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  • Day 139

    Kurzer Segel(ab)törn

    June 27, 2020 in New Zealand ⋅ 🌧 16 °C

    In unserem geliebten Wellington wieder angekommen, ergattern wir den vorletzten Stellplatz auf dem Freedom-Camping-Platz 🚙 Am nächsten Tag ist es ziemlich neblig, aber wir gehen trotzdem eine Runde entlang der Küste laufen 🏃🏼‍♀️ und entdecken danach, dass in dem Schwimmbad nebenan, wo wir eigentlich gegen Gebühr duschen wollten, kein Eintritt ist 🤑 Wir ziehen also noch ein paar Bahnen bzw. setzen uns ins warme Becken und genießen die Sonne, die von draußen hereinscheint 🏊🏻‍♀️ Dass es das Kinderbecken ist, stört uns, wie auch die wenigen Kinder nicht 😅

    Wir fahren den nächsten Tag durch das Landesinnere gen Norden, vorbei an unzähligen Rinder- und Schafweiden 🐄 🐑 Wir schauen uns wieder kleinere Orte an, machen Fotos an Wasserfällen und gehen auf kleine Wanderungen zu Aussichtspunkten🚶🏼‍♀️🚶🏼

    Der Ort zum Schlafen steht meistens schon fest, ansonsten machen wir die Entscheidung abhängig wieweit wir gekommen sind oder ob der Stellplatz vertrauenswürdig aussieht. Telefonzellen mit Internet suchen wir uns weiter regelmäßig 📱 sowie öffentliche Bibliotheken 📚, die in Neuseeland meistens modern und gut mit Computern, WLAN, Wasserspendern etc. ausgestattet sind 😃 Wir freuen uns sehr über unsere warme Bettüberdecke, aus dem Second Hand Shop, die nach einem Besuch im Waschsalon auch nicht mehr nach Katzenpisse riecht 🐱 😷

    Unsere Mahlzeiten von Lee verfeinern wir mit Zwiebeln, Kohl, Gemüse etc. und brauchen so langsam unsere Vorräte auf. Unter den ca. 20 gefrorenen Mahlzeiten von Lee, befand sich ebenfalls ein glutenfreier Kuchen, der an Philipps Geburtstag gegessen wird 🎂 Jessy bereitet dazu im Park einen Geburtstagstisch vor, worauf nicht nur die Enten neidisch schauen 🎁

    Die Westküste der Nordinsel begeistert uns ansonsten nicht so sehr wie die Westküste der Südinsel. Das liegt zum einen am Wetter, zum anderen an der kahlrasierten Natur, aber auch an den vielfach asozialen Leuten, die hier auf dem Land mit ihren Schrottkarren rumrasen und drängeln oder in den Orten rumlungern 🙄 Wir wären gern noch auf dem Berg Taranaki rumgekrackselt, aber der war 2 Tage lang komplett in Nebel gehüllt und außerdem recht eisig weiter oben 🏔 Wir machen also noch eine Höhlenwanderung und sind in Gedanken schon bei dem Segeltrip am Wochenende ⛵️

    Der Wetterbericht lässt wenig Gutes ahnen, aber das soll mal unser Kapitän Ian entscheiden 🙋🏼‍♂️ Ihn treffen wir Freitagabend und fahren nach Einbruch der Dunkelheit und nach Einnahme von Reisetabletten mit einem winzigen Schlauchboot zu seinem Segelboot 🚣‍♀️ Die Nacht wollten wir schon mal auf dem Boot verbringen, um am nächsten Morgen früh starten zu können. Nach der wackeligen Überfahrt lernen wir sein recht kleines, ziemlich unorganisiertes, mit allen möglichen Dingen vollgestopftes, wie auch schimmliges und dreckiges Boot kennen 🤮 Jessy würde gern wieder eine Hechtrolle aus der Kajüte direkt ins Wasser machen 😰 Wir richten uns trotzdem ein, machen unser Essen warm und lauschen den Seemanns-Geschichten und Sicherheitsanweisungen von Ian. Solche Übernacht-Aktionen hat er schon lange nicht mehr gemacht, was wir beim zweifelnden Blick auf die Kajüten nachvollziehen können 🤦🏼‍♂️🤦🏼‍♀️ Die Kerle pinkeln entweder von Deck oder in eine Plastikflasche, die dann im Waschbecken ausgekippt wird 🤢 Ian ist ein feiner Kerl, Mitte 50, sieht aber aus wie Mitte 60, sehr lieb, erklärt gern, weil er früher Fluglehrer war. Seine Hände zittern auffällig und er muss einige (8 morgens / 8 abends) Tabletten zu sich nehmen 😟 💊 Das macht den zweiten Eindruck von diesem Abenteuer nicht besser. Wir entschließen uns früh ins Bett zu gehen. Die Nacht ist gefüllt von Ians Schnarchen, dem prasselnden Regen und der Angst aufs Klo gehen zu müssen. Jessys Gebet wurde über Nacht gehört und die Wetterlage lässt uns nicht lossegeln 🙏 sondern wieder ans Land fahren.

    Eine Segeltour wird bis auf weiteres verschoben und wir suchen uns das nächste Schwimmbad 🏊🏻‍♂️ 🏊🏻‍♀️ Das ist glücklicherweise auch wieder kostenlos und wir statten dem Waschsalon noch einen Besuch ab, da wir unser Bettzeug auf dem Schimmelboot dabei hatten 🧼 Am Ende des Tages brechen wir reinen Körpers und mit sauberer Wäsche in den nördlichsten Zipfel Neuseelands, das Northland, auf 🚙
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