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  • Day 38

    Orphanage - Sophia und Gershun

    September 30, 2018 in Ghana ⋅ ⛅ 29 °C

    Sophia und Tanja arbeiteten in ihrer ersten Zeit in Accra in einem Waisenhaus. Sie machten u. a. mit den Kindern Mathe. Ihr eigentliches Projekt in der Schule als unterstützende Lehrkraft konnten sie nicht beginnen, da sich die Kinder "unerwartet" in den Ferien befanden. Gershun, ein etwa 10-jähriger Junge, der des öfteren im Waisenhaus fleißig seine Schularbeit erledigt, ist ein sehr intelligenter Junge, der wirklich Freude an seiner Arbeit hat, hab' ich mir sagen lassen. Allerdings kam er den einen Tag ziemlich bedrückt ins Waisenhaus und weinte sogar. Sophia und Tanja fanden heraus, dass er nicht in die Schule gehen konnte, da seine Eltern ihm aus finanziellen Gründen weder Bücher noch Schulhefte kaufen können. Die Mädels sind daraufhin mit ihm in die Schule gegangen, um die notwendigen Schulmaterialien für ihn zu besorgen. Damit er wieder vernünftig am Unterricht teilnehmen kann, überlegte Sophia eine Patenschaft für ihn zu übernehmen. Er ist ihr wirklich ans Herz gewachsen, was man auch merkt, wenn man die beiden zusammen sieht. 

    Am Sonntag, den 30.09. ging es ins Waisenhaus, um den Vertrag für die Patenschaft abzuschließen. Aaron hat sich netterweise dazu bereit erklärt, Sophia dabei zu unterstützen. Stella und ich begleiteten die beiden dorthin. Mein erster Eindruck vom Waisenhaus: Schöne Einrichtung mit freundlichen Betreuern und netten Kindern. Ich habe nicht viel gesehen, da wir uns nur in einem Raum befanden. Aber dieser Raum war jedenfalls gut mit Büchern ausgestattet und sah ziemlich einladend zum Lernen aus. Während Aaron und Sophia alles Wichtige klärten, beschäftigten Stella und ich uns mit den Kindern, die uns gefolgt sind. 

    Da der Pastor, der das Waisenhaus leitet, nicht anwesend war, konnte der Vertragsprozess nicht beendet werden. Also spielten wir zu viert noch ein bisschen mit den Kindern und hatten einen schönen Nachmittag zusammen. Und ich glaube, Sophia und Gershun haben die Gelegenheit gut genutzt, um nochmal Zeit miteinander zu verbringen. 

    Danach holten wir uns noch Waakye. Ich liebe es und werde es so vermissen! Das ist eine Art Reisgericht mit Bohnen. Dazu kann man noch andere Zutaten wie Plantain, Fleisch, Eier etc. bestellen. Seitdem Tanja mir das einmal gezeigt hat, esse ich das gefühlt jeden Abend.  :D 

    Nach dem sonnigen & heißen Weg zurück in das Haus, aßen wir unser leckeres, aber sehr scharfes Waakye. Den Rest des Tages verbrachten wir noch im Haus und spielten abends Karten - zuerst Durak, dann "Tuntum ana Koko", was übersetzt "schwarz oder rot" heißt. Ob ich das richtig geschrieben habe, weiß ich nicht. Wir mussten einfach nur raten, ob die nächste Karte 'rot' oder 'schwarz' war. Da wir die Wörter anscheinend nicht richtig aussprachen, klang es für die witzig und haben sich daraus einen Spaß erlaubt. Wir hatten viel zu lachen an dem Abend.
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