• Cusco

    September 3 in Peru ⋅ ☀️ 7 °C

    Buenos dias Cusco! Und das um kurz vor Sechs.
    Es geht vom Busbahnhof in die Stadtmitte, wo auch unser Hostel liegt, in dem wir unsere großen Rucksäcke lassen können. Dann gehen wir zum Geldautomaten und in ein Café, direkt am Plaza de Armas, in dem wir auf den Check-In warten. So bekommen wir einen ersten tollen Eindruck von dieser schönen Kolonialstadt (vormals Inkastadt). Nach all dem gehen wir zum Mercado San Pedro, wo wir günstig essen und einen Chirimoyasaft trinken. Eine Apotheke für Hustensaft brauche ich auch noch und dann geht es ins Bett.

    Der fehlende Schlaf von sämtlichen Huayna Potosí- und Nachtbuseskapaden ist somit nachgeholt und einem produktiven Tag steht nichts mehr im Weg. Wir gehen ins Museum Casa Concha, in dem die Geschichte über die Wiederentdeckung des Machu Picchus und Funde von dort aufgezeigt werden. Danach gehen wir durch das Künstlerviertel San Blas und einen der steilen Hänge Cuscos hinauf zur Ruine Sacsayhuamán. Dort finden wir heraus, dass man entweder ein sehr teures Einzelticket oder ein Ticket für mehrere Sehenswürdigkeiten kaufen muss. Fidl entscheidet sich dagegen und dreht um. Ich nehme das Kombiticket, da ich das für den nächsten Tag auch noch brauchen kann. Die Ruine ist riesig und beeindruckt durch ihre detaillierten Steinmauerwerke, für die die Inkas so bekannt sind. Nichtmal ein Blatt Papier kann man zwischen die präzisen, mörtellosen Fugen stecken. Danach geht es für mich noch zur Christo Blanco Statue und zu einem zweiten Ruinenkomplex namens Q‘enqo, das liegt alles ziemlich nahe beieinander. Zurück in die Stadt gehe ich dann durch einen anderen Teil von San Blas, mit blau-weißen Fasaden und steilen Treppen. Am Abend wollen wir in einer Sportbar das NFL Auftacktspiel schauen, werden aber vertröstet (obwohl uns in der Früh gesagt wurde es geht), weil Peru gegen Uruguay spielt. Naja. Alternative ist Wurstbrot und Bett. Auch gut.

    Früh werde ich an der Schwelle von der Unterkunft abgeholt und in einen 15 Sitzer gesteckt. Für mich geht es heute in die Valle Sagrada, wo einige der beeindruckendsten Inkaruinen zu finden sind. Los geht es in Chinchero wo uns Katy, der Guide, viel über die Mauerwerke und Terassensysteme erklärt. Ich bin der einzige in der Gruppe der nicht Spanisch spricht. Ich verstehe mich aber sofort gut mit Katy und sie übersetzt mir alles seperat, so dass es sich für mich fast wie eine Privattour anfühlt. Weiter geht es zu den kreisförmigen Terassen von Moray, die als „Inkalabor“ verwendung fanden. Hier wurde experimentiert Pflanzen anzubauen, die in dieser Höhe gar nichts verloren haben (zB Coca, Maracuja und Papaya). Die Inka verstanden sehr viel vom Ackerbau und Bewässerungsystemen. Dann sehen wir uns die Salzbecken von Maras an und dürfen Schokolade, Snacks und Likör aus der Region probieren. Die 3000 Salzbecken sind immer noch in Verwendung und gehören ausschließlich einheimischen Familien. Ein cool anzusehender Ort. Dann gibt es Mittagessen, das ich am Tisch mit einem älteren uruguayischen Pärchen verbringen darf. Wir sprechen viel über Europa und Südamerika, die Unterschiede und Ähnlichkeiten. Sie laden mich auf eine Limo ein, wofür ich mich tausendfach bedanke. Dann fahren wir ein gutes Stück durch das grüne Tal, bis wir in Ollantaytambo ankommen und die bissher beeindruckendste Ruine besichtigen. An mehreren Hängen gebaut und mit einer Sonnenuhr aus sechs mehreren hundert Tonnen schweren Granitblöcken, die von einem sieben Kilometer entfernten Berg gewonnen, in das Tal gebracht und auf der anderen Seite wieder mehrere hundert Meter den Hang hinaufgebracht und aufgestellt wurden (ohne Flaschenzug, denn die Inkas kannten das Rad noch nicht). Da fragt man sich schon wie die das damals gemacht und dann auch noch perfekt, fast fugenlos aneinander gepasst haben. Von Ollantaytambo geht es zum letzten Stopp nach Pisac. Schon von weitem sieht man unzählige Terassen, die sich die Berghänge herunterziehen. Pisac ist sogar größer als Machu Picchu und mindestens gleichgut erhalten. Echt beeindruckend, die mehrere Meter hohen Stufen in der Abendsonne entlang zu schlendern. Auch Gräber und Siedlungen sind hier sehr gut erhalten. Dann geht es nach einem langen Tag zurück nach Cusco. Kopf voll mit Geschichte und Inkaeindrücken. Sophia hat den Tag in Cusco verbracht. War Mittagessen mit Fabian, hat Aquädukte und Märkte ausgekundschaftet und sich eine Llamakappe gekauft.

