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  • Day 12

    Bali Silent Retreat

    July 2, 2015 in Indonesia ⋅ 🌬 27 °C

    Zwischen Reisfelder und Dschungel habe ich die letzten 7 Tage in Stille, meditierend und Yoga übend verbracht. Die Ortschaft ist in Eastbali 1 1/2 Stunden Taxifahrt von Ubud. Es ist ziemlich middle of nowhere, da wo die Bananen, Papaya und Passionfrucht wachsen, Geckos ihren namen Rufen, die Grillen und Frösche in Kanon singen und die Leute freundlich und nett sind. Genau da ist dieses Retreat. Mein Tagesablauf sah folgendermaßen aus: 5:45 aufstehen, meditieren, yoga, frühstücken, in der Hängematte chillen, meditieren, essen, yoga, essen, lesen, meditieren und um 20:30 schlafen gehen. Es war eine herausfordernde Woche. Das Schweigen und keine Nutzung von mobilen Geräte machte mir nichts aus. Ich fands strange mit 7 fremden Mädels ein Zimmer zu teilen und dabei sich nicht einmal zu begrüßen auch nicht beim Ankommen oder beim Abschied. Die Spielregeln waren von Anfang an jedem klar. Dennoch hat sich nicht jeder dran gehalten. Ab und zu wurde leise gesprochen und die digitale Geräte wurden von 80% der Leute benutzt. Ich hab die Zeit ohne WhatsApp und FB voll genossen. Erst in solchen Momenten merke ich wie viel Zeit ich eigentlich habe und mit wie viele wertvollen Sachen die Zeit vertreiben kann, anstatt die mit dem rumspielen auf das Handy zu verbringen. Ausser die zweimal tägliche Yoga und Meditation Sessions habe ich die Zeit mit Lesen verbracht oder bin spazieren gegangen durch die Reisfelder, durch den Dzsungel oder bis ins nah gelegenes Dorf. Meine Lieblingsbeschäftigung nach dem morgen Schlummern in der Hängematte war die Walk-Meditation durch ein Labyrinth. Diese einstündige Spaziergänge waren für mich sehr erfahrungsreich. Ich bin mit einer Frage gestartet und am Ende bin ich entweder mit Antworten oder mit einem klaren Kopf da raus und wusste wie es weiter gehen soll. Die Yoga und Meditation Sessions wurden in einem Octagon gehalten mitten in der Natur. Alles wurde sehr gut organisiert und wurde bis ins kleinste Detail an alles gedacht. Bei der Ankunft gab es eine 30-40 minütige Einführung nach dem mein Kopf von den vielen Infos nur rauchte. Ich kam mir vor wie in Deutschland - alles durchgetacktet, Regeln, viele Details worauf man achten sollte...mein Magen hat sich schon zusammengezogen und dachte nur "ich will nur meine Ruhe haben, wo bin ich hier gelandet". Nach der Einführung kam die Erleichterung denn ich bekam ein willkommens Tüte wo alle Infos nochmal zusammen gefasst waren. Ausserdem befanden sich noch folgende Dinge in der Stofftüte: Spannbettuch, Bettlaken, Kopfkissenbezug, Lacken für die Füße um die Bettwäsche nicht schmutzig zu machen (denn im Zimmer waren wir nur Barfuß und im Bad auch wo nach dem duschen ja alles nass war) Badetuch, Handtuch für Gesicht und eins extra für die Haare, Kimono natürliches Body Lotion gegen Mosquitos, Recycelte Müll Tüte für Plastik und für Frauenhygiene, eigenes Becher und Taschenlampe. Also es wurde wirklich an allem gedacht. An unsere Gesundheit wurde auch gedacht denn es gab Essen den ganzen Tag und es war sehr gesund zubereitet. Alle Zutaten waren regionale und die meiste davon kamen direkt aus dem naheliegenden Garten. Es war glutenfreies, organisches, vegetarisches, veganes, vielfältiges, geschackvolles und frisches Essen von Einheimischen zubereitet nach einem besonderen Kochkonzept von einem Holländer. Und das erstaunliche war, dass ich von kleinen Portionen sehr schnell satt war. Ich hätte nie gedacht, dass Rohkost (würde ich als Laie das Essen bezeichnen denn 80% des Essens war Roh) so kreativ zubereitet sein kann so schmackhaft ist und so einfach wiederverwendet wird. Mein Magen hat meine Meinung über das Essen nicht geteilt, denn nach 3 Tagen hat er gestreik und wollte nichts mehr essen und riechen davon. Es war nicht einfach für mich etwas "normales" zu finden. Als hätten in der Küche die Schreie meines Magens gehört denn am nächsten Tag gabs tatsächlich Pommes. Oh waren wir beide super froh!
    Für mein Magen war das Essen definitiv zu gesund. Umso mehr haben mein Magen und ich auf den letzten Tag gefreut um danach mal wieder was junkiges essen zu können.
    Da es am letzten Abend Vollmond war, (und zusätzlich noch Jupiter und Venus zu sehen waren) gab es eine Feuerzeremonie. Es ging darum sich von dem zu befreien was einem vor seinem Glück steht. Alle Sache die sich durch das Feuer transformieren sollen, habe ich auf ein Zettel geschrieben und ins Feuer geworfen. Dabei haben wir alle in der Gruppe ein Feuer-Chant gesungen. Für mich war es ein perfekter Abschluss. Denn an dem Tag wurde mir klar, daß meine Reise in Asien zu Ende neigt und ich nur eins möchte: nach Hause zu meiner Mutter wo mich viel Liebe, Geborgenheit und wahnsinnig leckeres Essen erwartet.
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