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  • Day 2

    Jordanische Gastfreundschaft

    March 13, 2018 in Jordan ⋅ ☀️ 23 °C

    Von Aqaba machten wir uns mit einem Minibus auf in Richtung Wadi Rum. Da nur Einheimische mit dem Bus fahren war die Fahrt recht günstig und vor allem Lustig.
    Wir stiegen am Kings Highway an einer Haltestelle aus und hatten noch ein paar Kilometer vor uns, doch der Taxifahrer der uns abfing wollte zu viel Geld für die Strecke. Deshalb beschlossen wir zu laufen und unser Glück mit trampen zu versuchen.
    Es dauerte nicht sehr lange und zu meiner Überraschung hielt tatsächlich ein Wagen für uns drei. Ein Toyota Pickup mit einer kleinen Familie drinnen.
    Das kleine Mädchen kletterte zu ihrer Mutter auf den Schoß und wir drei nahmen auf der Rückbank Platz.
    Als Willkommensgeschenk bekam jeder von uns ein Fladenbrot in die Hand gedrückt und nach ein paar Worten hin und her telefonierte unser Fahrer mit seinem Schwiegersohn der uns gleich zum Essen und Übernachten einlud. Wir fuhren durch die schöne Gegend und hatten sogar das Angebot anzuhalten wenn wir Fotos machen wollten, denn "Das Auto gehört Euch" sagte unser Fahrer.

    Wir kamen in dem Dorf Rum an. Mosti wurde gleich zu den Männern in ein Zelt geführt und Susi und ich kamen in einen gemütlichen Raum zu den Frauen und Kindern. Wir bekamen Tee und die Frauen machten sich ans Kochen. Der Herr des Hauses hatte gerade eine Ziege geschlachtet und die Frauen kochen ein typisches Beduinenessen.

    Wir spielten mit den Kindern - vor allem die 2 jährigen Zwillinge waren goldig - machten einen Spaziergang durch das Dorf und Susi und ich durften sogar in der Männerrunde sitzen. Über offenem Feuer kochen sie Tee und unterhielten sich. Das Abendessen wurde wieder getrennt gegessen. Wir bekamen erst eine Suppe und dann gab es auf einer riesen Platte Reis mit dem Ziegenfleisch. Der Ziegenkopf - oder was davon übrig war - thronte in der Mitte der Platte als Deko. Gegessen wurde entweder mit den Finger oder mit Fladenbrot, doch wir bekamen netter Weise einen Löffel. Das Essen war sehr lecker, ich habe fast nur Reis gegessen, doch habe ich trotz meines Vegetarier Daseins etwas von dem Fleisch probiert. Ich wollte ja nicht unhöflich sein. Es hat erstaunlich gut geschmeckt. Ich mag den Geschmack von Fleisch nicht, doch die Ziege, die paar Stunden zuvor noch gelebt hat, war erstaunlich fein im Geschmack. Das bisschen Fleisch lag mir auch nicht schwer im Magen.

    Wir bekamen Decken und Scglafunterlagen und machten es uns auf dem Boden bequem. Mosti schlief draußen im Zelt.
    Ich bräuchte etwas länger um einzuschlafen, denn die Eindrücke des Tages halten noch lange nach.
    Wenn man einfach offen, herzlich und spontan bleibt, dann hat man die Chance ein Land und seine Leute abseits vom Tourismus wirklich kennen zu lernen.
    Ich werde diese wundervoll, liebe Familie noch lange in Gedanken und im Herzen behalten.

    (Fotos posted ich von ihnen nicht. Da hab ich nicht gefragt)
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