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  • Day 61

    Flamingo-Mania

    January 30, 2019 in South Africa ⋅ ⛅ 18 °C

    Hallo Ihr Lieben 🤗

    Ich bin zwar gerade ziemlich k.o. (bin um 4:30 aufgestanden, um um 6 Uhr bei der Arbeit zu sein) und mein Kopf spricht nur noch Englisch mit mir, aber ich versuche trotzdem mal die Ereignisse der letzten zwei Wochen niederzuschreiben 😉

    Letzte Woche Dienstag hatte ich einen absoluten Pechtag auf der Arbeit. Ich war bei den Pinguinen im Rehab Pen, doch haben wir nur noch erwachsene Pingis, die ganz ordentlich beißen. Bei der Morgenfütterung hat mich einer am Zeigefinger erwischt - die wissen ganz genau, wann welche Hand von wo kommt 🤨 Nachdem ich das zum Glück nur oberflächliche „Loch“ mit einem Pflaster verbunden hatte, sollten wir in einem unserer Lagerräume umbauen. Dabei musste auch ein Tisch weggetragen werden, der von außen aussah wie Plastik, tatsächlich aber so schwer war, dass wir ihn nur Millimeter zu zweit anheben konnten. Dabei durchfuhr plötzlich ein Stich meinen unteren Rücken und ich konnte mich nicht mehr richtig bewegen vor Schmerzen 🙈 So kam es dann, dass ich nun auch ein wenig Sightseeing in einer südafrikanischen Arztpraxis gemacht habe. 😅 Zum Glück waren Röntgenbild und die Untersuchung der Ärztin ohne Auffälligkeiten und ich bekam noch eine Muskelentspannende Spritze, sowie Schmerztabletten verschrieben. Bis einschließlich Samstag war ich dann krankgeschrieben und hab mich auf einem Wärmekissen entspannt. Nicht so besonders spannende Tage...

    Am Sonntag habe ich dann Antje mit ihrem Freund in Kapstadt getroffen, beide machen gerade Urlaub hier 😊 Wir sind mit der Seilbahn den Tafelberg hinauf gefahren und hatten diesmal einen wunderschönen Ausblick! Anschließend waren wir noch in Camps Bay am Strand.

    Montag ging es dann für mich zurück zur Arbeit; eingeteilt war ich in der Küche. Der Vormittag war recht entspannt, da wir nicht mehr so viele Pinguine in der Station haben. Am frühen Nachmittag bekamen wir jedoch die Info, dass im Norden Südafrikas der Kamfers Dam aufgrund von Dürre ausgetrocknet ist. Der Kamfers Dam beherbergt eine der größten Flamingo Kolonien weltweit und es ist ja gerade Brutzeit. 1.500 Flamingo Babies saßen auf dem Trockenen und wurden von ihren Eltern verlassen. 550 der Babies sollten noch am selben Abend zu uns in die Station kommen, also hieß es, literweise Futter vorzubereiten 🙈 Die Nahrung ist ein Brei bestehend aus gekochtem Eigelb (wir brauchten 1,5 Kg Eigelb! Das sind um die 75 Eier 😅), Fisch, Garnelen, Babybrei und Wasser. Alles wurde gemixt, durch ein Sieb geschlagen und in kleinen Spritzen aufgezogen. Um 18:30 hörten wir dann wildes Gequieke - die Babies waren da! Da wir ja eigentlich nur bis 17/18 Uhr arbeiten, wurde uns freigestellt, ob wir noch bleiben und weiter helfen wollten, oder nicht. Ich bin mit den Praktikanten noch da geblieben und habe den Brei fertig zubereitet. Anschließend wollte ich eigentlich nur einen kurzen Blick auf die Babies erhaschen, doch wurde gleich gefragt, ob ich lernen möchte, wie man sie füttert. Und so saßen wir dann zu acht in einem und zu sechst im anderen Raum und fütterten zwei Stunden lang über 500 Flamingo Babies.

    Seitdem herrscht Ausnahmezustand in der „Pinguin“station 😅 Jeden Tag sind Leute von der Presse und vom Fernsehen da. Viele lokale Helfer kommen um die riesigen Wäscheberge zu waschen oder bei sich zu Hause zu trocknen, um das Futter zuzubereiten, oder um Spenden abzugeben. Auch einige Geschäfte in der Umgebung haben gespendet, so gab es Mittwoch Kaffee, Kekse und Bananen für uns Freiwillige 😊 Da ich Montag das Füttern gelernt habe, bin ich nun Teil der Flamingo-Crew und arbeite im Schichtdienst (die Babies werden von 6-22 Uhr alle drei Stunden gefüttert 🙈). Das ist super anstrengend, da wir zudem bei draußen über 30 Grad nun auch drinnen unter Wärmelampen arbeiten, aber es ist wirklich toll zu sehen, wie sie sich von Tag zu Tag weiterentwickeln. Seit gestern können nun fast alle Flamingos laufen, natürlich noch recht wackelig. Und heute haben wir sie nicht mehr intubiert, sondern ihnen das Futter auf die kleine Zunge geträufelt, sodass sie selber schlucken konnten ☺️

    Mal sehen, wie weit sie sind, wenn ich nächste Woche Freitag meinen letzten Tag in der Station habe...
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