• Huaraz

    Sep 12–17 in Peru ⋅ ☁️ 19 °C

    In der Früh kommt der Bus in Huaraz an. Mit Lenard gehe ich noch einige Minuten in die gleiche Richtung, bevor wir uns verabschieden und gegenseitig Glück wünschen. Das Hostel ist schön, hat fünf Katzen und eine schöne Terasse, auf der ich auf den Check-In warten kann. Den Tag verbringe ich mit packen und Lebensmittel Besorgungen. Abends gehe ich recht zeitig ins Bett und stelle mir einen Wecker um 4:30 Uhr.

    Ich räume mein Bett und stelle meinen großen Rucksack in den Lagerraum des Hostels. Dann warte ich zusammen mit Dougie, Stacy und Yesmer auf unsere Abholung für den Santa Cruz Trek. Ein viertägiger Hike durch die Cordillera Blanca, die wohl beeindruckendste Gebirgskette Perus. Mit dem Bus geht es dann für fast sieben Stunden in die Mitte von Nirgendwo. Vorbei an der Laguna Chinan Cocha und am Huascarán, dem höchsten Berg Perus. Zwischendurch ist die Schotterpiste gesperrt, weil einem LKW die Räder unter dem Gewicht weggeklappt sind. Ansonsten verläuft die Fahrt sehr ruhig. Ich rede viel mit zwei Jungs aus Israel, die neben mir im Bus sitzen. Nach der Busfahrt gibt es Mittagessen und dann geht es los. Am ersten Tag wandern wir leicht aufwärts, um die 12 Kilometer durch zuerst heiße Waldgebiete, über die karge Hochebenenlandschaft der Anden bis zum ersten Camp. Dort schlagen wir die Zelte auf und bekommen Tee von unseren Guides. Das Zelt teile ich mir mit Dougie. Dann folgen viele Gespräche mit den ganzen anderen Tourteilnehmern aus der ganzen Welt (Ben, Elias, Lea, Nir, etc.). Mit Stacy, Yesmer und Dougie verstehe ich mich am besten. Später machen wir noch Fotos von dem unglaublichen Sternenhimmel und gehen ins Bett.

    Der zweite Tag beginnt um 5:30 Uhr. Wir wandern ungefähr 800 Höhenmeter und sieben Kilometer bis auf eine Höhe von 4700 Metern. Es geht vorbei an kleinen Bergseen und am Taulliraju mit seinen vergletscherten Hängen. Der Himmel ist verhangen. Dann erreichen wir La Punta Union, den höchsten Punkt der Wanderung. Dort eröffnet sich ein unvergleichlicher Blick auf das Tal vor uns mit mehreren blauen Seen und weißen Berggipfeln. Da reißt dann auch auf einmal der Himmel auf und die Sonne kommt heraus. Die Wanderung ins Camp dauert dann nochmal zwei Stunden. Das Camp liegt zwischen Weiden, wunderschön am Fluss der das Tal durchzieht. Ein paar von uns beschließen im Fluss schwimmen zu gehen. Das ist sehr kalt aber in der Nachmittagssonne wärmen wir uns danach schnell auf. Außerdem sehen wir vom Fluss aus das erste Mal den Alpamayo, der weithin als schönster Berg der Erde bekannt ist. Später besteigen Stacy, Dougie, Yesmer, Elias und ich einen kleinen Bergrücken, von dem aus man wunderbar die umliegenden 6000er fotografieren kann. Nach dem Abendessen gehen alle relativ zeitig ins Bett. Die Ruhe in diesem Tal lässt einen schnell einschlafen.

    Der dritte Tag startet mit Frühstück und einer zweistündigen Wanderung zur Laguna Arhuaycocha, dem schönsten Bergsee, den ich je gesehen habe. Direkt unter den Riesen Alpamayo, Pucahirca und Quitaraju strahlt dieser See in einem unvergleichlichen Hellblau. Ben und zwei andere Jungs gehen sogar darin schwimmen. Auf der anderen Seite des Tals ist der Artesonraju zu sehen, das Matterhorn der Anden. Alles in allem ein Ort, wie direkt aus einem Märchen. Dann geht es weitere 18 Kilometer durch das Tal zu unserem letzten Camp. Dabei haben wir es sehr lustig und die Zeit vergeht schnell. An der ebenfalls blauen Laguna Jatuncocha gibt es Mittagessen. Kurz vor dem Camp verkauft ein Peruaner Bier, was den meisten sehr gelegen kommt. Eine ältere australische Lady quatscht uns an und fragt uns um ein Ladekabel. Wir sprechen einige Zeit mit ihr und trinken dann unsere Bierchen in der warmen Nachmittagssonne. Yesmer und ich gehen auch hier wieder im Fluss schwimmen. Aus einem Bier werden ein paar mehr und wir haben einen sehr lustigen Abend. Unser Guide gibt uns als Dankeschön fürs Mitgehen heißen Pisco mit Orange und Popcorn.

    Am letzten Tag geht es nur noch abwärts aus dem Tal hinaus. Die Temperaturen sind wieder eher tropisch und die Flussläufe plätschern munter neben uns her. Um Zehn kommen wir dann in Cashpampa an, von wo aus wir die dreistündige Busfahrt beginnen. Kurze Stopps gibt es für Mittagessen und Eis. Gegen Vier kommen wir dann in Huaraz an. Stacey, Dougie, Yesmer und ich schleichen uns in unser altes Hostel um zu duschen. Danach gehen wir auf ein paar Bier und Burger in die Stadt. Elias, Lea und Alice stoßen ein bisschen später dazu. Wir verbringen noch einen sehr lustigen Abend, bevor Yesmer und ich zum Nachtbus müssen. Sehr schöne Erfahrung mit richtig coolen Leuten am Santa Cruz Trek. Außerdem die schönste Berglandschaft, die ich je gesehen habe.

    Ich komme um 5:45 Uhr in Lima an und fahre danach gleich zum Flughafen. Dort treffe ich mich etwas später mit Sophia und dann geht es ab in den Flieger. Peru verlassen wir mit vielen schönen Erinnerungen. Gutes Essen, freundliche Locals, schöne Städte und Orte. Wir sind froh, dieses Land mit seinen zahlreichen Facetten gesehen zu haben. ¡Hasta que nos volvamos a encontrar, Perú!
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