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  • Day 145

    Myrtle Beach - das Marinaleben

    March 18, 2017 in the United States ⋅ ☁️ 16 °C

    Nach unserem ungeplante Zwischenstopp im Dick und Doof Museum, kommen wir spätabends im Yachthafen an und sind leicht verunsichert bzw. genervt, dass die Kommunikation mit Luis per Handy so schleppend funktioniert. 😐 Das liegt daran, dass wir kein Internet bekommen in den einschlägigen Fast-Food-Läden, genauso ist auch Luis schreibfaul und verlässt sich auf unsere deutsche Schlauheit. In der Marina-Gaststätte schunkeln die alten Seebären schon kräftig mit ihren in die Jahre gekommenen Meerjungfrauen, als wir versuchen den Eintrittscode für das Tor am Dock zu bekommen. Man muss den Amis schon lassen, dass auch wenn sie hinterweltlerisch und hirnverbrannt es zulassen konnten, den Armleuchter von Trump an die Macht kommen zu lassen, sehr hilfsbereit, freundlich und gesellig sind. 😄

    Wir schleichen also über den Steg und kommen bei “Wind Whisper” ⛵️(Name des Bootes) an, wo wir neben Luis auch Fred treffen. Fred ist ein langjähriger Freund von Luis, der uns auf dem Tripp begleiten wird. 💁🏼‍♂️ Er ist, wie Luis, um die 60 Jahre alt und hat schon viel Erfahrung auf dem Boot gesammelt, allerdings auf seiner Motoryacht auf einem See in Georgia. 🛥

    Die nächsten Tage verbringen wir damit das Boot auf die große Überfahrt vorzubereiten und jeden Tag einen anderen amerikanischen Fast-Food-Laden auszuprobieren. Echt leckere dabei, von denen die meisten sich bisher garnicht auf den deutschen Markt getraut haben.
    Wir kaufen kräftig Vorräte, wie auch Ersatzteile ein und verstauen es in allen möglichen Ecken, Kammern und Luken auf dem Boot. Gigantische Angelläden, Baumärkte und natürlich Walmart stehen fast täglich auf dem Programm. Ach, und wir sind überaus erfreut, dass wir ein eigenes Zimmer bekommen und nicht in die befürchteten Doppelstockbetten müssen. 👍🏻
    Tägliches Ritual ist neben dem langen Weg zum Klo in der Marina das gemeinschaftliche Verfolgen der Wettervorhersage. 🌤 Wir warten nämlich noch auf ein Wetterfenster für die ca. 4-tägige Überfahrt. Der bezahlte Wetterguru vertröstet uns auf die Abreise nach 8 Tagen in der Marina. 🙄 Bis dahin haben wir neben allen Ecken und Kanten des Boots auch Luis und Fred kennengelernt. Luis ist langjähriger Paragliding-Lehrer aus Argentinien, vor 20 Jahren in die USA gezogen. Fred hat im Software-Bereich gearbeitet und ganz schwer Kohle verdient. 💰 Lässt er sich aber überhaupt nicht anmerken und ist der höflichste, vorsichtigste und sympathische Mitfahrer überhaupt. 😇

    In den Nächten in der Marina ist es mal garnicht karibisch, sondern uns erwischt eine Kaltfront und wir haben eines Morgens sogar Eis auf dem Deck. ❄️ Die vier Decken und Heizlüfter machen das Boot aber ganz gut warm. 🙂
    Wir treffen dann auch Sebastian, der kurz vor knapp noch aus unserer Reiserunde ausgetreten ist, weil er auf seinen jungen Hund aufpassen muss. 💁🏻‍♂️ 🐶 Sebastian lädt uns zum Taco-Abend in die Marina-Gaststätte ein und bereitet uns zum Abschied ein Grillen am windigen Aussenpool der Marina.

    Am Freitag kurz vor Abfahrt kommt morgens plötzlich Stress auf, da unser Kapitän sich über die Nacht nochmal das Wetter angesehen hat und der Wind spontan super ist für uns. Also Team Shopping zu Walmart (wir beide) und Fred und Luis ans Boot vorbereiten. Hier und da werden noch Geräte am Boot repariert und angebracht. Dieses Schiffchen ist nämlich auch Luis’ neues Zuhause, da er vor kurzem neben seiner Frau auch seinem Haus den Rücken gekehrt hat. Er will ca. 1 Jahr in der Karibik rumsegeln. Toller Plan! 🗺 Und wir möchten gern ein Weilchen mit ihm mitschippern, auch wenn sich schnell die ersten kauzigen Eigenarten des alleinstehenden Seglers offenbaren. 🙄 Die Vorfreude und auch Nervosität steigen je näher die Abfahrt rückt. Wir shoppen förmlich täglich und räumen und putzen unaufhaltsam. Das Holz an Deck wird auch bearbeitet, dass es dem biestigen Salzwasser widerstehen kann. 💪🏻 Den letzten Morgenschmaus an Land nehmen wir bei einem amerikanischen All-You-Can-Eat-Buffet ein und stapfen mit einem Donut in der Hand und Kekskrümeln im Mundwinkel zum Schiff… 😋

    Highlights Jessy: Leben auf dem Boot und in der Marina, Freundlichkeit der Amerikaner, Vielfalt der Fast Food Läden, -2 Grad in Myrtle Beach

    Highlights Philipp: Einschaukeln auf dem Segelboot, Fred und seine unglaubliche Freundlichkeit, Ami-Gaststätten wie aus den 50ern
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