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  • Day 9

    Cape Coast - Elmina Castle

    September 1, 2018 in Ghana

    Melissa weckte mich um 5:15 Uhr. Ich war noch im Tiefschlaf und musste erstmal aus meiner Traumwelt erwachen. :D Ich schlafe hier ziemlich wenig für meine Verhältnisse. Im Schnitt sind es fünf Stunden, glaub' ich.

    Für uns ging es dieses WE zum Cape Coast. Wir freuten uns alle schon sehr darauf. Der Ort liegt etwa drei Stunden Fahrt mit dem Trotro östlich von Accra. Meinem Bauch ging es an dem Morgen nicht so gut, weshalb ich etwas Angst vor der Fahrt hatte. Leider musste der Bus wirklich meinetwegen anhalten. Peinlich! :D Die Weiterfahrt war aber super. Ich schlief und hörte Musik. 

    Zu unserer Unterkunft: Sie befand sich direkt am Meer. Der Boden war sandig und überall wuchsen exotische Tropenpflanzen- und blumen. Uns erwartete also das Meeresrauschen am Abend, wenn wir schlafen gingen. Ein Träumchen! :) Das Zimmer hatte fünf Hochbetten aus Bambusholz, die durch Moskitonetze geschützt waren. Da die Unterkunft etwas abgeschottet lag, kam es einem so vor als wäre man im Dschungel.

    Als wir unsere Sachen ablegten, fuhren wir mit zwei Taxis zum Elmina Castle. Ich hatte wieder die Ehre mir den Sitz vorne mit einer anderen Person zu teilen, da ich die Kleinste aus der Gruppe bin. In Deutschland brauche ich unbedingt eine Massage, wenn das hier so weitergeht! :D

    Das Elmina Castle befindet sich am Atlantik - direkt am Gulf of Guinea. Wir bekamen eine Führung durch's Castle, was von außen eher aussieht wie eine Burg. Die Sklaven wurden hier gesammelt und festgehalten - zuerst von Portugiesen, dann von Holländern - bevor sie nach Europa und Amerika verschifft wurden. Die Führung war sehr interessant. Wir erfuhren unter welchen grausamen Zuständen die Menschen auf ihr Schicksal warteten. Da das Castle direkt an einem schönen Strand liegt, lässt es von außen kaum vermuten, welche Schrecken dort damals geherrscht haben. 

    Nach der Führung trieb es uns zu einem coolen Restaurant direkt am Strand - Oasis Bar. Es gab Live-Musik und leckeres Essen. Danach schlenderten wir noch ein wenig durch die Straßen und entdeckten dabei ein veganes Restaurant. Das wurde direkt für den morgigen Tag eingeplant. Da wir alle fix und fertig waren, fuhren wir nach Hause. Dort gab' es für mich noch eine Cola an der Bar. Bevor es dann wirklich ins Bett ging, entschied ich mich noch mit David ans Wasser zu gehen im Dunkeln. Das war ein Fehler. Denn das Meer bei Nacht ist doch gruseliger als ich dachte - vor allem, wenn es an den großen Steinen am Wasser direkt nach unten geht. Also heulte ich die ganze Zeit rum, dass ich nachtblind sei und zurück möchte. Der verrückte, aber lustige David ließ das natürlich nicht zu. Also watschelte ich wie eine lahme Ente von Stein zu Stein und gab so das Tempo an. Ich wechselte die ganze Zeit zwischen weinen und lachen, da wir feststellten, was für ein kleiner Schisser ich bin. Nach diesem Abenteuer fiel ich nur noch ins Bett und lauschte dem Meer zum Einschlafen. Das war echt schön und beruhigend! So könnte ich jeden Tag einschlafen. :)
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