    Wir stehen kurz vor Vier auf und finden uns bald darauf in einem Bus, der uns zum Vinicunca bringen soll. Dieser Berg ist mittlerweile weltberühmt, unter seinem Spitznamen „Rainbow Mountain“ - aufgrund seiner farbenvielfalt. Wir fahren knappe zwei Stunden, bekommen Frühstück und fahren nochmal zwei Stunden bis wir auf 4.700 Metern stehen. Es ist neblig und schneit. Die Höhe sind wir ja mittlerweile schon gewöhnt. Fidl entschließt sich den Weg bis auf 5.036 auf dem Rücken eines Pferds zurückzulegen (immernoch erschöpft vom 6.000er). Ich versuche am Anfang noch mitzuhalten, schaffe es aber nach ein paar hundert Metern schon nicht mehr. Oben angekommen wartet Fidl auf mich und wir legen die letzte Strecke zu Fuß zurück. Trotz Schneefall und Nebel bleibt uns der Vinicunca nicht verborgen und wir sehen die surrealen Regenbogenfarben am Rücken des Berges. Dieses Phänomen (durch Ablagerung verschiedener Mineralien) kommt nur in drei Ländern der Erde vor. Peru, Argentinien und China. Der Rainbow Mountain ist aber wohl der bekannteste Ort, wo dieses Spektakel zu finden ist und das merkt man auch an den Menschenmassen. Außerdem gibt es am Gipfel unzählige Llamas und Alpakas, mit denen man für Fotos posieren kann. Am Runterweg wird der Schneefall und Wind immer schlimmer und wir sind froh, als wir im Van sitzen. Und dann geht es auch schon zurück nach Cusco. Cooler Berg, viele Menschen und einen Ausflug definitiv wert.

    Wir beschließen noch einen Tag in Cusco zu bleiben und uns auszuruhen. Wir gehen nochmal auf den Mercado San Pedro und kommen dann am Plaza San Francisco vorbei, wo zufällig ein Markt mit traditionellem cusceñischem Essen stattfindet. Dort essen wir Cuy (Meerschweinchen) und Chicharon. Danach haben wir nur noch eins im Sinn: ab in die Sportbar und NFL schauen. Dort verbringen wir den restlichen Tag und schauen den Texans und Bills bei ihren Spielen zu. Wir treffen auch sehr nette Packers und Bills Fans, die ihre Trikots sogar mit in den Urlaub genommen haben.
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