Satellite
  • Day 85

    Mount Ijen Trekking Tour

    November 24, 2018 in Indonesia ⋅ ☁️ 17 °C

    Alleine geht's mit dem Roller 2h lang bergauf zum Bergcamp. Gruselig ohne Ende, mit dem Wissen, dass es in der Region noch wilde Tiger geben soll.

    Auf dem Weg nach oben treffe ich Surya, einen sogenannten Sulfur Minenarbeiter.
    Der Vulkan ist einerseits für seine schöne Landschaft und die blauen Lavaflammen bekannt, andererseits für den härtesten Job der Welt, die Schwefelarbeiter.

    Da ich der erste auf dem Weg bin und noch keinen Guide habe bietet sich Surya als Guide an.
    Mit Brocken Englisch, Hände und Füße verständigen wir uns.
    Er erklärt mir einiges über die Arbeit im Ijenkrater.
    Täglich machen sie sich auf zum Krater in die Sulfurmine bauen es ab und schleppen zwischen 70 und 100kg Schwefel in Körben zum Bergcamp. Sie arbeiten für ein chinesisches Unternehmen, die 1000 Rupien pro KG Schwefel zahlen - ein Hungerlohn. Verwendet wird dieser für Kosmetikprodukte.
    Die Konditionen sind krass... giftige Abgase, extreme Temperaturen (zwischen 5 und 40 Grad), extrem rutschiger Auf und Abstieg in den Krater und extreme Belastung durch die schwere Last.
    Die meisten haben nicht einmal eine Gasmaske gegen die giftigen Dämpfe. Immer wieder verliert ein Arbeiter das Bewusstsein.

    Surya führt mich hinunter in den Krater zu der Mine und wieder zum Kraterrand hinauf, bevor er seine Schicht starten will.
    Schockiert von den Eindrücken biete ich Surya an, dass ich seinen Lohn heute zahle, damit er heute nicht arbeiten muss, sondern als mein Guide fungiert.
    Er erklärt, dass der Massentourismus auch Nachteile hat. Die engen Wege nach unten in den Krater werden von den Touristen blockiert und somit wird es schwieriger für die Minenarbeiter ihr Sulfur abzubauen und zu tragen. Am unverschämtesten sind die Chinesen. Sie machen Fotoshootings von den Arbeitern, wie in einem Zoo. Sie lassen sich z. T. den Berg in Bollerwagen hoch- und runterschieben von den Arbeitern.

    Leider sehe ich nur eine kleine blaue Flamme, da es die ganze Zeit regnet und windig ist. Ich warte mit Surya am Kraterrand auf den Sonnenaufgang. Er erzählt mir von seiner Familie und seinem ganzen Stolz seinem Haus.
    Zwischendurch muss ich als blonder Typ immer wieder Fotos mit Einheimischen machen.
    Das Wetter bleibt leider neblig und regnerisch, aber wieder im Bergcamp angekommen wärmen wir uns in einem Warung auf und ich lade Surya zum Frühstück ein. Es folgen wieder Fotos mit Einheimischen.

    Surya lädt mich anschließend auf eine Tasse Tee zu seinem Haus ein - für mich einer der krassesten Eindrücke bisher. Mitten im Urwald ein Einzimmerhaus, dass er sich mit seinen 2 Kindern teilt. Seine Frau ist schon gestorben.
    Ich gebe Ihm 500k IDR, für die super Tour. Normal wären 200k, jedoch habe ich so Mitleid mit Ihm und ich habe mir viel durch gespart, dadurch dass ich keine Tour gebucht habe.

    Fazit: Unbeschreibliche Erfahrung
    Read more