• Puerto Jiménez & Corcovado Nationalpark

    Sep 28–Oct 1 in Costa Rica ⋅ 🌧 28 °C

    Im Süden von Costa Rica befindet sich eine Halbinsel mit dem Namen „Osa“. Das besondere daran: ungefähr ein Drittel der Fläche ist Nationalpark. Dieser trägt den Namen Corcovado und ist einer der besten Orte um große Säugetiere zu beobachten. Als wir in Puerto Jiménez, der größten Stadt der Halbinsel ankommen, fahren wir gleich zum Büro der Corcovado Wild Tours, um eine Tour für den nächsten Tag zu buchen. Das ist der große Nachteil am Corcovado Nationalpark. Man darf nicht ohne Guide und Tour rein und er ist fast nur über das Meer erreichbar. Wir beziehen unsere Unterkunft und gehen früh ins Bett.

    Der Wecker reißt uns um 4:45 Uhr aus dem Schlaf. Still essen wir unser Frühstück, Müsli mit Banane und Äpfel und machen uns auf den Weg zum Pier. Bei Jairo, dem Besitzer von Corcovado Wild Tours fassen wir noch Gummistiefel aus, zu denen er uns herzlichst rät. Dann gehen wir zu den Booten und treffen Carlos unseren Guide und Daniel einen Amerikaner, der seit ein paar Jahren in Costa Rica lebt. Dann geht es mit dem Boot für 1,5 Stunden zuerst durch den Golfo Dulce und dann durch den Pazifik. Der Seegang ist recht rau, aber wir sehen Delfine, Meeresschildkröten bei der Paarung und viele Vögel auf den Felsen vor der Küste. Dann gehen wir an der Rangerstation „La Sirena“ an Land. Nach kurzer Wanderung hält Carlos an, lächelt und sagt: „I have found Tapirs“. Wir können recht nahe an die zwei schlafenden Tiere heran und staunen über ihre Größe. Tapire sind die größten Landsäugetiere in Mittel- und Südamerika. Wir erfahren viel über die Flora und Fauna und bewundern die Schönheit dieses Waldes. Goldsucher hatten diese Region in den 60er Jahren fast komplett abgerodet, bevor die Regierung 1975 einen Nationalpark erschuf und der Wald sich seither (fast) komplett regeneriert hat. Das Wetter spielt wiedermal mit und der ganze Tag ist sonnig. Laut Carlos ein riesen Glück, weil es normalerweise um diese Zeit so stark regnet, dass man keine Tiere mehr sieht (Park ist auch den ganzen Oktober aus diesem Grund gesperrt). Wir entdecken jedoch Brüllaffen, Coatis (Nasenbären) und Pekaris (Wildschweine). Einen Morphofalter, Helmbasilisk (der über Wasser laufen kann), Krabbenbussard, eine Fledermaus, einen bunten Vogel namens Motmot und vieles mehr. Carlos ist ein guter Guide und entdeckt viele Tiere. Außerdem zeigt er uns noch eine altes abgestürztes Flugzeug. Überwältigt fahren wir, nach dem Mittagessen mit dem Boot wieder nach Hause, nur um nochmal überrascht zu werden. Plötzlich taucht vor uns ein Buckelwalbaby mit seiner Mutter auf. Die beiden vergnügen sich im Wasser und spielen. Wir sehen eine ganze Weile zu, bevor es zurück an den Pier geht. Wir verabschieden uns von Daniel und Carlos und machen uns zur Unterkunft auf. Nach einem langen Tag sind wir früh im Bett.

    Wir schlafen so lange, wie die Brüllaffen es vor dem Haus zulassen. Die sind hier nämlich so wie Gockel bei uns, jeden Morgen schreien sie herum. Kurz nach Zwölf beschließen wir zu einem Wasserfall zu fahren, der ungefähr eine halbe Stunde außerhalb von Puerto Jiménez liegt. Den hat uns die Besitzerin unserer Unterkunft empfohlen. Als wir nach langer Schotterpiste am Trailhead ankommen, finden wir diesen allerdings nicht. Ich frage einen freundlichen Mann am Wegesrand, ob er uns sagen kann wo der Pfad losgeht. Er erklärt es uns und zeigt auf die Büsche, wo nichts zu sehen ist. Wir müssten uns durch das Dickicht schlagen, was in Costa Rica eher eine schlechte Idee ist (Gewehrkugelameisen, giftige Spinnen und Schlangen, etc.) Er empfiehlt uns einen anderen - dort kommen wir allerdings mit unserem Auto nicht hin, weil die Straße nur mit Allrad befahrbar ist. Also eine Niete und zurück nach Puerto Jiménez. Dort spielen wir Rummy und genießen wie der Regen auf die Dächer prasselt. Das tut er auch den restlichen Tag und wir machen nichts mehr außer packen und kochen.

    Am nächsten Morgen geht es früh wieder Richtung Norden. Wir fahren zurück nach San José und zu Janna. Tschüss Osa Halbinsel und Golfo Dulce, bis irgendwann mal!
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