• Salar de Uyuni

    14–16 aug., Bolivia ⋅ ☀️ 14 °C

    Um Sechs wache ich auf und bemerke, dass schon alle aussteigen. Ich wecke Fidl und wir steigen aus dem warmen Bus in die kalte Morgenluft. Es hat zwei Grad. Wir gehen zu unserem Hostel, stehen aber vor verschlossenen Türen. Gottseidank gibt es ein paar Kaffees, die offen haben und so frühstücken wir erstmal. Wir können dann nach einiger Zeit unser Zimmer beziehen und gehen auf Tourjagd, denn wir wollen in der Salar de Uyuni (der größten Salzwüste der Welt) eine drei Tagestour machen. So klappern wir unzählige Büros ab, auf der Suche nach einem fairen Preis. Als wir uns entschieden haben, heißt es auf einmal, dass keine Touren stattfinden, weil am Sonntag den 17.8. Präsidentschaftswahlen in Bolivien sind. Damit würden wir in der unschönen und arschkalten Stadt Uyuni für weiter drei Tage festsitzen. Verzweifelt schreibe ich jedem Touranbieter, von dem ich die Nummer finden kann - immer mit der gleichen Reaktion: Geht nicht, wegen den Wahlen. Völlig verzweifelt suchen wir nach einer Alternative, sind aber von den ein- und zwei Tagestouren überhaupt nicht begeistert, da diese nicht so weit in das schöne Naturschutzgebiet vordringen. Also gehe ich an den Busbahnhof und kaufe zwei Tickets für die Fahrt nach Sucre (Hauptstadt Boliviens, ca. 9 Stunden Fahrt entfernt). Um Neun sollen wir am Bahnhof sein, um halb Neun schreibt mir ein Touranbieter, er hat noch zwei Plätze frei. Das ganze wirkt ein bisschen schwammig, aber wir gehen das Risiko ein, schmeißen unsere Bustickets in den Müll und schlafen nach der emotionalen Achterbahnfahrt in Uyuni ein.

    Am Morgen wache ich mit Bauchweh wegen der Unsicherheit mit der Tour auf. Wir frühstücken Semmel, die wir am Tag davor auf dem großen Markt gekauft haben. Wir können unsere großen Rucksäcke im Hostel lassen und gehen zum Büro des Anbieters, wo uns ein freundlicher junger Mann empfängt. Er versichert uns, dass alles gut ist und die Tour stattfindet. Wir gehen strahlend aus dem Büro und warten gespannt auf den Tourbeginn. Vor einem alten Toyota Land Cruiser werden wir zusammen mit einer ecuadorianischen Familie (die aber in Italien lebt) von John (alias Sexy Llama) unserem Tourguide begrüßt. Wir verstehen uns sofort gut mit der Familie (Maria (Nonna), Diana (Mama), Carolia und Alejandro). Carolina und Alejandro sind in unserem Alter, was es noch cooler macht. Da unser Spanisch noch nicht glenzt, sind wir froh, dass die beiden auch englisch sprechen. Wir besuchen als erstes den Zugfriedhof nahe an Uyuni. Wegen der Salzgewinnung wurden amerikanische Züge importiert. Das funktionierte auch ganz gut, bis sie irgendwann kaputt waren. In der Umgebung gab es keinerlei Techniker, welche die Züge reparieren hätten können und so wurden immer mehr Lokomotiven hier zum verrosten abgestellt. Ein cooler Ort und cooler Startpunkt für die Tour. Dann geht es in die Stadt Colchani, in der uns ein wenig über die Salzgewinnung erzählt wird (alles auf Spanisch, Carolina übersetzt gütigerweise für uns) und wir essen zu Mittag in einem Haus aus Salz. Weiter geht es dann zur Salar de Uyuni. Beim ersten Anblick der riesigen weißen Fläche sind wir sofort geblendet. Es ist so hell, dass man ohne Sonnenbrille gar nicht schauen kann. Wir sehen das Dakar Monument und das Flaggenmonument, machen lustige Perspektivenfotos und bewundern die endlose weiße Weite. Die Isla Icahuasi ist ein echtes Highlight mit ihren meterhohen Kakteen und der tollen Aussicht auf die Salar de Uyuni. Wir fahren dann eine ganze Weile zum letzen Stopp des Tages, wo wir den Sonnenuntergang in mitten des Wassers (wenig wegen der Trockenzeit) bestaunen, welches in der Regenzeit die ganze Wüste in einen Spiegel verwandelt. Dann geht es zum Salzhotel (aus Salzbrocken gebaut), wo wir Abendessen bekommen und die Nacht verbringen.
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