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  • Day 14

    Climbing Table Mountain

    December 14, 2018 in South Africa ⋅ 🌙 18 °C

    Am Mittwoch hatte ich wieder frei und Natasha und ich beschlossen, den Tafelberg zu erwandern. Die Tour, die wir ausgesucht hatten, startete auf der Rückseite des Berges in Camps Bay und sollte einen tollen Blick auf den Atlantik, Lion‘s Head und Kapstadt bieten. Die Dauer der Tour war für 4 Stunden angesetzt plus Abstieg bzw. Fahrt mit der Seilbahn.

    Mit den Bussen lief diesmal alles reibungslos. Mittlerweile glaube ich ja, dass ich das Problem bin, denn Natasha hatte in den ganzen 6 Wochen keinerlei Verspätung 🤔 Leider verpassten wir dann aber unsere Station und wurden ganz runter an den Strand gebracht. Für 1,50€ brachte uns ein Uber dann zum Eingang des Wanderweges und es ging los.

    Im Nachhinein war der Eingang wohl doch nicht ganz richtig, denn irgendwie befanden wir uns auf einem wirklich merkwürdigen Wanderweg: der ging eigentlich nur steil geradeaus den Berg hoch. Wir erklommen einen ausgetrockneten Wasserfall und es war eine ordentliche Kletterei. Teilweise mussten wir sogar unsere Rucksäcke absetzen, um uns an den Steinen hochziehen zu können. Die Aussicht war dennoch wunderschön und der Himmel strahlend blau. Und in einem waren wir uns absolut sicher: komme was wolle, diesen Weg würden wir keinesfalls wieder runterklettern.

    An einem Punkt schien der Wasserfall dann zu Ende zu sein und wir mussten rechts an der Felswand entlang einen schmalen Weg laufen, bis wir nach dann bereits 2,5 Stunden völlig erschöpft irgendein Tal mitten im Berg erreichten. Das Tal war das „Valley of the Red Gods“ und hier endlich gelangten wir dann auch auf den eigentlichen Wanderweg. Auf der anderen Seite des Tals ging es dann wieder bergauf, steil aber auf einem klar erkennbaren Weg. So ging es dann noch zwei Täler weiter und immer wenn wir dachten, wir hätten das Plateau erreicht, ging es hinab ins nächste Tal. Im letzten wurden wir dann plötzlich von einer Wolkendecke vor uns überrascht, die genau dort lag, wo die Seilbahn und somit unser Weg nach unten sich befand. Auch von hinten stieg langsam Nebel auf - ein beklemmendes und irgendwie unheimliches Gefühl. Das ging alles so schnell und wir wussten ja nicht, wie weit es noch zur Seilbahn war. Wir liefen also weiter, mit nur wenigen Metern Sicht vor uns und einer immer dichter werdenden Wolkendecke um uns herum. Zwischendurch checkten wir vorsichtshalber schonmal, ob wir die nötigen Notrufnummern dabei hatten und sahen uns schon von einem Suchtrupp evakuiert werden 🙈

    So ging das eine gute Stunde weiter und plötzlich tauchten aus dem Nichts vor uns zwei Wanderer auf! Ich war noch nie so erleichtert, Menschen zu sehen 😅 Sie erklärten uns, wie wir zur Seilbahn kommen und dass das noch ca 45 Minuten dauern würde. Sie wären schon zig mal den Tafelberg gewandert und waren sich sicher, dass wir das noch rechtzeitig schaffen würden. Also gut, weiter ging es und tatsächlich trafen wir nach 45 Minuten auf weitere Menschen und endlich auch die Seilbahn. Die Aussicht da oben auf 1.085 Metern muss traumhaft sein, doch leider war um uns herum alles weiß. Trotz meiner ursprünglich festen Überzeugung, niemals in diese Seilbahn einzusteigen, war ich wirklich glücklich, diese nun erreicht zu haben. Kurz vor dem Eingang wurden wir dann noch von einer kleinen Familie Dassies begrüßt. Die wollte ich unbedingt sehen auf dem Tafelberg und wir hatten Glück. Die haben ein bisschen Ähnlichkeit mit Meerschweinchen und quieken sogar genauso 😊

    Die Fahrt nach unten war super - keine 5 Minuten und unter der Wolkendecke hatten wir dann auch wirklich einen schönen Blick auf Kapstadt von oben.

    Zur Belohnung gab es dann noch einen dicken Burger in der Long Street - der Ausgehmeile von Kapstadt.
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