• Machu Picchu

    Sep 8–11 in Peru ⋅ ☁️ 12 °C

    Wiedermal etwas in der Größenordnung Angkor Wat und Golden Gate Bridge, ist für uns und sehr viele andere Menschen Machu Picchu. Dieses moderne Weltwunder beeindruckt durch die einzigartige Lage im Wolkenwald Perus und die Handwerkskunst der Inkas, die hier wohl mit am besten erhalten ist. Erst 1910 wurde dieser abgelegene Sommerpalast der Inkakönige wieder entdeckt. Machu Picchu zu erreichen ist ein bisschen kompliziert. Ausgangspunkt bildet für die meißten Cusco. Dann gibt es mehrere Möglichkeiten das Städtchen Aguas Calientes (Städtchen am Fuße des Machu Picchu) zu erreichen. Per Zug - was sehr teuer ist, zu Fuß über den weltbekannten Inkatrail oder den immer beliebter werdenden Salkantay Trek - was noch teurer ist oder mit einem Bus, der einen zehn Kilometer vor Aguas Calientes rauslässt. Wir haben uns für den Bus entschieden, da es am günstigsten ist und wir die letzten Kilometer durch den Wolkenwald wandern wollen. In Hidroelectrica angekommen (der Punkt wo man vom Bus abgesetzt wird), wandern wir los. Elf Kilometer geht es durch den Dschungel, am Rio Urubamba und den Gleisen entlang und zwischen den drastischen Berggipfeln des Urubambatals hindurch. Von einer Brücke können wir sogar schon die ersten Ruinen von Machu Picchu sehen, wie sie hoch über uns neben dem Gipfel des Huayna Picchu tronen. Nach ein paar Stunden kommen wir in Aguas Calientes an, dort beziehen wir unser Zimmer und machen uns auf die Suche nach etwas günstigem zu essen, was hier echt nicht leicht ist.

    Der Tag beginnt früh. Wir müssen um 5:45 Uhr am Ticketschalter sein, um unsere Chance zu erhöhen Tickets für den Rundweg zu bekommen, für den wir uns entschieden haben. Täglich werden hier „nur“ 1000 Tickets spontan ausgestellt, die weggehen wie warme Semmel. Wir stoßen zu einer recht langen Schlange, kommen dann aber recht schnell dran und bekommen unsere gewünschten Tickets für den nächsten Tag (am selben kann man gar keine kaufen). Was uns allerdings leicht sauer aufstößt, ist das Wetter: es ist komplett vernebelt und regnet, was für einen Machu Picchu Besuch eher ungünstig ist. Den Nachmittag verbringen wir in den dorfeigenen Thermalquellen und abends bereiten wir unseren Rucksack für den nächsten Tag vor.

    Da unsere Eintrittszeit sieben Uhr ist, müssen wir um 5:15 aufstehen, Bustickets kaufen und um Sechs in die hunderte Meter lange Schlange stehen. Als wir einen Blick in den Himmel riskieren, ist dieser strahlend blau und die ersten Sonnenstrahlen finden ihren Weg ins Tal. Um halb Sieben sitzen wir dann im Bus und der bringt uns hoch zum Eingang. Dort müssen wir noch kurz einen Security überlisten, der uns nicht einlassen will, bevor wir nicht unsere „zu großen“ Rucksäcke abgeben. Wir behalten sie lieber und schleichen uns vorbei. Und dann eröffnet sich einer der wohl berühmtesten Aussichten der Welt, vor unseren Augen. Machu Picchu in der Morgensonne unter blauem Himmel. Schon in meinen Kinderbüchern über Maya, Azteken und Inka habe ich diesen Ausblick bewundert. Wir genießen den Anblick fast eine Stunde lang von den verschiedenen Aussichtsplattformen, bevor wir uns unseren Weg durch die Ruinen dieses Sommersitzes suchen. Es ist noch relativ wenig los. So können wir die Tempel, Wohnhäuser und Terassen recht ungestört bestaunen. Einige Highlights sind der Sonnentempel, der Palast des Pachacutecs, der Tempel der drei Fenster und ein Babyllama, welches in der Morgensonne döst. Wie schon in den anderen Inkaruinen sind die Mauerwerke besonders spektakulär, aber die Lage macht Machu Picchu einzigartig. Nach ungefähr drei Stunden in den Ruinen müssen wir dann mit dem Abstieg beginnen. Der führt uns über Steintreppen bis zum Fluss, wo wir links abbiegen und den Weg nach Hidroelectrica zurück wandern. Von dort geht es mit einem Bus wieder sieben Stunden nach Cusco zurück. Da fallen wir dann erschöpft ins Bett.

    Am nächsten Tag fliegen wir von Cusco zurück nach Lima. Der Flughafen von Cusco ist klein und wir starten pünktlich. Vom Fenster aus sehen wir nochmal die beeindruckenden Gebirgsketten mit ihren tiefen Tälern und schneebedeckten Gipfeln. In Lima angekommen holen wir unser Gepäck und verabschieden uns das erste Mal seit neun Monaten von einander. Für mich geht es weiter nach Huaraz, um noch ein bisschen zu wandern. Sophia bleibt derweil lieber in Lima und ruht sich ein paar Tage bei Nino aus. Mit dem Bus fahre ich zum Terminal Norte, was vom Flughafen aus mehr als eine Stunde dauert. Das Warten verbringe ich im angrenzenden Einkaufszentrum und auf Parkbänken. Kurz vor dem Einsteigen lerne ich Lenard kennen, ein Deutscher, der in Innsbruck lebt und auch nach Huaraz zum Wandern fährt. Der Bus ist bequem, gute Nacht.
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