal auf der hintern Stoßstange mit ;)
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