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  • Day 24

    Giant Teaser and fresh fish

    April 7, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 20 °C

    Eureka - / Travelodge by Wyndham Fort Bragg in Fort Bragg/CA

    Der heutige Tag sollte kilometertechnisch halbwegs angenehm sein, daher ließen wir es morgens etwas langsamer angehen. Nach einem ordentlichen Frühstück mit im Pancake-Automaten selbst zubereiteten Pfannekuche ging es zumindest kurz noch einmal in den Whirlpool und dann in die Stadt. Schon am Abend hatte sich ja angedeutete, dass das Stadtchen einige hübsche Ecken hat und so wanderten wir wieder in Richtung Hafen und zum Carson Mansion, einem 1885 im viktorianischen Stil erbauten Haus in welchem inzwischen der sehr exclusive Ingomar Club seinen Sitz hat. Schräg gegenüber gab uns eine Herde Jungs eine Geschichtstour zu dem Pink House, in dem sich wohl ihre Kita oder ähnliches befand. Nur geringfügig kleiner aber deutlich charmanter als das Carson Mansion.

    Der heutige Streckenabschnitte ging wieder ein Stück ins Landesinnere, denn man hatte uns gesagt, dass dort die Einheimischen leben und dieser Teil des Landes noch nicht so touristisch eingenommen sei. Ist natürlich Quatsch und ich bin, da ich noch nie auf Malle war, auch nicht berechtigt mich hier spöttelnd über den Ballermann lustig zu machen. Auch wenn man eines sagen kann, am nächsten an die Schinkenstrasse sind wir auf dieser Reise maximal mal in Disneyland gekommen, wo pubertierende Jungs in der Wildwestbahn „über die Stränge schlugen“. Also alles kein Vergleich, ebenso wie das zuvor beschriebene Bild. Uns führte auch vielmehr die Streckenführung von Dr. Google und der Verlauf des Highway 101 das Stück nach Osten. Aber auch der Humboldt-Redwoods-State-Park, der weltweit größte zusammenhängende Wald aus Küstenmammutbäumen lag auf der Strecke. Ein besonders schöner Weg um sich diese gewaltigen Bäume zu erwandern sollte der Rockefeller Trail sein. Sollte nicht so schwer zu finden sein, wobei der Weg dorthin schmal und schmaler wurde und selbst mit unserem Geländewagen wäre ein Zusammenprall mit einem dieser wunderschönen Bäume vermutlich nicht zu unseren Gunsten ausgegangen. Was kümmert es einen amerikanischen Redwood, wenn eine CO2-Panzer an ihm kratzt. Also mehr oder minder im Schritttempo durch den Wald, der sich ewig hinzog. Auch über den von unserem Navigationsgerät angewiesenen Zielort hinaus, wo man vor lauter Wald zwar die Bäume aber keinen Pfad erkennen konnte. Geschlagene drei Fahrten später konnten wir dann einen schwach ausgefahrenen Weg entdecken an dessen Ende sich dann versteckt ein kleiner Parkplatz befand. Zwischen den Baumriesen hindurchzulaufen erfüllt einen (wieder einmal bei den grandiosen Landschaften der USA) mit Ehrfurcht. Andererseits, im Rockefeller Forrest als Teil dieses Nationalparks sollen sich zwar vier der höchsten Bäume der USA und damit der Welt befinden, aber halt nicht der größte. Der (zumindest dem Volumen nach) größte Baum steht mit einem Stammdurchmesser von 6 Metern oder wie Fussballkenner sagen würden eineinhalb Calmunds im Sequia-Nationalpark. Und da wir da im weiteren Verlauf unserer Reise auch noch hinkommen sind die hier angetroffenen Giganten natürlich nur der ideale Teaser auf das was da noch kommen soll ;-)

    Trotzdem glücklich ein paar beeindruckende Bäume zumindest ansatzweise umarmt zu haben ging es mit bajuwarisch-landesväterlichem Gefühl wieder auf den Highway und ohne größere Unterbrechung nach Fort Bragg unserer Heimstatt für die Nacht. Das Motel war das bislang, wenn wir mal das außer der Reihe von uns selbst gebuchte Hotel in Tracy ausser Acht lassen (in dem wir ja glücklicherweise auch nicht übernachten mussten) das schlechteste was wir bis dahin angetroffen hatten. Alles angeramscht, hellhörig, und selbst das Frühstück war schlechter als kein Frühstück (siehe Details im Reisebericht zum 8. April).

    Dafür war aber das im Internet gefundene Restaurant im Fischereihafen von Fort Bragg beziehungsweise dem Vorort Noyo eine erfreuliche Überraschung. Obwohl wir uns spontan (oder mit anderen Worten wir sind stumpfsinnig in das falsche Restaurant gelaufen und dann aus Bequemlichkeit und weil es dort heimelig aussah hängengeblieben). Ein Oyster Po Boy Sandwich (im Grunde ein Hamburger mit drei frittierten Austern anstelle des Burger-Patties), Shrimp-Tacos und als unsere eigene Kreation, die aber die Zustimmung des Chefs fand: Fish and Chips aber anstelle von frittiertem Rockfish gegrillte Lachstücke mit angebratenen Zwiebeln. Direkt am Hafen mit dem Fischkutter vor der Nase (und dem Fischgeruch darinnen) schmeckte alles extrem frisch (wobei sich meine von der äußeren Umgebung stets völlig unbeeindruckten Food-Kritiker hier ein neutrales aber gleichlaufendes Urteil fällten).

    Auf der Rückfahrt noch kurz in den Supermarkt, die Wasservorräte aufgestockt und die wenig heimelige Hotelumgebung durch eine weitere Flasche Rose aufgehübscht und bald ins Bett.
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