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- Dzień 224–228
- 19 sierpnia 2025 - 23 sierpnia 2025
- 4 noce
- ☁️ 21 °C
- Wysokość: 1 543 m
BoliwiaMunicipio Coroico16°12’40” S 67°47’25” W
Death Road, Pico Austria, El Alto
19–23 sie, Boliwia ⋅ ☁️ 21 °C
Diesmal ist der Nachtbus die reine Hölle. Die Sitze sind viel kleiner als in anderen Bussen, außerdem gibt der Sitz meines Vordermanns bei jedem Schlagloch (von denen es in Bolivien einige gibt) so stark nach, dass er mir gegen die Knie schlägt. Fidl kann auch nicht schlafen, also bleibt die Nacht recht unerholsam. Um Sieben steigen wir am Terminal La Paz aus und gehen zum Hostel, wo wir etwas frühstücken und unsere Rucksäcke abstellen können. Dann treffen wir uns mit Fabian, der mittlerweile auch wieder in La Paz ist, um uns einen Anbieter für die berühmt-berüchtigte Death Road zu suchen. Dabei handelt es sich um eine mittlerweile gesperrte Kiesstraße in der Nähe von La Paz, die weltweit als eine der tötlichsten Autostraßen galt. Sehr schmal und sehr nass, aufgrund von Wasserfällen und überhaupt nicht gesichert. Heutzutage kann man dort eine Mountainbiketour machen, die einen von hochalpinen 4700 Metern bis in subtropische 1100 Metern bringt. Später gehen wir noch Geld wechseln und verbringen den restlichen Tag mit ausruhen und Schlaf nachholen.
Kurz nach Sieben steigen wir in den Kleinbus von Barro Biking. Fabian kommt beim nächsten Stop dazu. Dann sagt uns unser Tourguide, dass wir heute nur zu dritt sind. Somit haben wir eine Privattour. Von La Paz dauert die Fahrt bis zum Startpunkt etwa eine Stunde. Dann packen wir unsere Schützer, Anzüge, Helme und Räder aus und ab geht es. Zuerst einige Kilometer auf Asphalt, umgeben von den wunderschönen Anden. Das erste Stück ist sehr kalt. Danach bringt uns der Bus wieder ein kleines Stück aufwärts, wo wir am nächsten Stopp ein kleines Frühstück bekommen. Wir steigen wieder auf die Räder und jetzt geht es auf dem groben Kies der Ruta de la Muerte, mit mehreren hundert Metern freiem Fall zu unserer Rechten ins Tal. Schnell überholen wir die einzige Tourgruppe, die vor uns gestartet ist und haben den ganzen Weg freie Fahrt. Es geht von der Hochebene vorbei an der Baumgrenze, an abgestürzten Bussen vorbei, bis wir plötzlich im Yungas (Vorregenwald) stehen und unsere dicken Schichten gegen kurze Hose und T-Shirt tauschen. Insgesamt eine coole Strecke. Abgerundet wird das ganze noch mit einem Bier, Mittagsbuffet in einem Hotel und schön kühlem Pool. Der Rückweg dauert einige Stunden. Wir holen unsere Rucksäcke aus dem Hostel ab und fahren mit der Gondel nach El Alto. Bis an die letzte Station der Linea Azul, wo wir uns mit Franz unserem Couchsurfing Host treffen. Mit ihm und seinem Kumpel Sam gehen wir etwas essen und unterhalten uns in gebrochenem Spanisch und Englisch. Danach geht es mit dem Collectivo ein paar Stationen weiter an den Stadtrand, wo Franz wohnt.
