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  • Day 2

    Steil bergab im Nordwesten

    May 23, 2021 in Portugal ⋅ ☁️ 16 °C

    Von Ponta Delgada ging es nach einem etwas, nennen wir es, verwunderlichem Frühstück auf nach Westen. Das Ziel lautete zunächst Porto Moniz zu einer ersten Levada Wanderung. Levadas sind die Wasserkanäle die das Regenwasser aus den Bergen kontrolliert in Küstennähe bringen. An diesen führt oft ein kleiner Weg entlang der ideal zum erwandern ist. In meinem Fall war es der Levada da Ribeira da Janela. So ging es für gute eineinhalb Stunden immer tiefer in den Wald hinein. Ein Wald zunächst aus Eukalyptus Bäumen, später bunt gemischt. Die Luft war sagenhaft frisch, geregnet hat es nur ganz kurz Mal. Eigentlich führt der Levada zu einem Wasserfall, hierzu muss man jedoch durch einen kleinen Tunnel. Dieser war jedoch leider überflutet, sodass ich wieder umkehren musste. Auf dem Rückweg kamen mir dann Scharen an Menschen entgegen die ich immer brav vorbei gelassen habe (der Weg ist teilweiser sehr eng am Abgrund) und ich weiß nicht wie oft gefragt wurde, wie weit es noch zum Wasserfall sei.
    Weiter ging es dann in die Stadt Porto Moniz. Ein kleines überschaubares Städtchen mit einer Besonderheit: den Piscinas Naturais. Als die heiße Lava auf das kalte Meer traf, entstanden beckenartige Gebilde in denen heutzutage gebadet werden kann. Durch Flut und Wellen wir das Wasser regelmäßig erneuert. Trotzdem war es wärmer als der umgebende Atlantik (ja ich war drin). Nach einem kurzen Abstecher ins Aquarium ging es auch schon weiter gen Westen nach Achadas da Cruz.
    Hier imponierte eine über 400m hohe Steilküste, man muss Schwindelfrei sein, wenn man da runter guckt. Direkt am Aussichtspunkt gibt es eine Gondel die einen durch den tosenden Wind nach unten bringt. Aber was habe ich mir gedacht: ach da gibt es ja auch einen Wanderweg, sicherlich super. Joa. Unbefestigt, rutschig, teilweise mit Erdrutschen, und immer nah am Abgrund, achso und sehr windig. Ich habe es aber trotzdem hinbekommen ohne mir eine OSG-Distorsion (Fuß Umknicken) zu zuziehen, bin nur paar Mal ausgerutscht. Ungefähr nach der Hälfte habe ich mir geschworen die Gondel nach oben zu nehmen.
    Weiter ging es ans westliche Ende Madeiras zu einem Leuchtturm und einem kleinen Café das wohl den besten Zitronenkuchen und den besten Tee der Insel serviert. Und ich muss sagen das stimmt. Die Kräuter wurden vor meinen Augen gepflückt und der Tee war sehr lecker. Dann schweifte mein Blick gen Westen und ich schwöre ich konnte die Freiheitsstatue winken sehen.
    Auf dem Rückweg ging es noch an Ribeira da Janela vorbei, dort wo der Fluss ins Meer mündet. Auch hier seeehr windig, man konnte sich sozusagen nicht fallen lassen, der Wind hat gegengewirkt.
    Morgen steht der Osten der Insel auf dem Plan.
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