Satellite
  • Day 81

    Richmond, Sydney

    January 26, 2017 in Australia ⋅ ☁️ 22 °C

    Vor zweieinhalb Wochen hab ich meinen Job in einem Rennstall etwas außerhalb von Sydney begonnen.
    Der Stall ist nicht so groß m, wir hatten um die 15 Pferde als ich angefangen habe, inzwischen kamen paar von ihrer Trainingspause zurück und jetzt sind es etwa 20.
    Die ersten beiden Tage dachte ich, ich sterbe. Nach 8 Wochen faulenzen in Brisbane und Sydney hatte ich in jedem Teil meines Körpers Muskelkater.
    Außerdem müsste ich meinen Tagesrhythmus komplett umstellen... normal sind wir um drei oder vier mal ins Bett gegangen, jetzt steh ich um halb vier auf und fang um vier an zu arbeiten. Meine erste Schicht geht dann bis 9.30 Uhr und die zweite von 14.00-16.00 Uhr.
    Ein Tag im Rennstall sieht dann ungefähr so aus:

    Um 4 beginnen wir erstmal damit die Pferde für die Jockeys zu satteln, die zuerst geritten werden sollen und bringen diese dann in die Führanlage zum Aufwärmen. Nach unten nach kommen fast alle Pferde in die Führanlage zum Bewegen oder werden unten auf der Rennbahn trainiert. Währenddessen misten wir die Boxen aus, wechseln das Wasser aus und sammeln die Futtertröge ein. Wenn die Pferde zurück von der Rennbahn kommen werden sie in den Round-pen gebracht zum runterkommen und wälzen, weil die nach dem Rennen noch angeknipster sind als normal, und dann werden sie abgeduscht und kommen wieder in die Boxen. Danach werden die Futtertröge und Heu ausgeteilt und wir fahren mit dem Quad den Hänger mit dem Mist auf den Misthaufen, was der beste Part an meinem Job eigentlich ist :D
    Die Pferde werden meistens von 4 bis ca 7 Uhroder auch 8, seit wir mehr Pferde haben, geritten. Danach wird alles andere noch erledigt was so anfällt. Schon morgens haben wir zwischen 22 und 30 Grad und Mittags arbeiten wir manchmal bei bis zu 45 Grad was die Arbeit nicht unbedingt leichter macht.
    Grundsätzlich ist der Job ok, die Pferde sind irgendwie alle ein bisschen gestört und rasten bei jeder Kleinigkeit komplett aus, buckeln in ihren Boxen oder schlagen aus bis die Bretter abfallen. Deshalb macht die Arbeit mit den Pferden auch nicht so sehr Spaß, weil man ständig aufpassen muss, dass man nicht getreten oder überrannt wird.
    Grundsätzlich find ich die Erfahrung in einem Rennstall zu arbeiten interessant, weil ich sonst wahrscheinlich nie so einen Einblick bekommen hätte, aber das ist definitiv nicht die Art von Reitsport, die ich persönlich praktizieren wollen würde...
    Ich hoffe ich kann einmal mit auf ein Rennen gehen um auch das einmal zu sehen.

    P.S.: Der Vorteil am frühen Aufstehen ist, dass man die beeindruckendsten Sternenhimmel und Sonnenaufgänge sieht!
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