Am nächsten Tag stehen wir früh auf. Franz kocht Mate und Reis mit Gemüse für uns und dann machen wir uns mit dem Taxi eines Kumpels von Franz nach Palcoco auf. Dort biegen wir rechts ab und eine kilometerlange Schotterpiste bringt uns ins Herz der Cordillera Real. Unser heutiges Ziel ist der 5.327 Meter hohe Pico Austria, den wir uns auf grund seines Namens einfach nicht entgehen lassen wollen. Außerdem schwärmen viele von der Landschaft, die man bei der Wanderung um sich hat. Man kommt vorbei an 4 Bergseen, sieht überall Llamas und Alpacas, hat unvergleichliche Aussichten auf die Gletscher und die Nachbarberge des Pico Austrias. Sie rauben einem den Atem. Vorallem der Aguja Negra und der Condoriri, die wie Lanzen aus der Erde schießen. Mit viel Cocablättern und tiefem Durchatmen geht es immer höher, bis wir plötzlich am Paso Chakoti auf 5.150 Metern stehen. Von dort ist der Blick nochmal genial und man sieht noch mehr Seen und Gipfel. Während der letzten paar hundert Höhenmeter merkt man dann die Höhe so richtig. Alles ist doppelt so anstrengend, man bekommt viel schlechter Luft und die Beine sind so schwer wie noch nie. Alle zehn Meter wird es noch härter, aber der Blick auf den Gipfel lässt uns durchbeißen. Franz versorgt uns den ganzen Weg hoch mit Coca und wir ihn am Gipfel mit Limo und Snacks. Die Aussicht ist herrlich und zu Wissen wie hoch man oben ist, lässt einen die ganze Anstrengung vergessen. Vom Gipfel aus laufen wir durch ein riesen Splitfeld runter bis zum Pass, von wo sich der Rückweg ganz schön zieht. Am Taxi angekommen fahren wir wieder 1,5 Stunden zurück nach El Alto. Eine wunderschöne Wanderung, die uns aber auch zeigt, dass wir das große Ziel den Huayna Potosi (6.088 Meter) mit Eispickel und Steigeisen zu besteigen nochmal gut überdenken müssen. Am Abend gehen wir mit Franz ins Multicine, wo es verschiedene Essensstände gibt.
Wir schlafen aus und machen Mittags Omelettes für Franz und uns. Dann gehen wir ins höchste Fußballstadion der Welt, auf über 4.000 Metern um die Partie Calcio Always Ready (von denen Franz ein großer Fan ist) gegen Orientale Santa Cruz zu sehen. Das Spiel der Primera Division ist unterhaltsam und wir treffen zufällig Jakob wieder, den wir im Hostel in Huacachina (Peru) kennengelernt haben. C.A.R. gewinnt 2:0 und Franz freut sich wie ein Christkind. Danach gehen wir zur Feier des Tages und auf unseren ersten 5.000er Berg ein Bier trinken. Franz fragt uns dann, ob wir mit ihm und einer Freundin feiern gehen wollen, weil sie gerade die Uni geschafft hat. Also gehts ab in eine Bar, wo wir trinken, tanzen und viel lachen. Dann stößt noch eine Freundin dazu und wir gehen in eine Disco. Dort sind wir, die „Amigos de Austria“ die Hauptattraktion und werden von allen Seiten nach Fotos gefragt und bekommen viele, viele Getränke geschenkt. Wir tanzen auf Wunsch des DJs sogar auf der Bühne. Eine etwas zwielichtige Frau, versucht dann Sophia ein Getränk anzudrehen und hört nach den Ablehnungen gar nicht mehr damit auf. Franz schickt sie mehrmals weg und warnt uns vor ihr, aber sie will nicht aufgeben. Irgendwann beschließen wir, dass wir genug getanzt und gesungen haben und gehen nach Hause. Bevor wir aber den Club verlassen können, dürfen wir noch hunderte Fotos mit allen unseren neuen Amigos machen und bekommen noch einige Getränke angedreht.
Wir frühstücken Müsli Boliviano mit Franz und bestellen uns ein Taxi, dass uns von El Alto eine Stunde ans andere Ende von La Paz bringt. Dort kaufen wir Bustickets nach Rurrenabaque und warten wiedermal stundenlang auf den nächsten Nachtbus. Czytaj więcej
























